Es ist Sommer. Das Wetter ist gut. Die Auftragsbücher sind voll. Mehrere Baustellen laufen parallel. Über mangelnde Arbeit beklagt sich derzeit kein Maler. Doch wird auch der Gewinn stimmen? Um Baustellen mit Gewinn abzuwickeln, muss von der Auftragsakquise bis zur Schlussrechnung alles perfekt laufen. Hierfür gilt es, sich immer wieder einige Punkte vor Augen zu führen, die zur erfolgreichen Auftragsabwicklung unabdingbar sind. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch die Auftragsbearbeitung und geben Orientierung bei der Umsetzung.
1. Aufträge generieren durch ansprechend gestaltete und verständliche Angebote mit Bildern und Skizzen. Am Anfang steht der Auftrag. Nicht jedes Angebot wird ein Treffer. Ob sich der Kunde begeistert zeigt und einen Auftrag erteilt, ist jedoch nicht immer eine Frage des Preises. Es ist vor allem auch eine Frage der Leistungspräsentation. Der Kunde muss erkennen, welche Leistung er für sein Geld bekommt. Maler-Unternehmer, die höhere Preise als ihr Wettbewerb durchsetzen wollen, müssen den Mehrwert ihrer Leistung klar herausstellen. Kundenfreundlich formulierte Leistungsbeschreibungen sowie Bilder und Skizzen tragen zur Veranschaulichung des Angebots bei. (Lesen Sie: Vertrauen schaffen. Angebote verständlich präsentieren.)
2. Treffsichere Gewinne durch solide Preiskalkulation. Volle Auftragsbücher und wenig Zeit – ein echtes Dilemma. Da werden neue Angebote oft nur grob geschätzt und ein Festpreis vereinbart. Der Kunde freut sich über den guten Preis und der Maler über den Auftrag. Aber wirft der Auftrag auch einen Gewinn ab? Ein Maler-Unternehmer muss seine Preise so kalkulieren, dass er den optimalen Absatzpreis für seine Leistung findet. Das heißt wiederum, er muss sicher sein, einerseits seine Leistung zu dem verlangten Preis dem Kunden „verkaufen“ und andererseits von dem Erlös seine Kosten decken und davon leben zu können. Und das Wichtigste: Der Verkaufspreis sollte zudem noch einen Gewinn abwerfen.
Wer nur grob schätzt, verschenkt bares Geld. Wer Preise sauber kalkuliert, kann hingegen Gewinne treffsicher berechnen. Er weiß, wo er steht und ob ein Auftrag kostendeckend, bestenfalls gewinnbringend ausgeführt werden kann. Gewinnerzielung ist das Ziel eines jeden Unternehmens. (Lesen Sie: Am Marktpreis zugrunde gehen)
3. Ist der Auftrag in der Tasche, geht’s an die Baustellenplanung. Eine gute Arbeitsvorbereitung ist die „halbe Miete“, denn sie sichert die Produktivität auf der Baustelle. Jede Baustellenunterbrechung produziert jede Menge unproduktiver Arbeitszeiten und genau das gilt es zu vermeiden. Fehlendes Material und zeitintensive Fahrten zum Großhandel gehören damit der Vergangenheit an. Mitarbeiterengpässe entstehen nicht und Arbeitsgeräte fehlen nicht. Doch die bedarfsgerechte Beschickung der Baustelle mit Mitarbeitern, Material und Arbeitsgeräten ist nur ein Teil der Planung. Zur Arbeitsplanung gehört auch die Kenntnis über den zeitlichen Umfang der einzelnen Arbeiten. Denn der kalkulierte Zeit- und Materialverbrauch muss sich in der Planung widerspiegeln, da ansonsten der Gewinn in Gefahr ist. (Lesen Sie: Den richtigen Mitarbeiter, zur richtigen Zeit auf der richtigen Baustelle)
4. Zeitvorgabelisten und Ladelisten zeigen dem Mitarbeiter, welche Arbeiten in welcher Zeit auszuführen sind und welches Material in welcher Menge veranschlagt wurde. Ist die Baustelle in zeitlicher und organisatorischer Hinsicht geplant, muss die Planung Grundlage der Arbeitsausführung werden. Jetzt müssen die Mitarbeiter die Planung an die Hand bekommen, damit sie wissen, was in welcher Zeit erledigt werden muss. Erhalten Sie zudem noch entsprechende Informationen zu Material und Geräten, sind alle notwendigen Werkstoffe und Arbeitsmittel auf der Baustelle, wenn sie benötigt werden. Die Mitarbeiter können sich voll und ganz auf ihre produktive Arbeit konzentrieren. (Lesen Sie: Mitarbeiterführung auf Knopfdruck)
5. Was zusätzlich ausgeführt wird, muss zusätzlich abgerechnet werden. Arbeiten ohne Lohn. Das will niemand. Und doch werden täglich auf Baustellen Arbeiten ausgeführt, die nicht Auftragsumfang sind. Das kostet Zeit und Geld. Mitarbeiter, die den Arbeitsumfang kennen, erkennen Regiearbeiten und generieren Zusatzaufträge. Das verschafft zusätzlichen Umsatz. Jede Regie- oder Zusatzarbeit, die ausgeführt, aber nicht zur Abrechnung gebracht wird, schmälert den Gewinn. Das darf nicht sein. (Lesen Sie: Kein Geld verschenken. Mit Regiearbeiten Baustellengewinn sichern)
6. Sicherstellen, dass der Plan passt, damit der Gewinn nicht verloren geht. Ohne Kontrolle nützt die beste Vorbereitung nichts. Allein durch Inaugenscheinnahme der Baustelle wird für den Chef meistens nicht sichtbar, woran die Baustelle „krankt“. Mit einer laufenden, digitalen Projektüberwachung kommt die Wahrheit ans Licht. Zeit- und Materialverbräuche liefern schnell den Überblick darüber, was auf der Baustelle tagesaktuell läuft und was nicht. Läuft etwas aus dem Plan, kann korrigierend eingegriffen werden. Die Projektüberwachung liefert Antworten auf Knopfdruck. (Lesen Sie: CIS© – das effiziente Steuerungsinstrument für Baustelle und Betrieb)
7. Was fertig ist, muss sofort abgerechnet werden. Nur eine konsequente und zeitnahe Rechnungsstellung sichert die Liquidität des Malerbetriebs. Zahlungsengpässe trotz voller Auftragsbücher sind meist kein Zeichen schlechter Zahlungsmoral, sondern oft ein Zeichen einer schlechten Arbeitsorganisation des Malerbetriebs. Eine schnelle Rechnungsstellung führt zur schnelleren Zahlung und erhöht damit die Liquidität des Betriebs und minimiert das Ausfallrisiko. (Lesen Sie: Was tun, wenn der Kunde nicht zahlt!)
8. Nach dem Auftrag ist vor dem Auftrag. Das Verhalten der Mitarbeiter gegenüber dem Kunden entscheidet darüber, ob der Betrieb den nächsten Auftrag bekommt. Eine freundliche Kundenansprache versteht sich von selbst. Doch auch der äußere Eindruck zählt. Sauberkeit heißt hier das Zauberwort. Saubere Arbeitskleidung, saubere Firmenwagen, saubere Werkzeuge und vor allem eine saubere Baustelle sind unabdingbare Voraussetzung, um Folgeaufträge zu generieren. Nach Abschluss der Arbeiten muss die Baustelle absolut sauber verlassen werden. Wird dies nicht persönlich vom Chef kontrolliert, muss ein Mitarbeiter für die Überprüfung der Sauberkeit bestimmt werden. Der letzte Eindruck bleibt beim Auftraggeber im Gedächtnis haften. Immer daran denken: Ohne Kunden, keine Aufträge! (Lesen Sie: Wenn der Kunde vor Wut kocht. Sechs Fehler, die Mitarbeiter vermeiden können.)