Johannes Hünnemeyer aus Castrop-Rauxel führt einen sehr erfolgreichen Malerbetrieb mit sechs Mitarbeitern. „Handwerk 4.0“ ist für sein Unternehmen kein Fremdwort, sondern gelebte Praxis. Malerblog.net hat er erzählt, wie er arbeitet und was sein Erfolgsrezept ist.
Herr Hünnemeyer, Sie arbeiten nicht mehr produktiv auf Ihren Baustellen mit. Müssen Sie Ihre Mitarbeiter denn gar nicht kontrollieren?
Das mache ich wirklich schon lange nicht mehr. Durch meine Software habe ich meinen Betrieb im Griff. Ich weiß, dass die Produktivität auf den Baustellen stimmt. Dafür muss ich nicht mitarbeiten und auch nicht vor Ort kontrollieren.
Wie genau gehen Sie vor?
Ich organisiere alle Unternehmensabläufe von meinem Büro aus. Vor vielen Jahren habe ich meine Arbeitsweise grundsätzlich geändert. Seitdem ist die Arbeit nicht nur angenehmer, sondern auch wesentlich effizienter. Ich habe im Prinzip meinen Malerbetrieb und damit letztendlich auch meine Baustellen digitalisiert. Dadurch habe ich einen besseren Überblick als zuvor und alles läuft runder.
„Digitalisierung“ ist ein umfassender Begriff. Wie müssen wir uns Ihre „digitale Baustelle“ vorstellen? Geben Sie uns ein Beispiel.
Das ist ganz einfach. Die Baustelle oder besser das Projekt wird bei mir von Anfang an digital bearbeitet. Ich habe immer mein Smartphone dabei. Wünscht der Kunde ein Angebot, mache ich damit schnell ein Aufmaß und nehme auch gleich die gewünschten Leistungen mit auf. Von bestimmten Dingen mache ich auch Fotos. Wenn ich ins Büro zurückkomme ist alles schon im PC. Ich muss nichts mehr erfassen, sondern kann gleich an meinem Büro-PC weiterarbeiten und das Angebot ausgeben. Die Baustelle ist durch das Aufmaß, das ich als digitale Skizze vorliegen habe und mir auch in 3D anschauen kann, perfekt dokumentiert. So kann ich mich auch Wochen später noch gut an Details erinnern.
Klingt gut. Und wie geht’s dann weiter?
Wenn ich den Auftrag bekommen habe, liefert mir die Software die Vorgaben für die Baustellensteuerung. Meine Mitarbeiter bekommen Zeitvorgaben. Denn nur, wenn sie wissen, welche Zeit uns der Kunde bezahlt, haben wir eine Chance, unsere Arbeiten in dieser Zeit abzuschließen und damit Geld am Auftrag zu verdienen. Zeitvorgaben sichern Arbeitsplätze. Das haben meine Mitarbeiter längst verstanden. Ich sorge für Aufträge, meine Mitarbeiter machen ihre Arbeit auf der Baustelle. Als Team sind wir erfolgreich. So einfach ist das.
Der Weg von Zeitvorgaben zur Zeiterfassung ist nicht weit. Oder?
Genau. Früher haben meine Mitarbeiter detaillierte Stundenzettel geschrieben. Jeder musste aufschreiben, was er wann wie lange gemacht hat. Das klappte natürlich nicht immer. Meine Mitarbeiter erfassen seitdem ihre Arbeitszeiten und Tätigkeiten in eine App auf ihren Smartphones. Und die finden das richtig gut. Keiner will mehr zurück zum handgeschriebenen Stundenzettel. Und ich muss keinem Stundenzettel mehr hinterherlaufen oder diesen umständlich in den PC tippen. Das erledigt meine Software alles automatisch und das spart mir eine Unmenge an Zeit.
Und die Baustellen? Sie sind ja nur ganz selten vor Ort. Wollen Sie nicht genau wissen, was da läuft?
Natürlich will ich wissen, was läuft. Ich will wissen, ob Arbeiten ausgeführt wurden, die nicht Umfang des Angebots waren. Ich will auch wissen, ob die Baustelle noch im Plan liegt. Und natürlich will ich wissen, welcher Mitarbeiter was leistet. Dafür muss ich aber nicht ständig auf den Baustellen rumlaufen und meine Mitarbeiter von der Arbeit abhalten. Auf laufende Baustellen fahre ich nur, um mir Arbeitsergebnisse anzuschauen oder mit dem Kunden zu sprechen. Alles andere liefert mir das Chef-Informationssystem meiner Maler-Software. Hier laufen sozusagen alle Fäden zusammen. Liegen wir noch im Plan oder müssen wir schneller werden? Sind Zusatzarbeiten angefallen? Wer hat heute was gearbeitet? Alle Antworten finde ich hier. Und in den Urlaub nehme ich einfach mein Tablet mit. So habe ich von überall auf der Welt meine Baustellen im Blick.
Wie sind Sie die Digitalisierung Ihres Betriebs angegangen?
Ich organisiere meinen gesamten Betrieb mit den Softwarelösungen von C.A.T.S.-Soft. Mit C.A.T.S.-Soft habe ich schon vor Jahren einen Partner gefunden, der mich bei der digitalen Umstrukturierung meines Betriebs systematisch unterstützt und begleitet. Die digitale Baustelle ist ja nur ein kleiner Ausschnitt. Digitalisierung und vernetztes Arbeiten gehen in meinem Betrieb noch viel weiter. Das Zusammenspiel der einzelnen Softwarelösungen und Apps ist einfach genial. In meinem Betrieb kommen neben der betriebswirtschaftlichen Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM, die Aufmaßlösungen BILDaufmaß und CATSmobil 3D, die Zeiterfassung CATSbauzeit, das mobile Büro VerA sowie die Finanzbuchhaltungssoftware C.A.T.S.-WFIBU zum Einsatz.
Sie machen die Finanzbuchhaltung selbst?
Ja, klar. Da ich neben dem Beruf des Malermeisters auch ausgebildeter Kaufmann bin, ist das für mich kein Problem und hat nur Vorteile. Das spart mir Kosten beim Steuerberater und weil meine Maler-Software bereits über ein Rechnungsausgangs-, Rechnungseingangsjournal sowie Kassenbuch verfügt, vermeide ich zeitaufwändige Doppelerfassungen. Das spart Zeit und ich habe meine betrieblichen Zahlen und Finanzen jederzeit im Blick und im Griff.
Ist Ihre digitale Betriebsorganisation jetzt abgeschlossen oder sehen Sie noch Potenzial?
Der digitale Wandel geht weiter. Das wird auch künftig so sein. Wer weiß, was uns die Zukunft noch bringt. Ich springe dabei nicht auf jeden Zug auf, aber was meinen Betrieb und mich weiterbringt, da mache ich mit. Ich vertraue da voll und ganz meinem Softwarepartner.
Vielen Dank für das Gespräch!