Der Chef zieht einen Neuauftrag an Land. Er kennt den Auftrag und die Baustelle. Aber er führt den Auftrag nicht selbst vor Ort aus. Das machen seine Mitarbeiter. So läuft es täglich in Maler- und Stuckateurbetrieben. Ein ganz normaler Vorgang. Nichts Ungewöhnliches.
„Ohne mich läuft hier nichts“, hört man Malerunternehmer häufig stöhnen. In Zeiten voller Auftragsbücher fährt er von einer Baustelle zur nächsten, um nach dem Rechten zu sehen, Anweisungen zu geben und für einen möglichst reibungslosen Arbeitsablauf zu sorgen. Doch der Chef kann nicht auf allen „Hochzeiten“ gleichzeitig tanzen und so klingelt pausenlos sein Handy, über das ihn dann die nächste Hiobsbotschaft erreicht. Und schon geht’s wieder auf die Straße zur nächsten Baustelle. Schlechte Laune, Gereiztheit, Schlafstörungen, Magenproblemen und zahlreiche weitere körperliche Symptome sind die Folge. Ein ewiges Hamsterrad, indem sich viele Malerunternehmer gefangen fühlen.
Die Königsdisziplin: Arbeitsplanung
Das muß nicht sein. Das geht auch anders. Also: Raus aus dem Hamsterrad! Sich nicht treiben lassen, sondern selbst agieren und das Zepter in der Hand halten.
Das ist einfacher als gedacht. Mit einer guten Portion Organisation und Selbstdisziplin läßt sich dem Hamsterrad entkommen. Das Stichwort lautet: Arbeitsplanung. Wer seine Baustellen bereits im Vorfeld ordentlich plant, kann Streß vermeiden und sogar die Produktivität auf der Baustelle steigern. Arbeitsplanung dient der Organisation der Arbeit im Vorfeld. Hier werden Arbeitsaufgaben, Arbeitsvorgaben und Arbeitsverteilung vom Malerunternehmer bereits vor Arbeitsaufnahme durchdacht und geplant. Moderne, betriebswirtschaftliche Maler-Software wie C.A.T.S.-WARICUM hilft dabei dies schnell und unkompliziert umzusetzen, und zwar von der Zeitvorgabeliste und Materialladeliste bis hin zur Einsatzplanung der Mitarbeiter. Sind die Vorarbeiten erledigt, müssen die Mitarbeiter eingewiesen werden.
Das A und O: Mitarbeiterbesprechung
Das A und O einer guten Baustellenvorbereitung ist die Besprechung mit den Mitarbeitern. Hier muß bereits vor Baustellenbeginn die erste Einweisung erfolgen. Dann folgen weitere Gespräche wenn möglich täglich, wöchentlich oder vor Beginn des nächsten Arbeitspaketes. Letzteres empfiehlt sich insbesondere bei umfangreichen Baustellen, denn bei großen Aufträgen behalten Mitarbeiter besser den Überblick, wenn der Auftrag in kleinere Arbeitspakete aufgesplittet wird.
Die Mitarbeiter müssen detailliert über ihre Aufgaben und den Zeitplan Bescheid wissen. Sie müssen den Umfang des Auftrags kennen, wissen was wie ausgeführt werden soll und welches Material zum Einsatz kommt. Nur so können sie auch erkennen, was als Regiearbeit zusätzlich abgerechnet werden muß. Schließlich soll kein Geld verschenkt werden.
Digitale Hilfsmittel nutzen
Nicht immer lassen sich Gegebenheiten einer Baustelle gezielt beschreiben. Die Mitarbeiter kennen die Baustelle noch nicht und so kann es zu Mißverständnissen oder Unklarheiten kommen, was sich dann bei der Bauausführung später schnell bemerkbar macht. Doch auch hier gilt: Wer seine Aufträge ordentlich vorbereitet, hat’s bei der Mitarbeiterbesprechung leichter.
Außenfassaden lassen sich anhand von Fotos gut erläutern. Wer bereits im Vorfeld für die Erstellung des Angebots sein Fassadenaufmaß mit BILDaufmaß erstellt hat, kann diese Fotos als Grundlage seiner Besprechung nutzen. Wurde zudem bereits ein Farbentwurf mit paintersBOX erstellt, sehen auch die Mitarbeiter, was das Ziel ihrer Arbeit ist.
Bei Innenräumen gestaltet sich die Besprechung im Malerbüro wesentlich problematischer, da Fotos – im Gegensatz zur Hausfassade – hier nicht wirklich weiterhelfen. Nur eine 3D-Ansicht macht den Raum für Mitarbeiter direkt sichtbar und vorstellbar. Hier muß jedoch nicht auf teure Architektursoftware zurückgegriffen werden. Wer als Maler und Stuckateur sein Aufmaß mobil mit CATSmobil erstellt, erhält automatisch einen Raumplan in 3D-Ansicht. So sehen die Mitarbeiter schon bevor sie überhaupt auf der Baustelle waren, was sie erwartet. Leicht kann der Chef Besonderheiten oder Probleme der Baustelle beschreiben. Bei welchen Fenstern gibt’s Probleme bei der Leibung? An welcher Wand ist bereits ein großer Riß sichtbar, der einer entsprechenden Behandlung bedarf? Welche Außenwand zeigt Schimmelspuren und muß mit Fungizid behandelt werden? Aufgrund der Visualisierung der Raumes werden sich die Mitarbeiter vor Ort schnell orientieren können. Und das Beste: Die Mitarbeiter sind top vorbereitet. Der Chef hat sich den Weg auf die Baustelle gespart. Natürlich läßt sich der Raumplan auch ausdrucken und mit persönlichen Notizen versehen. Einfach in die Baustellenmappe zu Zeitvorgabeliste, Materialladeliste und so weiter ablegen. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen und das Hamsterrad gehört der Vergangenheit an.
Zum Schmunzeln
Malerunternehmer, die auf ihr persönliches Hamsterrad und körperliche Bewegung nicht verzichten möchten, können sich ein solches einfach ins Büro stellen und nutzen. Idee und Konstruktion hierzu stammen von Robb Godshaw und Will Doenlen. Einfach klicken und schmunzeln – oder nachbauen: Ein Hamsterrad fürs Büro
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