In guten Zeiten vorsorgen und das Unternehmen perfekt aufstellen. Dazu gehört auch der Außenauftritt des Unternehmens. Viele Malerunternehmer denken bei diesem Thema gleich an das Corporate Design des Betriebs. Dahinter verbirgt sich das einheitliche Erscheinungsbild nach außen, das sich vor allem in Logo, Farbe und Schrift widerspiegelt. Dies verleiht dem Betrieb einen unverwechselbaren Wiedererkennungswert. Egal ob Firmenbriefbogen, Firmenwagen oder Gerüstbanner – das Corporate Design macht den Betrieb einzigartig, was dem, zumindest regionalen Bekanntheitsgrad durchaus förderlich ist.
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Doch das Corporate Design ist nur ein Teil des betrieblichen Außenauftritts. Was hilft dem Betrieb ein tolles Firmenlogo oder ein schicker Briefbogen, wenn die simpelsten Dinge im Betrieb vernachlässigt werden. Treten diese Dinge offen zu Tage, hinterlassen sie beim Kunden einen schlechten Eindruck. Jeder weiß, wie schnell sich ein schlechter Eindruck herumspricht. Negative Mund-zu-Mund-Propaganda kann aber niemand gebrauchen. Sie ist der Feind eines jeden Unternehmers, denn sie ist geschäftsschädigend und läuft oft im Hintergrund. Nur allzu oft ist der Unternehmer der Letzte, der davon erfährt.
Der Ruf eines, vor allem regional tätigen Malerbetriebs, ist schnell ruiniert, wenn auf Geburtstagsfeiern oder Kaffeekränzchen die Menschen über ihre negativen Erfahrungen mit dem Chef, den Mitarbeitern oder das ganze Drumherum berichten. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert – das ist zwar ein netter Spruch, der so manchem Unternehmer in diesem Moment in den Sinn kommt und der so manchem locker über die Lippen geht. Doch letzten Endes bedeutet er, dass bei einem ruinierten Ruf eh nichts mehr zu retten ist. Soweit muss es jedoch nicht kommen. Die folgenden vier Situationen werden helfen, den betrieblichen Zustand zu reflektieren, mögliche Missstände zu erkennen und zu beheben.
Situation 1: Der Kunde kommt zu Besuch
Durch die Coronapandemie waren die Türen lange für Kunden verschlossen. Der persönliche Kontakt zum Kunden fand häufig nur in dessen eigenen vier Wänden, via Telefon oder über Video-Telefonie statt. Showroom und Besprechungsräume wurden lange Zeit von Kunden nicht betreten. Doch das ändert sich jetzt. Das (normale) Leben kehrt zurück. Kontaktbeschränkungen sind weitestgehend aufgehoben. Frühjahr und Sommer locken uns wieder aus unseren Wohnungen und Häusern. Jetzt stellt sich eine entscheidende Frage: Ist der Betrieb schon wieder auf Besucherverkehr eingestellt? Konkret bedeutet das: Sind Showroom oder Besprechungsraum noch vorzeigbar? Wurden die Räume vielleicht während der Coronazeit zweckentfremdet und als Abstellraum für vielerlei Dinge genutzt? Ist alles blitzsauber geputzt? Sind die Regale von Staub befreit? Sehen die Pflanzen noch tip-top aus? Was für die Innenräume gilt, sollte auch den Außenbereich erfassen. Sieht es hier ebenfalls ordentlich und aufgeräumt aus?
Bei dieser Vielzahl an Fragen wird schnell klar: Alles gehört auf den Prüfstand, denn der erste Eindruck, den der Kunde von dem Betrieb bekommt, ist entscheidend für den weiteren Fortgang der Geschäftsbeziehung. Hier wird über Wohl und Wehe und die sich anschließende Mundpropaganda entschieden. Daher muss alles stimmen.
Situation 2: Der Kunde schaut ins virtuelle Schaufenster
Bevor die Kunden den Weg in den Betrieb antreten, informieren sich Neukunden bzw. solche, die es werden wollen, via Internet über den Malerbetrieb. Die Firmenwebsite ist das virtuelle Schaufenster und sollte daher stets informativ, gepflegt und aktuell sein. Ist der Betrieb auf weiteren Social-Media-Kanälen unterwegs, gilt das Vorgesagte ebenso. Das versteht sich von selbst.
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Viele Betriebe haben die Zeit und die Kontaktbeschränkungen genutzt und ihren Internetauftritt während der Coronapandemie überdacht und ansprechend ausgestaltet. Davon können sie jetzt weiterhin profitieren, denn auch wenn wir wieder in eine gewisse Normalität zurückkehren, das Internet hat während der Pandemie an Bedeutung gewonnen und das wird auch weiterhin so bleiben.
Situation 3: Der Kunde meldet sich via Telefon, E-Mail, Kontaktformular
Ein Mega-Thema, dem leider in vielen Handwerksbetrieben noch immer zu wenig Beachtung geschenkt wird, lautet „Kundenservice“. Kundenservice wird nicht nur in reinen Dienstleistungsunternehmen großgeschrieben. Kundenservice ist auch im Handwerk ein äußerst wichtiges Thema. Daher rücken auch CRM-Systeme, die für das Management von Kundenbeziehungen stehen, immer mehr in den Fokus der Betriebe. In modernen ERP-Systemen sind sie bereits integrativer Bestandteil, sodass Betriebe, die solche Unternehmenslösungen einsetzen, bereits über das richtige Werkzeug für einen guten Kundenservice verfügen.
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Allerdings muss sich ein guter Kundenservice auch in der Firmenphilosophie widerspiegeln und täglich im Unternehmen vom Chef und den Beschäftigten gelebt werden. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass der Malerbetrieb stets erreichbar sein muss. In Kleinunternehmen darf auch mit einem Anrufbeantworter bzw. Mailbox gearbeitet werden, wenn das Büro nicht ganztägig besetzt werden kann. Rückrufe müssen dann aber kurzfristig am Abend oder gleich am nächsten Tag erfolgen und dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden. Auch Kontaktanfragen, die übers Internet oder per E-Mail den Malerbetrieb erreichen, dürfen nicht liegen bleiben, sondern müssen zeitnah bearbeitet werden. Ist der Arbeitsanfall so hoch und eine Bearbeitung zeitlich nicht kurzfristig möglich, sollte dem Absender auf jeden Fall ein kurzes Feedback als Zwischennachricht gesendet werden. Darin darf ihm gerne mitgeteilt werden, dass aufgrund des hohen Arbeitsanfalls, die Bearbeitung des Anliegens einige Tage in Anspruch nehmen wird. Nur gar nicht oder erst Tage später zu reagieren, das wäre absolut falsch.
Situation 4: Der Kunde wird vom Chef und/oder Mitarbeitern besucht
Der Außenauftritt eines Unternehmens zeigt sich nicht zuletzt in der Kleiderfrage. Was trägt der Chef, wenn er den Kunden besucht? Was tragen die Mitarbeiter, wenn sie auf den Kunden treffen? Die oberste Prämisse lautet in beiden Fällen: Sauber und ordentlich muss die Kleidung sein. Tragen die Mitarbeiter einheitliche Arbeitskleidung mit Firmenlogo, ist das natürlich das i-Tüpfelchen. Auf Großbaustellen mit mehreren Gewerken, sind die Mitarbeiter sofort dem Betrieb zuordenbar. Aber auch bei kleinen, privaten Baustellen, macht solche Einheitskleidung gepaart mit einem gepflegten Äußeren beim Kunden Eindruck.
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Worauf der Chef bei der Wahl seiner Kleidung zu achten hat, lesen Sie in dem Artikel: |
Apropos gepflegtes Äußeres. Der Firmenwagen sollte sich ebenfalls ordentlich und sauber präsentieren, und zwar innen und außen. Der Innenraum ist keine Mülltonne, also kein Ort, an dem sich Plastikflaschen oder Essensverpackungen der letzten Woche sammeln sollten. Und von außen sollte der Firmenwagen ebenfalls für das Qualitätsversprechen des Betriebes stehen. Die Autowaschanlage sorgt für Sauberkeit und Glanz, so dass die Beschriftung gut lesbar ist. Und so schließt sich der Kreis zu unserem Artikelanfang. Das Corporate Design wird auf Arbeitskleidung und Firmenwagen sichtbar und rundet den professionellen Außenauftritt des Malerbetriebs perfekt ab. In einem solchen Betrieb fühlt sich der Kunde von Anfang an gut aufgehoben.