Das Malerhandwerk wird digital und das nicht erst seit gestern. Anfang der Jahrtausendwende widmete sich C.A.T.S.-Soft bereits intensiv der Digitalisierung der Aufmaßerfassung und das mit großem Erfolg.
Mit BILDaufmaß revolutionierte die Softwareschmiede aus dem hessischen Gladenbach zunächst die Erstellung von Fassadenaufmaßen. Das Aufmaß aus Fotos war geboren, ein Meilenstein in der Aufmaßerfassung für den Maler, denn zu dieser Zeit erfolgte die Aufmaßerstellung meist noch mit Zollstock und Papier. Der Erfolg von BILDaufmaß war Ansporn genug für das Softwarehaus für das Aufmaß im Innenbereich etwas Gleichwertiges zu schaffen. Und so entwickelte C.A.T.S.-Soft das mobile Aufmaß CATSmobil. Vor genau 10 Jahren stellte C.A.T.S.-Soft dann die neue Aufmaßmethode „Skizzenaufmaß“ vor. Diese Vorgehensweise ist mittlerweile Marktstandard und so entsteht aus einer einfachen Handskizze, gezeichnet auf einem Smartphone oder Tablet, ein vollständiges Aufmaß.
Malerblog.net sprach mit Thomas Scheld, dem Geschäftsführer von C.A.T.S.-Soft, über die ursprüngliche Idee, den Nutzwert und die Weiterentwicklung dieser genialen Erfindung und konnte ihm einige interessante Details entlocken.
Herr Scheld, wie genau kam es zu dieser innovativen Erfindung und was genau macht diese Erfassungsmethode aus?
Wir hatten mit BILDaufmaß große Erfolge gefeiert und auch bereits eine mobile Aufmaßlösung für den Innenbereich entwickelt. Damals liefen die mobilen Lösungen noch auf Pocket-PCs. Das waren „kleine Computer“ für unterwegs, die man überall mit hinnehmen konnte. Smartphones standen zu dieser Zeit erst noch in den Startlöchern, verdrängten dann aber schnell die Pocket-PCs vom Markt. Das war der Beginn einer sehr schnell immer mobiler werdenden Gesellschaft. C.A.T.S.-Soft hat damals den Zeitgeist erkannt und vor allem die Möglichkeiten, die diese mobilen Geräte mit sich brachten.
Die Idee war bei der digitalen Vermessung von Räumen genauso vorzugehen wie der Maler dies auch beim Handaufmaß machen würde. Hier ist es der Maler gewohnt, zunächst auf Papier eine Handskizze vom Raum zu zeichnen. Diese Skizze ist wichtig. Sie gibt ihm zum einen die erforderliche Orientierung, sodass er nichts zu messen vergisst und zum anderen hat er auch Wochen später noch die Raumform vor Augen. Er misst dann die einzelnen Längen, die Höhe, Fenster und Türen und schreibt die gemessenen Werte zur Handskizze dazu.
Diese typische Vorgehensweise eines Malers haben wir dann digital umgesetzt. Pocket-PCs verfügten ebenso wie Smartphones über einen Touch-Screen und das gab und gibt dem Maler die Möglichkeit genauso wie auf einem Blatt Papier einfach eine Skizze des Raumes zu zeichnen. Das können übrigens ganz unterschiedliche und sehr individuell zugeschnittene Räume sein. Für die Raumform gibt es keine Vorgaben. Die Software erkennt diese ganz automatisch anhand der gezeichneten Skizze. Die Software sagt dann, was wo zu messen ist und der Maler misst nur noch. Sind die Messungen abgeschlossen, erstellt CATSmobil aus diesen Messwerten völlig automatisch ein komplettes Aufmaß. So spart der Maler gegenüber dem herkömmlichen Handaufmaß mindestens 70 Prozent der Zeit. Und das Geniale ist zudem: Wegen der zahlreichen Automatikfunktionen muss man kein Aufmaßprofi sein, um mit CATSmobil ein Aufmaß zu erstellen.
Klingt gut. Doch die Zeit bleibt nicht stehen. Wie hat sich die mobile Aufmaßerfassung mit CATSmobil im Laufe der zehn Jahre weiterentwickelt?
Die Entwicklung ging rasant weiter. Schnell wurden die Pocket-PCs von Smartphones und Tablets abgelöst. Die waren viel schicker und konnten vor allem wesentlich mehr leisten. So werden die auf einem Smartphone oder Tablet mit CATSmobil erfassten Aufmaßdaten direkt von der Baustelle ins Büro gesendet. Dort können die Aufmaßwerte direkt weiterverarbeitet werden. Alles wird in Echtzeit erledigt. Das ist der Trend der Neuzeit.
Aus CATSmobil wurde auch CATSmobil 3D. Wie der Name schon vermuten lässt, ist es möglich, den mit CATSmobil erfassten Raum dreidimensional abzubilden. So kann sich jeder ein Bild von der Situation vor Ort machen, auch wenn er noch nie dort gewesen ist. Dies ist ein wichtiger Baustein im Bereich der Baustellendokumentation.
Aber es folgten weitere nützliche Funktionen wie die Fotodokumentation, die es ermöglicht, bestimmte Dinge vor Ort per Handyfoto zu dokumentieren und in die Raumskizze einzufügen. Oder die dxf-Schnittstelle, die es dem Maler ermöglicht, Architekten und Planern das erstellte Aufmaß digital so zukommen zu lassen, dass diese es in ihrer eigenen CAD-Lösung weiterverarbeiten können. Hier spielt im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung die „Gebäudedatenmodellierung“ (BIM) eine sehr große Rolle.
Und nicht zu vergessen die optische Zerlegung der Raumfläche, die die Aufmaßberechnung darstellt und so eine schnelle Aufmaßprüfung ermöglicht. Das sind nur ein paar Beispiele von unzähligen Weiterentwicklungen der letzten Jahre.
Sie haben schon einige Vorteile, die die digitale Aufmaßerstellung mit CATSmobil mit sich bringt, anklingen lassen. Aber wenn Sie nur drei Vorteile benennen sollten, die Ihnen besonders wichtig erscheinen, welche sind das?
Wie schon gesagt, das Handaufmaß ist sehr zeitintensiv. Mit CATSmobil spart der Maler hingegen mehr als 70 Prozent der Zeit. Und jeder weiß, Zeit ist Geld. Zudem müssen Handaufmaße mühevoll zusammengestellt und in den Büro-PC getippt werden. Dabei schleicht sich so mancher Rechen- und auch Tippfehler ein. Bei der digitalen Erfassung gibt es keinen Medienbruch. Die Aufmaßwerte werden aus der App direkt ins Büro übertragen und können von dort weiterverarbeitet werden. So werden Angebote und Rechnungen wesentlich schneller abgearbeitet.
Einen weiteren Vorteil sehe ich aber auch in komplizierten Raumzuschnitten. Einen einfachen, viereckigen Raum aufzumessen, ist sicher für niemanden eine Kunst. Das Formel- und Regelwerk beherrscht jeder Maler. Es gibt aber komplizierte Wohnräume, die misst keiner gern auf. Aus Erfahrung wissen wir, dass besonders Dachwohnungen mit diversen Dachschrägen wenig beliebt sind. Mit CATSmobil lassen sich auch komplizierte Raumzuschnitte erfassen.
Da ich nur drei Vorteile benennen darf, würde ich als Letztes sagen: Maler, die professionell digital unterwegs sind, nutzen CATSmobil nicht nur zur Aufmaß-, sondern auch zur Angebotserstellung. Das spart dem Maler nämlich noch mehr Zeit.
Mit CATSmobil kann der Maler also nicht nur Aufmaße, sondern auch Angebote auf der Baustelle erfassen. Wie muss man sich das vorstellen?
Das ist ganz einfach. In CATSmobil lässt sich der komplette Praxis-Leistungskatalog aus unserem Haus hinterlegen. Das sind über 800 fix und fertig formulierte und kalkulierte Leistungen. Diese stehen dem Maler übersichtlich aufgelistet in einem Leistungsbaum zur Verfügung. Ist der Raum aufgemessen, legt der Maler nur noch fest, welche Leistungen an den gemessenen Bauelementen erbracht werden sollen. Dafür wird die Leistung nur kurz angeklickt. Kommt der Maler zurück ins Büro sind die Aufmaß- und Angebotsdaten schon da. Die Daten werden nur noch an die betriebswirtschaftliche Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM übergeben, die automatisch das Angebot aufbereitet. Bei Bedarf nimmt der Maler noch Änderungen an dem Angebot vor und versendet es anschließend an den Kunden. So arbeiten heutzutage digitale Malerbetriebe.
Vielen Dank.
Mehr zu CATSmobil 3D erfahren Sie hier: www.skizzenaufmass.de