Anfang der 1990er Jahre waren Gebäudedämmungen mit einem Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) auf Mineralwollbasis eher die Ausnahme. Es fehlte das heute vorhandene Umweltbewusstsein, die Vorteile der Stein- oder Mineralwolle waren längst nicht so präsent und so wurde häufig eine Polystyrol-Dämmung gewählt. Heidrun und Dietmar Fessel dagegen ließen damals ihr neues eingeschossiges Wohn- und Bürohaus in Arnim bei Stendal mit einem rein mineralischen WDVS versehen.
Die Entscheidung hat sich ausgezahlt: Die Fassade ist auch mehr als ein Vierteljahrhundert später wie neu und ohne Egalisierungsanstrich oder algizid-wirkende Beschichtungen ausgekommen. Die Anschaffungskosten haben sich durch die Energieeinsparung längst amortisiert.
„Niemand in unserer Region hat zu dieser Zeit ein 120 Millimeter starkes Dämmsystem auf Mineralwollbasis mit Nennwert 035 verbaut“, erinnert sich Dietmar Fessel, beratender Ingenieur im Bauwesen. Fast noch ungewöhnlicher war damals die 140 Millimeter starke Aufsparren-Dachdämmung aus 035er Mineralwolle.
Auf dem Mauerwerk aus 175 Millimeter KS Hochlochsteinen kamen rund 230 Quadratmeter HECK Mineralwolle 035 zum Einsatz. Den Unterputz bildete ein fünf Millimeter starker HECK Armierungsputz mit Gewebe. Als Oberputz entschied man sich für einen drei Millimeter starken HECK Scheibenputz ohne algizide Ausstattung. Lediglich den Sockelbereich umgibt eine Perimeterdämmung aus Hartschaumplatten als Spritzwasserschutz. Fessel führt den hervorragenden Zustand seines Hauses heute darauf zurück, dass durch das rein mineralische WDVS kaum eine statische Aufladung, also kaum Staubanreicherung, stattfindet und die Oberfläche zudem alkalisch wirkt. Auch der naturnahe Standort des Wohnhauses zwischen Ackerflächen und Wald konnte der Fassade nichts anhaben.
Im Laufe der Jahre wurden lediglich kleinere kosmetische Korrekturen notwendig und Verunreinigungen gelegentlich mit einem Druckreiniger entfernt.
Hinsichtlich Amortisation und Rentabilität fällt die Bilanz ebenso positiv aus. Der Energieverbrauch des Doppelhauses liegt um den Faktor 4 geringer als bei vergleichbaren Gebäuden der frühen 1990er Jahre.
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