Bei einem Kraftstoff handelt es sich meist um einen flüssigen oder gasförmig brennbaren Stoff, der zum Antrieb von Maschinen genutzt wird. Fehlt es einem Kraftfahrzeug an dem entsprechenden Kraftstoff, wie Diesel, Benzin, Autogas oder Wasserstoff, läuft der Motor nicht rund und das Auto bleibt stehen. Ein Autofahrer hat daher immer die Tankanzeige im Blick, um nicht Gefahr zu laufen, leer zu fahren und still zu stehen.
Im Unternehmen verhält es sich ähnlich. Damit der Unternehmensmotor reibungslos läuft und nicht stehen bleibt, bedarf es ebenfalls eines Kraftstoffs. Im Unternehmensbereich heißt dieser „Liquidität“. Liquidität ist die Fähigkeit eines Unternehmens jederzeit seine Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Das heißt der Betrieb muss über genügend flüssige Mittel, zum Beispiel ein ausreichendes Bankguthaben, verfügen, um seine Gläubiger bezahlen zu können. Ist ein Unternehmen nicht mehr flüssig, ist es zahlungsunfähig, sprich pleite. Ein zahlungsunfähiges Unternehmen ist verpflichtet, Insolvenz anzumelden.
Schwach kapitalisiert
Der Boom im Bauhandwerk darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass trotz guter Auftragslage Betriebe immer wieder mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen haben. Dies liegt daran, dass viele Handwerksbetriebe trotz guter Umsätze noch immer schwach kapitalisiert sind. Umsatz ist leider nicht gleichbedeutend mit Gewinn. Trotz permanenter Arbeitsauslastung fehlt es oft an einem rentablen Wirtschaften. Eine größere Rücklagenbildung ist in diesen Betrieben nur schwer realisierbar. Daher sind viele Betriebe nicht krisenfest. Im Frühjahr 2019 lag bei 33,7 Prozent der Betriebe im Ausbauhandwerk die Eigenkapitalquote bei unter 10 Prozent, bei weiteren 32,6 Prozent unter 20 Prozent (Quelle: statista.com). Das bedeutet, dass zwei Drittel der Betriebe im Ausbauhandwerk über weniger als 20 Prozent Eigenkapital verfügen.
Es bedarf keiner Rezession, also eines allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs, um einen schwach kapitalisierten Malerbetrieb in die finanzielle Bredouille zu bringen. Stehen Ausgaben und Einnahmen nicht mehr im Verhältnis, ist der Betrieb in seiner Existenz schnell bedroht. Daher sollte ein Malerbetrieb stets die betrieblichen Geldströme im Blick haben, und zwar in guten wie in schlechten Konjunkturzeiten.
Liquiditätsengpass vorhersehen
Ein Unternehmer muss vorausschauend handeln. Er muss die zu erwartenden Geldströme so steuern, dass die Zahlungsfähigkeit stets erhalten bleibt. Daher hat C.A.T.S.-Soft schon vor Jahren in die betriebswirtschaftliche Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM ein Frühwarnsystem implementiert, das ihn bei genau dieser betriebswirtschaftlichen Aufgabenstellung unterstützt. Die Rede ist von der „Liquiditätsplanung“. Sie zeigt die zu erwartenden Zahlungsströme an, das heißt über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten werden die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt. Aus der Differenz von Einnahmen und Ausgaben ergibt sich ein Überschuss oder ein Fehlbetrag. So lassen sich Liquiditätsengpässe frühzeitig erkennen.

Eine Planung ist natürlich nie eine Garantie dafür, dass sich die Wirklichkeit auch an die Planung hält. Natürlich kann es zu Abweichungen und nicht vorhersehbaren Situationen kommen. Aber die Liquiditätsplanung ist die einzige Chance, Liquiditätsengpässe rechtzeitig zu erkennen, ohne unter Zeitdruck handeln zu müssen. Denn ist ein sich anbahnender finanzielle Engpass erkannt, kann nach Lösungen gesucht werden.
Handlungsoptionen erkennen
Sind hohe Lieferantenrechnungen zu begleichen, so kann ein Gespräch mit dem Gläubiger über einen Zahlungsaufschub die Liquiditätssorge möglicherweise etwas lindern. Aber auch Bankgespräche zur vorübergehenden Erhöhung des Kontokorrentkredits können als Handlungsoption in Betracht kommen. Aber nicht immer muss schon die Hilfe eines Dritten in Anspruch genommen werden, um die Liquiditätssorgen zu bekämpfen. Ein Blick auf die Einnahmenseite reicht oft schon aus, um ein Umdenken herbeizuführen. Einnahmen werden durch Zahlungseingänge erzielt. Ein Zahlungseingang wiederum setzt eine Rechnung voraus. Verkürzt gesagt: wer Rechnungen schreibt, erzielt Einnahmen. Häufig fehlt es in Zeiten voller Auftragsbücher aber genau daran. Der Auftrag ist längst abgeschlossen, Material- und Lohnkosten bezahlt, aber eine Rechnung wurde noch nicht geschrieben. Ohne Rechnung zahlt aber auch keine Kunde. Die ständige Vorfinanzierung von Material und Lohn ohne auf der Einnahmenseite zumindest einen Gegenwert zu schaffen, schwächt auf Dauer Malerbetriebe. Daher sollten bei umfangreicheren Projekten auch immer Abschlags- und Teilrechnungen geschrieben werden. Eine solche Arbeitsweise lässt sich schnell umsetzen und trägt dazu bei, dass so manches Liquiditätsproblem erst gar nicht entsteht.
Hand in Hand: CIS© und Liquiditätsplanung
Liquiditätsmanagement ist Chef-Aufgabe. Daher hat C.A.T.S.-Soft das Chef-Informationssystem CIS© der betriebswirtschaftlichen Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM sogleich mit der Liquiditätsplanung verknüpft. So hat der Malerunternehmer den Liquiditätsstatus stets im Blick. Das Chef-Informationssystem CIS© wiederum zeigt für jede einzelne Baustelle an, wie weit der Betrieb schon in Vorleistung getreten ist. So wird auch die Abrechnung mit Teil- oder Abschlagsrechnungen nicht dem Zufall überlassen, sondern kann zielgerichtet und zeitnah erfolgen. Mit dieser Arbeitsweise sorgt der Malerbetrieb für laufende Einnahmen und wird nicht zum Kreditgeber seiner Kunden. Ein wesentlicher Baustein in Bezug auf die eigene Liquiditätssicherung.

Ist die Rechnung geschrieben, aber lässt die Zahlungsmoral einiger Kunden zu wünschen übrig, so hilft das in der Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM integrierte Mahnwesen dem Maler, den vollen Überblick über die Außenstände zu haben. Ein automatisierter Mahnvorgang oder auch der schnelle Griff zum Telefon, sind effektive Wege, um den Kunden an die Zahlung zu erinnern und Einnahmen zu realisieren.