„Unsere Kunden sind Handwerksunternehmer. Das sind die, die wenn sie mehr Geld verdienen wollen, nicht mehr, sondern anders arbeiten,“ sagt Thomas Scheld. Anders arbeiten, das ist leichter gesagt als getan, denkt jetzt sicher so mancher Leser. Doch Thomas Scheld weiß, wovon er spricht. Seit mehr als 30 Jahren berät und begleitet er Maler- und Stuckateurunternehmer erfolgreich bei der Digitalisierung ihrer Betriebe. Als Geschäftsführer und Gesellschafter der hessischen Softwareschmiede C.A.T.S.-Soft GmbH setzt er bei seinen Kunden das Konzept „der digitale Malerbetrieb“ erfolgreich in die Tat um.
Doch was heißt „anders arbeiten“ genau? Malerblog.net hat nachgefragt.

Herr Scheld, jeder Maler- und Stuckateurbetrieb setzt heutzutage eine Bürosoftware ein. Was macht Ihre Software anders?
Unsere Malersoftware ist natürlich ein System, mit dem unsere Kunden zunächst ein Angebot erstellen, ein Aufmaß ermitteln und natürlich eine nach den geltenden Regeln der VOB entsprechende Abrechnung mit Teil- und Schlussrechnung erstellen können. Selbstverständlich können Sie die Rechnung auch im Rahmen der elektronischen Rechnungserstellung als X-Rechnung an öffentliche Auftraggeber geben und auch das ZUGFeRD-Format unterstützen wir natürlich vollständig. Das ist allerdings auch das absolute Minimum, was eine Bürosoftware für Maler- und Stuckateurbetriebe können sollte.
Bei unserer Malersoftware handelt es sich aber um eine umfassende, auf die Branche zugeschnittene ERP-Software, die weitaus mehr leistet. Wir bieten eine ganzheitliche Lösung, bei der es eben nicht nur um die Abrechnung von Baustellen geht.
Klingt interessant. Aber was heißt das konkret? Geben Sie uns doch bitte einige Beispiele.
Das ist natürlich sehr umfassend und nicht in einem Satz zu sagen. Ich gebe Ihnen aber ein paar Schlagworte mit auf den Weg, die das aber ganz gut verdeutlichen:
Unsere ERP-Software verfügt über ein vollständiges CRM-System, sprich ein Kunden- und Kontaktmanagement.
Unsere ERP-Software verfügt über ein aussagekräftiges Controllingsystem inklusive Chef-Informationssystem. Hierdurch haben Sie jederzeit einen ECHTZEIT-Überblick über die laufenden Baustellen und die betriebliche Ertragslage.
Unsere ERP-Software verfügt über eine systematische Liquiditätsplanung mit einer 90-Tages-Vorausschau auf die betriebliche Finanzsituation. Gerade in Coronazeiten sind diese Informationen von unschätzbarem Wert.
Wo wir gerade bei dem Stichwort „Planung“ sind. Natürlich ist in der ERP-Software ein Ressourcenplanungssystem enthalten, sodass die Baustellen, Termine, Mitarbeiter, Geräte, die gesamtem Abläufe im systematischen Überblick bleiben.
Kurz ansprechen möchte ich auch, die Integration eines Dokumentenmanagementsystems. Hier werden nicht nur alle mit der ERP-Software erstellten Belege verwaltet, sondern alle relevanten Dokumente wie Briefe, E-Mails, Verträge, Lieferantenrechnungen usw. werden in elektronischen Akten verwaltet und sind jederzeit im Zugriff.
Dies zeigt bereits, dass wir mit unserer ERP-Lösung auf eine ganzheitliche Lösung setzen. Das schätzen auch unsere Kunden. Sie arbeiten nicht mit Insellösungen, sondern mit nur einem System, das alle relevanten Unternehmensbereiche abdeckt.
Das Wort „Insellösung“ hört man immer wieder von Ihnen. Warum lehnen Sie solche Lösungen so vehement ab?
Weil sie dem Unternehmer nichts bringen. Meist verursachen sie sogar Mehrarbeit. Unternehmer, die in ihrem Betrieb auf Insellösungen setzen, arbeiten zwar digital, aber sparen meist keine Zeit. Insellösung heißt, dass die einzelnen im Betrieb genutzten Softwaresysteme nicht aufeinander abgestimmt sind. Einmal erfasste Daten werden nicht automatisch weiterverarbeitet. Wir bei C.A.T.S.-Soft setzen hingegen auf medienbruchfreies Arbeiten, also vernetztes Arbeiten. Einmal erfasste Daten werden automatisch weiterverarbeitet. So lässt sich mit Digitalisierung im Betrieb wirklich Zeit sparen und Geld verdienen. Diesem Credo wird unsere ERP-Software gerecht. Aber nicht nur diese. Diese vernetzte Arbeitsweise gilt natürlich auch für die unterwegs oder für die auf der Baustelle erfassten Daten.
Danke für das Stichwort „Baustelle“. Wo liegt hier der Mehrwert von C.A.T.S.-Lösungen?
Unsere Kunden sind mobile Handwerker. Daher haben wir natürlich für unterwegs und auf Baustellen verschiedene C.A.T.S.-Apps entwickelt, die hier zum Einsatz kommen. Da haben wir zum Beispiel die App fürs Raumaufmaß CATSmobil, die App BILDaufmaß, die das Fotoaufmaß und das Planaufmaß unterstützt, die mobile Zeiterfassung, die mit CATSbauzeit erfolgt, oder
die App VerA, die das mobile Büro des Handwerksunternehmers ist. Mit ihr hat er Zugriff auf Termine, Kundenakten, Angebote, Rechnungen usw. Aber auch das Gerätemanagement, das Materialmanagement und das Dokumentenmanagement werden jeweils durch mobile Apps unterstützt.
Wichtig ist, dass alle Daten, alle Informationen, die in diesen Apps erfasst werden, automatisch im Büro weiterverarbeitet werden. Hier muss nichts mehr abgetippt oder umständlich mit copy & paste übernommen werden. Das automatische Zusammenspiel dieser Apps mit der ERP-Software ist genial und spart viel, viel Zeit.
Das ist der ganzheitliche Ansatz, den wir bei C.A.T.S. verfolgen. Wir wollen alle Abläufe digital abbilden, ganz ohne Medienbruch. Einmal erfasste Daten werden weiter gegeben, übrigens auch extern ans Lohnbüro, an den Steuerberater oder Architekten.
Zusammenfassend ließe sich also sagen, dass der digitale Malerbetrieb die beiden Bereiche „Malerbüro 4.0“ und „Baustelle 4.0“ umfasst, wobei beides miteinander im automatischen, digitalen Austausch steht. Ist das richtig?
Das ist absolut korrekt. Langfristig erfolgreich sein wird nur der Unternehmer, der nicht nur auf die Nutzung von digitalen Technologien, sondern vor allem auf die intelligente Vernetzung von Informationen setzt. Genau da sehen wir unsere Verantwortung als Softwarepartner.
Wie setzen Malerbetriebe das Thema „Digitalisierung“ am besten um? Was empfehlen Sie Ihren Kunden?
Das hängt natürlich vom Betrieb ab. Das Tolle bei uns ist aber, dass unsere Kunden mit jeder Einzellösung einsteigen können, denn jede Einzellösung ist für sich lauffähig. Es gibt sogar für Startups, also für Unternehmensgründer, eine Einsteigerlösung der ERP-Software. So kann jeder systematisch das Ganze für sich im Unternehmen ausbauen, bis man irgendwann unternehmensweit voll digitalisiert arbeitet. So wird das Unternehmen mit der Zeit zum digitalen Malerbetrieb.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Scheld.