Jetzt, Anfang des 21. Jahrhunderts, ist die Digitalisierung der Schlüssel zum Unternehmenserfolg – auch im Handwerk. Handwerk 4.0 ist auf dem Vormarsch. Für Maler und Stuckateure stellt die Digitalisierung ihres Betriebs eine besondere Herausforderung dar. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen üben Maler und Stuckateure einen teilstationären Beruf aus. Das gilt für die Gesellen wie für den Chef. Die Gesellen bewegen sich von Baustelle zu Baustelle, ganz ohne festen Arbeitsplatz, und auch der Malerunternehmer sitzt nur selten im Büro. Er ist ebenfalls tagtäglich viel unterwegs, ob bei Kundengesprächen, Baustellenbesprechungen oder -besichtigungen. Da verwundert es nicht, dass das Mobiltelefon in den letzten Jahren zum besten Freund des Malerunternehmers wurde. Auf diese Weise ist er stets für seine Mitarbeiter, seine Kunden, seine Geschäftspartner und viele mehr erreichbar, ganz egal, wo er sich gerade räumlich befindet.
Eine App steht nicht für digitale Mobilität
Im Malerhandwerk ist Digitalisierung also nicht nur eine Frage, die ausschließlich das Malerbüro betrifft. Bei dieser Feststellung stimmen vermutlich viele Leser zu. Sie nutzen bereits ihren „besten Freund“, das Smartphone, um sich digitale Notizen zu machen, Termine in ihren Google- oder Outlook-Kalender zu notieren, Schäden auf der Baustelle per Foto zu dokumentieren, Arbeitsstunden zu erfassen und vieles mehr. Für fast alles gibt es ja mittlerweile kleine digitale Helfer. Wer sich aber jetzt vor Freude auf die Schenkel schlägt, weil er glaubt, mit diesen Handlungsweisen bereits besonders digital unterwegs zu sein, der irrt. Wer so arbeitet, arbeitet zwar digital und notiert keine Termine mehr in einen Taschenkalender und macht keine Notizen mehr auf Papier, aber er arbeitet nicht zwingend effizient.
Digitale Mobilität setzt Konnektivität voraus
Was auf den ersten Blick innovativ erscheint, ist es oft nicht, denn die vielen kleinen, digitalen Helfer, die häufig zum Einsatz kommen, sind zwar für eine Privatperson eine tolle Sache, aber sie wurden nicht für einen professionell arbeitenden Handwerksbetrieb entwickelt. Ob eine mobile Anwendung für den professionellen, unternehmerischen Einsatz geeignet ist, zeigt sich vor allem an einer Funktion: der digitalen Konnektivität. Sie ist unabdingbare Voraussetzung für ein effizientes, wirkungsvolles Arbeiten. Konnektivität steht für digitale Vernetzung. Sie ist das Maß aller Dinge, wenn von Handwerk 4.0 die Rede ist.
Effizienter Informationsaustausch in Sekundenschnelle
Eine App ist wirkungsmächtig und ermöglicht ein effizientes Arbeiten, wenn die ortsunabhängig erfassten Informationen wie Notizen, Termine, Skizzen, Aufmaße, Arbeitsstunden, Fotos, Sprachnachrichten und vieles mehr in Sekundenschnelle, also in Echtzeit, automatisch weiterverarbeitet werden können. Wer das Aufmaß mit einer Stand-alone-Lösung erfasst, um die ermittelten Werte dann umständlich in die Unternehmenssoftware zur Angebotserstellung oder Abrechnung zu übertragen, arbeitet nicht effizient. Wer einen Termin zur Baustellenbesichtigung via Smartphone erfasst, ohne dass dieser Termin für jeden Büromitarbeiter sichtbar ist, arbeitet nicht effizient. Wer auf der Baustelle Fotos schießt, ohne dass diese automatisch in der digitalen Projektakte abgelegt werden, arbeitet nicht effizient. Derlei Beispiele gibt es viele. Die Quintessenz liegt auf der Hand: Eine mobile Anwendung, die professionell genutzt werden soll, darf keine Insellösung sein. Sie muss den Datenaustausch, die Datenweiterverarbeitung, den jederzeitigen Informationszugriff und die Archivierung gewährleisten. Dann, und nur dann, kann aus der mobilen Datenerfassung der entsprechende Nutzen gezogen werden – ganz ohne Zeitverlust.
Digitale Mobilität im Malerhandwerk
Digitale Mobilität bedeutet im Malerhandwerk, dass die mobil erfassten Daten völlig automatisiert Eingang in die Unternehmenssoftware und damit in die Schaltzentrale im Malerbüro finden. Digitale Vernetzung bedeutet zudem, dass der Austausch je nach Anwendung in zwei Richtungen gewährleistet sein muss. Das heißt auch die im Malerbüro erfassten Informationen müssen unterwegs verfügbar sein. Nur diese mobile Arbeitsweise steht für Rationalisierung und Effizienz.

Digitale Konnektivität ist die Grundlage digitaler Mobilität und steht bei Handwerk 4.0 für digitale Vernetzung in Echtzeit. Ein schneller Informationsaustausch und eine zügige Informationsweiterverarbeitung ist Basis einer effizienten Unternehmensführung. Daher gewinnt digitale Konnektivität in allen Wirtschaftszweigen, auch im Handwerk, an Bedeutung. Malerbetriebe dürfen sich diesem digitalen Wandel nicht verschließen, wenn sie weiter in der ersten Liga mitspielen wollen.