Im Maler- und Stuckateurhandwerk erschwert die Baustoffknappheit und die damit einhergehenden extremen Preissteigerungen bzw. Preisschwankungen das Tagesgeschäft vieler Unternehmer immens. Hierdurch entstehen völlig neue Unwägbarkeiten, mit denen man in der Vergangenheit eher weniger zu tun hatte und jetzt neben dem eh schon harten Tagesgeschäft auch noch fertig werden muss. Doch selbst erhebliche Preissteigerungen müssen den Auftrag nicht per se unwirtschaftlich machen.
Die aktuelle Marktsituation bei den Baustoffen führt derzeit vielen Betrieben vor Augen wie existenziell wichtig eine kaufmännisch saubere Kalkulation ist und schon immer war. Preisgestaltungen à la „Pi mal Daumen“ hatten und haben keine Zukunft. Eine Pi-mal-Daumen-Arbeitsweise rächt sich jetzt in mehrfacher Hinsicht.
Bei Bestandsaufträgen können die aktuellen Erhöhungen der Einkaufspreise oft nicht an den Kunden weitergegeben werden. Die Margen sind knapp. Ohne solide Kalkulation hat der Malerbetrieb kein Steuerungsinstrument, um an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen und so die gestiegenen Kosten auszugleichen. Der gestiegene Einkaufspreis kann dann schnell zum Zünglein an der Waage werden und den Auftrag ins wirtschaftliche Minus führen.
Bei Neuaufträgen kann der Malerbetrieb versuchen, durch freibleibende Angebote oder durch Preisanpassungsvereinbarungen Risiken unwirtschaftlichen Handelns abzufangen. Pi-mal-Daumen-Preise eignen sich allerdings denkbar schlecht für eine solche Lösung. Ihnen fehlt es schlicht an der nötigen Transparenz. Betriebe, die sauber kalkulieren, können hingegen den Materialanteil offen ausweisen und sich so unnötige Diskussionen mit dem Kunden sparen.
Kaufmännisch solide geführte Malerbetriebe wissen zudem, dass nicht allein der Materialpreis über das Wohl und Wehe eines Auftrags entscheidet. Sie kennen auch die weiteren Parameter, von denen die Wirtschaftlichkeit eines Auftrags abhängt. Konkret geht es um die folgenden zwei Parameter, die in Zeiten von Materialknappheit und Preissteigerungen, in den Fokus der Betrachtung rücken sollten:
Parameter 1: Die Materialmenge
Die für den Auftrag benötigte Materialmenge sollte exakt bekannt sein. Störungen in der Lieferkette sind derzeit an der Tagesordnung. Jede Mindermenge an Material könnte zu einem Baustopp führen, da neue Ware kurzfristig unter Umständen nicht geliefert werden kann. Jede Mehrmenge verursacht hingegen unnötige Kosten und bindet Kapital. Daher ist bei jedem Auftrag, egal ob Innen- oder Außenarbeiten anstehen, ein Aufmaß oberstes Gebot. Ein Aufmaß ist heutzutage kein Hexenwerk und auch kein großer Aufwand mehr. Zumindest dann nicht, wenn man mit modernen, digitalen Werkzeugen arbeitet. Wer also keine Zeit verschwenden will und stattdessen schnell und unkompliziert zum Ziel gelangen möchte, setzt im Innenbereich auf CATSmobil 3D und verwendet bei Fassaden BILDaufmaß. Beide Aufmaßsysteme von C.A.T.S.-Soft sind so konzipiert, dass sie die gesamte Mathematik für das Aufmaß automatisch erledigen und im Resultat exakte Ergebnisse für Angebot und Rechnung liefern. So sind die Massen schnell bekannt und der Materialbedarf lässt sich exakt berechnen.
Parameter 2: Die Produktivität
Das Malerhandwerk ist ein sehr lohnintensives Gewerk. Daher kommt der Produktivität auf der Baustelle ein ganz besonderes Augenmerk zu. Mit mehr Produktivität lässt sich der Ertrag leicht steigern. Auf der Baustelle kann also Geld verloren oder gewonnen werden. Doch um zu wissen, ob die Produktivität auf der Baustelle stimmt, muss diese messbar gemacht werden. Für ein sauber kalkulierendes Unternehmen kein Problem, denn hier geht mit einer soliden Kalkulation zugleich eine Bauzeitenberechnung einher. Grobe Schätzungen oder gemutmaßte Eventualitäten helfen nicht weiter. Ein Hilfstool für den Malerbetrieb, das Bauzeiten auf den Punkt bringt, ist der C.A.T.S.-Praxis-Leistungskatalog. Der Katalog liefert für mehr als 800 Leistungen praxisgerechte Werte. Kommt es dann zur Auftragsausführung bekommt der Malerunternehmer mit dem in der betriebswirtschaftlichen Maler-Software integrierten Chef-Informationssystem und der auf der Baustelle eingesetzten Zeiterfassungs-App CATSbauzeit für jede einzelne Baustelle angezeigt, wenn die Produktivität nicht mehr im Plan liegt. Mit diesem Wissen kann der Chef reagieren und gegensteuern.
Es gibt viele Möglichkeiten, mit einem Auftrag Geld zu verlieren. Doch Betriebe, die solide kaufmännisch kalkulieren, haben unter Einsatz modernster Technik eine reelle Chance, dass ihre Aufträge nicht sogleich unwirtschaftlich werden, auch wenn die momentane Preisentwicklung beim Materialeinkauf die Gewinnsituation merklich erschwert. Umso mehr Sinn macht es derzeit, bei der Materialmenge und den Bauzeiten etwas genauer hinzusehen und so das Optimum aus dem Auftrag herauszuholen. Was früher mangels Daten unmöglich war, lässt sich dank der Digitalisierung recht einfach umsetzen.
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