Das Corona-Virus hat das öffentliche Leben in Deutschland weitestgehend lahm gelegt. Viele Betriebe mussten bereits ihre Tore schließen. Doch das Bauhandwerk darf seiner Tätigkeit weiterhin nachgehen. Das gibt Maler- und Stuckateurbetrieben zugleich die Chance, das Beste aus der Situation zu machen und nicht wie Handwerkskollegen beispielsweise aus dem Friseurhandwerk, die quasi mit einem temporären Berufsausübungsverbot belegt wurden, auf Soforthilfen angewiesen zu sein. Auf Außenbaustellen und bei Sanierungsvorhaben läuft der Betrieb fürs Bauhaupt- und Ausbaugewerk vielfach relativ normal weiter. Das Online-Magazin stern.de zitiert in ihrem am 1. April 2020 erschienenen Artikel „Auf dem Bau läuft es vielerorts noch“ die Sprecherin des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Ilona Klein, zur aktuellen Situation mit den Worten „Es läuft nicht reibungslos, aber zu 70 bis 80 Prozent dürfte die Bauwirtschaft noch arbeiten.“
Nicht in Panik verfallen
Natürlich werden auch Maler- und Stuckateurbetriebe wegen Corona Umsatzrückgänge und Auftragsverschiebungen bzw. -stornierungen zu beklagen haben. Der Eine mehr, der Andere weniger. Man muss daher kein Hellseher sein, um zu wissen, dass in den nächsten Wochen Malerunternehmer nicht wie in der Vergangenheit von Baustelle zu Baustelle hetzen werden. Viele werden in ihrem Malerbüro sitzen, ob sie wollen oder nicht. Sie werden jede Menge Zeit haben. Zeit, die ihnen seit Jahren fehlt. Denn seit Jahren sind die Auftragsbücher voll und die Betriebe arbeiten am Limit. Für viele Malerunternehmer wird diese Zeit der Stille, frei von Hektik eine Herausforderung. Sie müssen lernen, runterzufahren, einen Gang rauszunehmen und sich nicht treiben zu lassen, auch nicht von der Corona-Angst.
Das Beste daraus machen
Doch auch wenn die Situation ernst ist und Aufträge verschoben, storniert oder wegen Corona nicht wie gewohnt abgearbeitet werden können, gilt es die Ruhe zu bewahren. Alle sitzen in einem Boot. Die Malerkollegen haben die gleichen oder ähnlichen Probleme. Den Kopf in den Sand stecken, ist jedenfalls völlig verfehlt. Jeder Malerunternehmer sollte das Beste aus der Situation machen.
Fünf Aufgaben, die es jetzt zu meistern gilt
Natürlich haben es jene Betriebe leichter, die in den zurückliegenden fetten Jahren, Geld zurücklegen konnten. Geld, das jetzt in schlechteren Zeiten dem Betrieb zur Verfügung steht. Aber auch alle anderen sollten nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern das Mehr an Zeit jetzt sinnvoll nutzen, um den Betrieb durch die Krise zu steuern.
Aufgabe Nummer 1
Liquiditätssicherung sollte dabei an oberster Stelle stehen. Oft ist die Abrechnung von Baustellen über Wochen und Monaten aus Zeitmangel liegengeblieben. Jetzt ist Zeit dafür! Daher sollten jetzt vor allem all jene Schlussrechnungen geschrieben werden, die seit langem darauf warten, bearbeitet zu werden. Jede bezahlte Rechnung trägt zur Liquiditätssicherung bei. Je schneller eine Rechnung geschrieben wird, umso schneller kommt Geld aufs Konto.
Aufgabe Nummer 2
Wie steht es um die betriebliche Liquidität in den nächsten Wochen? Liquidität ist kein Bauchgefühl. Sie lässt sich auch nicht am Kontostand ablesen. Liquidität ist planbar und muss sich stets im Blick des Unternehmers befinden. Er muss auf Knopfdruck wissen, was zur Abrechnung ansteht, welche Aus- und Eingangsrechnungen noch offen sind, welche Verbindlichkeiten in den nächsten Wochen zur Zahlung anstehen und so weiter. Er sollte für ein paar Wochen im Voraus seinen Liquiditätsstatus kennen. Nur so kann er wirklich abschätzen, wann es eng wird und wann er welche Liquiditätshilfen in welcher Höhe benötigt.
Aufgabe Nummer 3
In den letzten Jahren hatten Malerunternehmer wegen überfüllter Auftragsbücher kaum Zeit, ihren Betrieb betriebswirtschaftlich sauber aufzustellen. An Aufträgen wurde vielfach nichts oder nur wenig verdient. Das war in vielen Betrieben bittere Realität. Jetzt ist Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen und es in Zukunft besser zu machen. Welche Aufträge haben einen guten Gewinn abgeworfen und welche nicht? Welche Leistungen verkaufen sich gut? An welchen Leistungen verdient der Betrieb richtig Geld? Welche Leistungen sind eher ein Verlustgeschäft? Wer sind die umsatzstärksten Kunden? Zeit, die in den letzten Jahren fehlte, kann jetzt dazu genutzt werden, den Betrieb ganzheitlich zu betrachten und zukunftsfähig zu machen, für die Zeit nach Corona.
Aufgabe Nummer 4
Die Zeit nach Corona wird kommen. Auf diese Zeit sollte sich jeder Malerbetrieb schon in den nächsten Wochen einstellen. Viele Aufträge, die jetzt wegen Corona nicht zur Ausführung kommen, wurden nicht endgültig storniert, sondern nur aufgeschoben. Das ist eine Chance für die Betriebe, da sie nicht bei Null anfangen müssen. Sie müssen nicht ausgeführte Umsätze nicht verloren geben, sondern können diese zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführen. Ein Friseur hingegen wird den Umsatz mit Kunden, die jetzt nicht bedient werden, später nur sehr schwer aufarbeiten können. Doch genau diese verschobenen Auftragsumsätze dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Diese Aufträge einzuplanen und den Kontakt zum Kunden zu halten, ist eine wichtige Aufgabe. Aber auch laufende Projekte müssen weiterhin gut organisiert werden, um Engpässe frühzeitig zu erkennen und reagieren zu können. Die Kenntnis um das bereits vorhandene Auftragspotenzial ist im Übrigen eine nicht unwesentliche Voraussetzung für ein Bankgespräch in Bezug auf Liquiditätshilfen, wenn es mal finanziell eng werden sollte.
Aufgabe Nummer 5
Mit Blick auf die Zeit nach Corona nimmt eine Frage, die vor Wochen noch für viele Malerbetriebe undenkbar war, wieder Fahrt auf. Wie komme ich in der Nach-Corona-Zeit an neue Aufträge? Vielleicht werden die Kunden wieder Schlange stehen, um Versäumtes nachzuholen, vielleicht macht sich aber auch Zurückhaltung breit. Marketing und Kundengewinnung sind daher wieder Themen, die jetzt angegangen und gut vorbereitet werden sollten. Vorausschauendes Handeln ist derzeit mehr denn je gefragt.
Anwender der betriebswirtschaftlichen Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM haben die Möglichkeit, die für die genannten Aufgabenstellungen relevanten Informationen aus der Software zu generieren. Durch diese schnelle Informationsgewinnung bleibt dem Malerunternehmer noch mehr Zeit, um seinen Betrieb perfekt auf die Zeit nach Corona vorzubereiten.
Wer sich jetzt nicht von der Corona-Angst leiten lässt, sondern einen kaufmännisch guten Job macht, wird nach der Corona-Krise die Nase vorn haben.