Die Unternehmen der Bauwirtschaft sind bislang mit einem blauen Auge durch die Coronakrise gekommen. Mal abgesehen von Material- und Lieferengpässen und explodierenden Preissteigerungen, konnten die Betriebe im Baubereich durchgehend in den letzten beiden Jahren Umsätze schreiben und somit auch ihre Liquidität sichern. Ob und welche wirtschaftlichen Folgen der Ukrainekrieg haben wird, ist noch nicht absehbar. Die Inflationsrate von aktuell 7,3 Prozent verheißt aber nichts Gutes. Auch die hohen Energiepreise treffen das Bauhandwerk stark. Bauhandwerker müssen täglich zur Baustelle und zurückfahren. Das verbraucht jede Menge Sprit, was sich mit jeder Tankfüllung auf der Kostenseite bemerkbar macht. Bei all diesen aktuellen Unwägbarkeiten ist es wichtig, als Unternehmer über einen finanziell gesunden Malerbetrieb zu verfügen, so dass mögliche durch eine Wirtschaftskrise auftretenden finanzielle Verluste verkraftet werden können.
Die Eigenkapitalquote eines Unternehmens ist ein Indikator zur Beurteilung der finanziellen Situation. Je höher die Eigenkapitalquote eines Unternehmens ist, je weniger Fremdkapital also benötigt wird, desto krisenfester ist das Unternehmen. Verfügt das Unternehmen über ausreichend Eigenkapital, wird es eine gewisse Durststrecke durchstehen können, so dass Zahlungsengpässe nicht so schnell entstehen dürften. Bei einer Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent gilt ein Handwerksunternehmen im allgemeinen als solide finanziert. Diese Handwerksbetriebe haben wirtschaftlich solide gearbeitet und sich etwas Puffer für schlechtere Zeiten aufgebaut.
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30 Prozent. Das klingt nach nicht viel. Doch nur jeder fünfte Betrieb im Ausbauhandwerk besitzt eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent. Dies belegt das jüngst von der Statistikplattform Statista veröffentlichte Umfrageergebnis zur Eigenkapitalquote von Handwerksbetrieben. Die Umfrage wurde Anfang des Jahres 2022 durchgeführt und sage und schreibe nur 19,4 Prozent der befragten Betriebe gaben an, über dieser magischen Marke von 30 Prozent zu liegen. Das heißt zugleich: Vier von fünf Betriebe liegen darunter und werden es in Krisenzeiten schwer haben am Markt bestehen zu können. Dies gilt vor allem für 38,5 Prozent der Betriebe, die besonders eigenkapitalschwach sind. Sie verfügen nach eigenen Angaben nur über eine Eigenkapitalquote von 10 Prozent und weniger. Ihnen kann schon ein leicht aufbrausender Wind zum Verhängnis werden. Betriebe, mit geringem finanziellem Spielraum, müssen stets auf der Hut sein und sollten ihre finanzielle Situation zu jeder Zeit im Blick haben, um erst gar nicht in eine finanzielle Schieflage zu geraten.
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Nur Betriebe, die eine drohende, finanzielle Schieflage frühzeitig erkennen, haben die Möglichkeit gegenzusteuern. Denn am Markt wird nur langfristig bestehen, wer jederzeit seine fälligen Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann. Ein Unternehmen muss also stets liquide sein und so ist ein gutes Liquiditätsmanagement daher von existenzieller Notwendigkeit. Dreh- und Angelpunkt eines guten Liquiditätsmanagements ist die Liquiditätsplanung. Was als betriebswirtschaftliches Führungsinstrument unabdingbar ist, entpuppt sich inhaltlich für viele Handwerksunternehmer jedoch schnell als „böhmisches Dorf“. Wie schreibt man einen Liquiditätsplan? Kein leichtes Unterfangen, wenn die Meisterschule schon ein paar Jahre zurückliegt.
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Daher ist in der betriebswirtschaftlichen Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM eine Liquiditätsplanung integriert. Sie analysiert die Liquiditätsentwicklung im Unternehmen und erleichtert so dem Malerunternehmer die Arbeit. Denn in diesem digitalen Tool werden automatisch und permanent Rechnungseingang, Rechnungsausgang, periodische Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge sowie die Geldanlagen und Kreditlinien des Unternehmens gegenübergestellt. Die 90-Tages-Vorausschau (siehe Beitragsfoto) zeigt dem Unternehmer auf einen Blick, wann es eng wird. Und der Clou: Der Rechnungsvorlauf zeigt sogar an, was noch rechtzeitig abgerechnet werden kann.
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Betriebe, die über ein gutes Liquiditätsmanagement verfügen, haben ihre finanzielle Situation stets im Blick. Sie verlassen sich nicht auf ihr trügerisches Bauchgefühl. Sie verlassen sich auf echte Fakten, die ihnen schwarz auf weiß geliefert werden. Unternehmer, die sich um die Sicherstellung ihrer Liquidität frühzeitig kümmern, können auch bei einer geringeren Eigenkapitaldecke ihren Betrieb durch eine Krise steuern. Sie erkennen Liquiditätsprobleme frühzeitig und können mit verschiedenen Maßnahmen zielgerichtet eingreifen. Betriebe, die ein professionelles Liquiditätsmanagement in ihren Betriebsalltag integriert haben, werden nicht von jetzt auf gleich böse überrascht. Sie haben die Chance, drohenden Liquiditätsengpässen noch entgegenzutreten.