Während der Neubau augenscheinlich in der Krise steckt, sind energetische Sanierungen seit Jahren stark nachgefragt und sie werden in Zukunft, nicht zuletzt wegen der gestiegenen Energiekosten, ein noch stärker gefragtes Gut werden. Auch der von der Regierungskoalition geplante und ab 2024 wohl Pflicht werdende Heizungsaustausch in Bestandsgebäuden spielt den Betrieben im Bauhandwerk in die Hände.
Wer die Diskussion in den letzten Wochen zu der geplanten Heizungsreform verfolgt hat, dürfte sich gewundert haben. Stets war davon die Rede, dass es den SHK-Betrieben an Menpower fehle, um die von der Maßnahme betroffenen Bestandsgebäude flächendeckend mit Wärmepumpen zu versorgen. Doch das ist zu kurz gedacht oder anders gesagt nur ein Teil der ganzen Wahrheit. Denn wer in einem Bestandsgebäude eine Wärmepumpe effizient betreiben will, muss je nach Alter des Gebäudes umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vornehmen. Diese Begleitarbeiten, die bei einer Umstellung auf eine Wärmepumpe anfallen, werden oft gar nicht thematisiert.
Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass bei dem angedachten Heizungstausch klassische Heizkörper durch Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen ersetzt werden müssen. Das heißt neben dem Heizungsbauer werden auch Bodenleger und Maler benötigt. Obendrein wird eine weit umfangreichere energetische Sanierung, die eine Gebäudedämmung einschließt, in vielen Fällen unumgänglich sein. Nur auf diese Weise wird es gelingen im Winter im Wohnbereich auf Wohlfühltemperaturen zu kommen.
In Deutschland sind erst in etwa fünf Prozent der Gebäude Wärmepumpen verbaut.
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Malerbetriebe, die bei dieser „Jahrhundertaktion“ eine tragende Rolle spielen und Aufträge an Land ziehen wollen, müssen jetzt vorausdenken und planen.
Vorausdenken und planen heißt, sich zu fragen, ob hierfür die strategische Ausrichtung des Betriebs geändert werden muss. Viele Betriebe haben in den in den vergangenen Jahren ihren Schwerpunkt bereits in die Sanierung bzw. Instandsetzung von Bestandsgebäuden gelegt und ihr Leistungsportfolio entsprechend angepasst. Andere werden ihr Leistungsportfolio noch anpassen müssen. Auch die Frage nach der Qualifikation der Mitarbeiter muss gestellt werden. Besteht hier Handlungsbedarf sind die Mitarbeiter frühzeitig auf Fortbildung zu schicken.
Vorausdenken und planen heißt zudem, sich die Frage nach der Auftragsakquisition zu stellen, sprich wie kommt man an die Aufträge. Warten bis der Kunde klopft, ist eine, aber vielleicht nicht die beste Strategie. Da es viele Hausbesitzer schätzen, wenn sie „alles aus einer Hand“ geliefert bekommen, um nicht mit unzähligen Ansprechpartnern aus unterschiedlichen Gewerken sprechen zu müssen, dürften künftig noch mehr gewerksübergreifende Kooperationen entstehen, um dem Kunden seine Wünsche zu erfüllen. Malerbetriebe, die hier noch nicht entsprechend vernetzt sind, dies aber gerne wären, sollten nicht zu lange warten. Ein funktionierendes Netzwerk entsteht nicht von heute auf morgen. Der Kunde erwartet Professionalität von Anfang an.
An langen Wartezeiten für Handwerker wird sich wohl vorerst nichts ändern.
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Apropos Professionalität. Wer am Markt professionell auftreten will, muss im Betrieb richtig gut organisiert sein. Wer hier schlampt, kann sich noch so viel Mühe geben, er wird trotz guter Auftragslage mit dem Unternehmensergebnis nicht zufrieden sein. Professionelles Arbeiten bedeutet, mit den richtigen Organisationswerkzeugen Büro und Baustelle zu managen. Betriebe, die auf Digitalisierung setzen, sind ihren Marktbegleitern einen großen Schritt voraus. Digitalisierung ist aber mehr als der schlichte Einsatz digitaler Technologien. Digitalisierung steht vielmehr für die intelligente Vernetzung von Informationen.
Die mittelhessische Softwareschmiede C.A.T.S.-Soft berät und begleitet Malerbetriebe seit mehr als 30 Jahren bei der Digitalisierung ihrer Unternehmen und setzt mit den auf die Malerbranche zugeschnittenen Softwarelösung und mobilen Apps genau hier an. „Unsere Kunden sind Handwerksunternehmer. Das sind die, die wenn sie mehr Geld verdienen wollen, nicht mehr, sondern anders arbeiten,“ sagt Thomas Scheld, Geschäftsführer des inhabergeführten Softwarehauses. Wie das genau aussieht? Darüber hat Scheld ausführlich im Interview mit Malerblog.net gesprochen.
Zum Lesen des Interviews klicken Sie hier: Software entscheidet – ein Interview mit Thomas Scheld