Die Digitalisierung hat uns alle im Griff. Wir sind umgeben von Computern, groß, klein, stationär oder mobil – es gibt für jeden Menschen und für jeden Zweck das richtige Gerät. Das Angebot ist riesig und nimmt von Tag zu Tag zu. Doch diese Geräte allein machen aus einem Malerbetrieb noch keinen digitalen Malerbetrieb. Denn um diese Geräte nutzbringend einsetzen zu können, bedarf es noch der richtigen Software. Auch hier scheint das Angebot auf den ersten Blick riesig. Doch welche Software ist für den beruflichen Einsatz in einem Maler- und Stuckateurbetrieb die richtige?
Handwerk ist nicht gleich Handwerk
Nicht jede Software, nicht jede App, erfüllt die Anforderungen eines Malerbetriebs. Während ein Möbelschreiner fast ausschließlich in seiner Werkstatt arbeitet und daher auch mit einem stationären Zeiterfassungssystem arbeiten kann, wäre dies im Malerhandwerk undenkbar. Der Möbelschreiner benötigt wiederum kein mobiles Aufmaßsystem, denn im Gegensatz zum Maler braucht er für seine Arbeit kein Raumaufmaß. Dafür findet sich in der Werkstatt des Möbelschreiners eine digital gesteuerte CNC-Fertigung, die für den Maler wiederum absolut keinen Sinn macht. Dieses kleine Beispiel zeigt: Handwerk ist nicht gleich Handwerk. Jedes Gewerk ist anders. Jedes Gewerk hat seine Besonderheiten. Diesem Umstand müssen die in den Betrieben eingesetzten Softwarelösungen Rechnung tragen. Sie müssen auf die Malerbranche und deren Bedürfnisse zugeschnitten sein und dürfen keine Massenware darstellen.
Der Inhalt entscheidet
Das fängt schon im Büro an. Natürlich lassen sich Angebote und Rechnungen mit jedem Textverarbeitungsprogramm schreiben. Aber reicht das aus? Wahrlich nicht. Wer mit fix und fertigen Leistungstexten im Handumdrehen Angebote schreiben, Zeitvorgaben und Materiallisten auf Knopfdruck erstellen lassen oder einfach nur wissen möchte, wie es auf jeder einzelnen Baustelle gerade läuft, der kommt um eine professionelle Unternehmenssoftware, die malerspezifischen Besonderheiten berücksichtigt, gar nicht mehr herum.
Auf der Baustelle sieht dies nicht anders aus. Natürlich lassen sich einfache Raum- oder Fassadenflächen mit kleinen Apps, die in der Regel schon beim Kauf eines Laserdistanzmessers mitgeliefert werden, berechnen. Aber reicht das aus? Wahrlich nicht. Wer ein für Architekten und Planer nachprüfbares Aufmaß mit allen Formeln benötigt und ein automatisches Maler-Aufmaß für Wand, Decke, Boden, Leibungen, Eckschienen, Faschen und vielem mehr wünscht, das zudem bestimmte Regeln wie die VOB berücksichtigt, kommt um eine professionelle Aufmaßsoftware nicht herum.
Genauso verhält es sich auch bei der mobilen Zeiterfassung. Hier gibt es Anbieter wie Sand am Meer. Sogar das Bundesarbeitsministerium stellt eine kostenlose Zeiterfassungs-App zur Verfügung, mit der sich Arbeitsbeginn und -ende sowie Pausenzeiten erfassen lassen. Aber ist das für einen Malerbetrieb zielführend? Wahrlich nicht. Eine für den Malerbetrieb aussagekräftige Zeiterfassung, erfasst nicht nur lapidar Zeiten, sondern gibt den Baufortschritt wider. So sieht der Chef in Echtzeit wo die Baustelle steht. Er sieht wie sich die Kosten entwickeln, welcher Mitarbeiter welchen Anteil an der Baustellenleistung hat und wie sich die Produktivität darstellt. Eine solche Aussagekraft kann aber nur eine Zeiterfassung haben, die auf Malerbetriebe zugeschnitten ist.
Der Weg zum digitalen Malerbetrieb
Diese Beispiele verdeutlichen, dass die betriebliche Digitalisierungsstrategie mehr ist als der Einsatz von stationären und mobilen Computern im Betrieb. Auf dem Weg zum Malerbetrieb 4.0 bedarf es eines umfassenden Konzepts. Orientiert am betrieblichen Bedarf müssen Softwarelösungen zum Einsatz kommen, die den maximalen Mehrwert für den Betrieb bieten. Dieses Ziel lässt sich in der Regel durch malerspezifische Produkte am besten erreichen. Den perfekten Workflow bieten Softwarelösungen, die keine Medienbrüche zulassen, sondern einen durchgehenden Datenfluss garantieren.
Die Digitalisierung wird für Malerbetriebe zum entscheidenden Erfolgsfaktor der nächsten Jahre. Jeder Betrieb ist gut beraten, wenn er frühzeitig, die richtigen, digitalen Weichen stellt.