Neues Jahr, neues Glück. Alle Zeichen stehen wieder auf Anfang. Und überall kann man sie jetzt beobachten. Die Menschen, die ihren „guten Vorsätzen“ hinterher rennen. In Fitness-Studios trainieren sie die überflüssigen Pfunde ab, kleben Pflaster auf ihre Körper, um dem Rauchen zu entsagen. Manche machen eine Kur, um ihre ach so verdreckten Körper zu reinigen, andere putzen das Haus, stellen Möbel um, lassen ihre Häuser renovieren. Es riecht nach Veränderung. Es herrscht Aufbruchstimmung dieser Tage. Eine gute Zeit um auch im Maler- oder Stuckateurbetrieb ein Résumé zu ziehen. Wie ist das vergangene Jahr gelaufen und was kann im neuen Jahr besser gemacht werden?!
Gute Vorsätze? Der 5-Punkte-Plan für eine bessere Baustellenorganisation!
Rückblick
Für das Malerhandwerk war es ein gutes Jahr, mit extrem viel Arbeit. Spricht man mit den Unternehmern, so hört man diese Aussage fast immer. Überall ist die Rede von „soviel Arbeit hatten wir noch nie“ und „das war ein wirklich erfolgreiches Jahr, es ist super gelaufen“. Eine tolle Aussage, die jeder gerne sagt und auch hört. Doch ist im Unternehmen wirklich immer alles so reibungslos abgelaufen wie gewünscht? Wurden alle Baustellen zur vollsten Zufriedenheit abgewickelt? Haben alle Mitarbeiter Hand in Hand gearbeitet und an einen Strang gezogen – für das Unternehmen?
Auf den zweiten Blick ist das in manchen Maler- und Stuckateurbetrieben leider nicht immer der Fall. Und natürlich geschieht es nicht vorsätzlich. Dinge oder Gewohnheiten schleichen sich einfach ein. Sie können den Arbeitsablauf im Unternehmen behindern oder gar stören. Zwei Beispiele, über die es sich lohnt einmal nachzudenken:
Störungsfaktoren
Während die einen fleißig arbeiten, zieht es andere Mitarbeiter in steter Regelmäßigkeit vor die Tür, um ihrer Sucht zu frönen. Das Rauchen hält diese Zeitgenossen mehrmals täglich ca. 5 Minuten von ihrer Arbeit ab. Addiert man diese Zeiten, kommt allein für einen Tag eine beträchtliche Summe an unproduktiver Arbeitszeit zusammen, in der nichts geleistet wird, was die Baustelle und damit das Unternehmen weiter bringt. Rechnet man es auf eine Woche hoch, entsteht dem Unternehmen ein meßbarer Schaden. Auffangen und ausgleichen muß dies allein der Chef. Er haftet und zahlt.
Zusätzlich entsteht eine Kluft der Ungerechtigkeit zwischen den Nichtrauchern, die „brav“ ihren Tätigkeiten nachgehen und denen, die diese durch ihre Raucherpausen unterbrechen.
Auf der Baustelle fehlt Material. Kein Problem. Ehe bis 3 gezählt werden kann, sitzen 2 Mitarbeiter im Auto auf dem Weg zum Großhandel. Während der eine an der Theke das Material (meist 1 Eimer Farbe) abholt, weilt sein Kollege bei einem Plausch an der Kaffeemaschine. Hier entsteht gleich doppelt unproduktive Zeit. Hin- und Rückfahrt zum Handel, herum stehen und warten im Handel, Kaffee trinken im Handel. Wenn es dumm läuft, sind 45 Minuten pro Mitarbeiter einfach weg. Natürlich werden diese standesgemäß bezahlt. Immerhin waren die Mitarbeiter ja anwesend. Blöd nur, daß sie nichts gearbeitet haben.
Beispiele wie diese gibt es viele. Und meist haben sie immer den selben Grund: Fehlende Vorgaben, undefinierte Ziele, die richtige Führung fehlt. Nur wer seinen Mitarbeitern detaillierte Vorgaben darüber macht, was zu tun ist, um das vorher festgesetzte Ziel zu erreichen, kann auch im Nachhinein ein zufriedenstellendes Ergebnis erwarten. Der Chef hat es also in der Hand, wie gut oder schlecht eine Baustelle läuft.
Der 5-Punkte-Plan gibt Orientierung und Hilfestellung für eine bessere, geordnete Baustellenorganisation:
1. Stärken-Schwächen-Analyse
Wer geht in welches Team? Wer arbeitet auf welcher Baustelle? Wer erledigt welche Arbeiten? Diese Fragen und mehr kann nur beantworten, wer die Stärken und Schwächen seiner Mitarbeiter gut kennt. Nicht jeder Mitarbeiter kann jede Arbeit gleich gut erledigen. Nicht jeder ist ein Tapetenpapst, nicht jeder kann dekorative Techniken gut umsetzen und nicht jeder ist ein Teamplayer. Das heißt, nicht nur die fachlichen, sondern auch die charakterlichen Eigenschaften müssen berücksichtigt werden. Und entsprechend der Fähigkeiten der Mitarbeiter sollten die Aufgaben so zugewiesen werden, daß diese sie auch umsetzen können – das motiviert nicht nur den einzelnen Mitarbeiter, sondern schafft auch zufriedenstellende Arbeitsergebnisse.
2. Einsatzplanung
Ist bekannt, wer was zu leisten imstande ist, kann das geeignete Team für eine Baustelle zusammengestellt werden. Um den Überblick bei zahlreichen, parallel laufenden Baustellen nicht zu verlieren, kann zur Koordination auf althergebrachte Magnettafeln zurückgegriffen werden, die farbig darstellen welche Baustellen anstehen und wie sie besetzt sind. Oder aber man nutzt moderne, digitale Plantafeln wie die Projekt-Einsatzplanung für den perfekten Überblick.
3. Baustellenbesprechung
Wer das Ziel nicht kennt, kann es auch nicht erreichen. Die Baustelle muß also im Vorfeld genau und verständlich beschrieben werden. Jeder Mitarbeiter sollte verstehen, wohin die Reise geht. Für den Betrieb bedeutet das, Aufgaben, Zeitplan und Umsetzung detailliert zu besprechen. Jeder Mitarbeiter muß wissen, was er zu tun hat, wie lange die Arbeiten dauern dürfen und welches Material dafür veranschlagt ist. Hierfür ist beispielsweise der Praxis-Leistungskatalog das perfekte Hilfsmittel. Er liefert detaillierte Leistungsbeschreibungen. Damit weiß jeder Mitarbeiter genau, was auf der Baustelle erledigt werden muß. Zusätzlich entstehen in Kombination mit der betriebswirtschaftlichen Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM automatisch Zeitvorgabelisten und Ladelisten. Letztere zeigen welche Materialien in welcher Menge für die Baustelle benötigt werden. So entsteht ein optimaler Materialfluß. Überflüssige Fahrten zum Großhandel, wie in unserem Beispiel, gehören damit der Vergangenheit an. Und mit einer Zeitvorgabe weiß der Mitarbeiter bereits im Vorfeld, was genau in welcher Zeit von ihm erwartet wird. Da bleibt garantiert auch keine Zeit für Raucherpausen.
4. Projektüberwachung
Es wäre geradezu fahrlässig, die Baustelle erst nach deren Ende mal etwas genauer „unter die Lupe“ zu nehmen. Der Chef muß bereits während der Ausführung jederzeit einen genauen Überblick über die einzelnen Baustellen haben und wissen was läuft. Nur so merkt er frühzeitig, wann eine Baustelle aus dem Ruder läuft, um dann entsprechend gegen zu steuern. Aber wie bekommt man einen aktuellen Überblick über alle Baustellen? Da die Mitarbeiter ohnehin ihre Arbeitszeiten erfassen müssen, bietet es sich an, die Zeiterfassung auch ganz einfach zur Baustellenüberwachung zu nutzen. Dies kann über ausführliche Stundenzettel mit Leistungsbeschreibung oder professionelle, digitale Stundenzettel wie CATSbauzeit, der digitalen Baustellenüberwachung, erfolgen. So erhält man einen perfekten und vor allem tagesaktuellen Überblick über die Baustellen.
5. Baustellenrückblick
Spätestens nach Auftragsabwicklung sollte eine Nachbesprechung, ein Feedback an die Mitarbeiter erfolgen. Wer eine begleitende Projektüberwachung macht, hat es leicht. Denn die gibt Aufschluß darüber, was gut oder schlecht gelaufen ist. Doch aufgepaßt, Kritik muß zwar sein, aber bitte in Maßen. Tolle Mitarbeiterleistungen sollten gewürdigt werden. Ein Lob an der richtigen Stelle kann Wunder wirken. Das motiviert ungemein zu weiteren Höchstleistungen.
Gute Vorsätze zu haben, ist ein Anfang. Aber sie allein helfen nicht weiter. Man muß sie auch umsetzen.