Die Energiepreise steigen in Deutschland stetig weiter an. Da kommt dem Thema „Dämmung“ eine wichtige Rolle zu. Egal, ob im Neubau oder der energetischen Sanierung, eine passende Dämmung ist fast immer gefragt, um Heizkosten zu sparen, den Immobilienwert zu steigern oder auch um den Wohnkomfort zu erhöhen. Doch Dämmung ist nicht gleich Dämmung. Heutzutage schauen Kunden genauer hin, da das Thema „ökologisches Wohnen“ bei vielen eine weitaus größere Bedeutung als früher eingenommen hat. Klimaschutz und Umweltschutz stehen bei den Menschen, vor allem der jüngeren Generation, ganz oben auf der Tagesordnung. Wer umweltbewusst Bauen und Renovieren möchte, der schaut nicht nur auf die Energiebilanz des Wohnhauses, der achtet auch auf Nachhaltigkeit bei den verwendeten Materialien.
HECK Wall Systems hat Anfang des Jahres angekündigt, ab dem Jahr 2021 nur noch den natürlichen Dämmstoff Steinwolle für ihre Wärmedämm-Verbundsysteme anbieten zu wollen. „Der Moment ist da, die Zeit ist reif und HECK Wall Systems ist technisch gerüstet, um den Wünschen der Gesellschaft nach mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entsprechen“, kommentierte damals Markus Niermann, Geschäftsführer der HECK Wall Systems GmbH diese Entscheidung.
Malerblog.net hat dies zum Anlass genommen um mit Heiko Faltenbacher, Leiter Marketing bei HECK Wall Systems, über den Trend zum ökologisches Dämmen, die Verwendung von Steinwolle als nachhaltiges und natürliches Dämmprodukt sowie über das neue, einzigartige Recyclingkonzept von HECK Wall Systems zu sprechen.
Herr Faltenbacher, das Thema Nachhaltigkeit und Wohngesundheit hat bei HECK Wall Systems einen hohen Stellenwert und spielt eine wichtige Rolle. Was genau haben Sie in Punkto Nachhaltigkeit umgesetzt und was planen Sie zukünftig?
Steinwolle und auch somit unser Kerndämmstoff besteht aus nahezu unbegrenzt vorkommenden Gesteinsarten vulkanischen Ursprungs, wie zum Beispiel Basalt. Die Natur erzeugt jährlich rund 38.000 Mal mehr neue Steinreserven, als für die Herstellung unserer Steinwolle benötigt werden. Aus einem Kubikmeter Rohstoff werden rund einhundert Kubikmeter Steinwolle gewonnen. Das schont Ressourcen. Natürlicher und ursprünglicher kann ein Rohmaterial für einen Dämmstoff kaum sein.
Zusätzlich wissen wir, dass pro WDVS-Baustelle im Schnitt circa 3 bis 5 Prozent Dämmstoff-Abschnitte anfallen. Das bedeutet allein für ein Einfamilienhaus von 300 Quadratmeter Fassadenfläche einen Verschnitt zwischen ein bis zwei Kubikmeter, welche bisher als Bauschutt auf Deponien entsorgt wurde. HECKCYCLE ist unsere Lösung für die Rücknahme und das Recycling von Steinwolle-Verschnitt. Dabei wird Steinwolle-Verschnitt von Baustellen zurückgenommen, in den Produktionsprozess eines ROCKWOOL-Steinwolle-Produktionswerkes zurückgeführt und zu neuem Steinwolle-Dämmstoff verarbeitet. Dies wollen wir natürlich und nachhaltig lösen!
Hinzu kommt unser firmenhistorisch ohnehin seit weit über 100 Jahren bestehender mineralischer Ansatz – der überwiegende Teil unserer Putz- und Mörtelprodukte sind mineralischen, also natürlichen Ursprungs.
Welche Materialien verwenden Sie vornehmlich für Ihre Dämmung?
Wir als HECK Wall Systems werden uns als erster Systemhalter von Wärmedämm-Verbundsystemen komplett und ausschließlich auf nachhaltige und nicht brennbare Steinwolle fokussieren. Konkret heißt dies, dass wir nach einer Übergangszeit in diesem Jahr ab 2021 für unsere Wärmedämm-Verbundsysteme keine anderen Dämmstoffe mehr außer Steinwolle anbieten werden. Weil wir einfach von den Eigenschaften und Vorteilen überzeugt sind.
Über welche nennenswerten Eigenschaften verfügt Steinwolle?
Die zwei Hauptargumente und Vorteile sind ganz klar, erstens dass Stein nicht brennt und somit sind auch Dämmstoffe aus Steinwolle nicht brennbar. HECK hat diesen Produktvorteil in einen Systemvorteil umgewandelt und bietet mit HECK MW A1 das erste zugelassene Wärmedämm-Verbundsystem mit der Euroklasse A1 und damit die brandsicherste Dämmlösung für Gebäudefassaden. Zweitens Steinwolle kann vollständig und wiederkehrend recycelt werden. Im Herstellprozess werden schon jetzt 96 % der Steinwoll-Reste aus der Produktion in Recyclinganlagen wiederverwertet. Und auch für Baustellenverschnitt wurde mit HECKCYCLE jetzt ein bundesweites Entsorgungskonzept für unsere Steinwolle etabliert. Dies unterstützt wiederum Verarbeiter, ihrer Verantwortung für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden.
Natürlich gibt es noch weitere positive Argumente besonders für die Wohngesundheit, die für ein mineralisches, natürliches und nichtbrennbares WDV-System aus Steinwolle spricht, zum Beispiel die gute Dämmeigenschaft von 0,035 W/mK, das gute Diffusionsverhalten und der enorm gute Schallschutz.
Worauf legen Kunden heutzutage Wert, wenn es um umweltbewusstes Bauen und Renovieren geht?
Zum einen geht es um Sicherheit. Gerade Ereignisse wie Grenfell, Wuppertal und Nürnberg haben uns gezeigt, dass die Sicherheit nicht aufgrund von Wirtschaftlichkeit vernachlässigt werden darf. Zusätzlich gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung für kommende Generationen (Stichwort Greta-Generation: Plastik in den Weltmeeren und der Klimawandel). Die jüngeren Generationen beschäftigen sich mehr und mehr mit diesem wichtigen Thema, obwohl sie nicht Verursacher sind. Aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie ist dieses Thema ein bisschen in den Hintergrund gerückt. Ich bin aber davon überzeugt, sobald diese Krise wieder überwunden ist, wird auch dieses Thema zurecht wieder auf die Agenda kommen.
Auch beobachten wir einen verstärkten Trend in Richtung „GEIZ WAR GEIL“, also weg von der günstigen und eher kurzfristig gedachten Lösung, hin zur langfristig besseren und nachhaltigeren Alternative.
Vielen Dank, Herr Faltenbacher.