Die Lage am Bau spitzt sich weiter zu. Aus einer aktuellen Umfrage des ifo Instituts geht hervor, dass 43,9 Prozent der Firmen im Hochbau im Mai Probleme hatten, rechtzeitig Baustoffe zu beschaffen. Im April waren dies 23,9 Prozent, im März 2021 nur 5,6 Prozent wie das ifo Institut berichtet. Damit hat sich die Zahl der betroffenen Betriebe innerhalb eines Monats fast verdoppelt.
Ein ähnlicher Trend zeigt sich auch im Tiefbau. Hatten im April nur 11,5 Prozent der Betriebe über Materialmangel geklagt, waren es im Mai bereits 33,5 Prozent, die mit Lieferengpässen zu kämpfen hatten.
Die Grafik verdeutlicht nochmals die dramatische Entwicklung im laufenden Jahr im Vergleich zu den zurückliegenden 30 Jahren. Die Bauwirtschaft ist in Alarmbereitschaft versetzt. Die Corona-Pandemie hat jetzt auch sie erreicht, wenn auch anders als erwartet. Niemand hatte in dieser Dramatik mit Materialknappheit und Preiserhöhungen gerechnet.

Die Engpässe von für die Bauwirtschaft essentiellen Produkten wie Holz, Stahl, Kunststoff und mineralischen Baustoffen wie Gips stellen die Betriebe vor eine völlig neue Herausforderung mit noch nicht vollends absehbaren Folgen.
Mit Blick auf die kommenden Monate bereiten die Probleme in der Lieferkette auch Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB) große Sorgen. Er sagt dazu: „Die Engpässe haben das Potenzial, die Baustellen im Sommer zum Erliegen zu bringen. Unsere Unternehmen befürchten Baustellenstopps und Kurzarbeit.“
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