Es gibt Malerunternehmen, die haben den Dreh raus. Sie arbeiten effizienter, sind flexibler, beliebter bei Kunden und funktionieren auch dann, wenn der Chef mal nicht da ist. Kurzum, sie sind erfolgreich auf ganzer Linie.
Doch wie funktionieren diese Betriebe? Was ist ihr Geheimnis? Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt kein Geheimnis. Dennoch gibt es den einen oder anderen feinen Unterschied in der Organisation. Die ein oder andere Stellschraube, die richtig gedreht, die Spreu vom Weizen trennt.
Wie kann man es also schaffen, sein Unternehmen so zu organisieren, dass alle am gleichen Strang ziehen oder im Boot in die gleiche Richtung rudern – auch dann, wenn es mal schwierig wird?
Eine Truppe formen
Eigentlich ist es wie beim Sport, wie in einem Verein oder einer Organisation, in der die Mitglieder dasselbe Ziel haben. In einem Wanderverein wollen alle gemeinsam den Berg erklimmen, das ist das erklärte Ziel. Um das zu schaffen, unterstützen sie sich gegenseitig, tauschen sich aus, spornen sich gegenseitig an. Neudeutsch heißt das Teambuilding.
Eine Gruppe ist allerdings noch lange kein Team. Das funktioniert nicht von jetzt auf gleich und auch nicht von alleine. Ein Team benötigt Gemeinsamkeiten. Dinge, die jeder erreichen will. Es braucht also gemeinsame Ziele, die gleichen Maßstäbe, an denen man sich orientieren und wachsen kann. Ebenso eine große Portion „Wir-Gefühl“.
Das gemeinsame Ziel
Wenn Menschen ein Ziel haben, mit dem sie sich identifizieren können, steigt ihre Leistungsbereitschaft an. Sie bringen sich ein, um dieses gemeinsame Ziel erreichen zu können. Da jeder Mensch auch seine eigenen Interessen verfolgt, lässt sich ein betriebliches Ziel umso leichter erreichen, wenn es mit den persönlichen Interessen der Mitarbeiter im Einklang steht. Ein solches Ziel ist aktuell, mit dem Betrieb erfolgreich durch das Corona-Jahr zu kommen. Damit alle das gemeinsame Ziel vor Augen haben, ist die richtige Kommunikation das A und O. Dabei müssen oft auch Selbstverständlichkeiten nochmals ausgesprochen werden, damit alle verstehen, worum es geht. Jeder Mitarbeiter ist dabei ein Rädchen im großen Rad. Das zu vermitteln ist Aufgabe des Chefs.
Corona als Chance
Ein Shutdown, das Herunterfahren des öffentlichen Lebens, wie wir ihn derzeit wegen des Coronavirus in Deutschland erleben, ist für viele Betriebe ein Destaster. Wer seinen Betrieb schließen musste, hat keine Einnahmen und die Mitarbeiter haben keine Arbeit. Sie müssen in Kurzarbeit gehen oder werden im schlimmsten Fall betriebsbedingt gekündigt. Nicht so im Bauhandwerk. Hier gibt’s noch Arbeit und die Baustellen laufen überwiegend noch gut. Mitarbeiter sind daher nicht auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld angewiesen. Diesen glücklichen Umstand sollte der Malerunternehmer durchaus seinen Mitarbeitern kommunizieren. In dieser vorteilhaften Situation befinden sich derzeit nur wenige. Viele Industriebetriebe haben geschlossen, der Einzelhandel liegt mit Ausnahme der systemrelevanten Läden, brach, auch einzelne Handwerksgewerke sind vom Shutdown betroffen.
Malergesellen, Auszubildende und angestellte Meister, die das verstanden haben, wissen, dass es jetzt auf sie ankommt. Sie sind der Erfolgsfaktor, wenn der Malerbetrieb am Jahresende trotz Corona auf ein angemessen gutes Jahr zurückblicken kann. Dafür müssen die Mitarbeiter mitziehen. Das heißt auch, sie müssen alles daran setzen, gesund zu bleiben. Sie müssen auch privat Abstands- und Hygieneregeln einhalten, Ausgangsbeschränkungen respektieren, kein Risiko eingehen und auf sich Acht geben. Es ist Aufgabe des Chefs, das gemeinsame Ziel für das „Corona-Jahr“ auszugeben und die Mitarbeiter zu motivieren mit Durchhaltevermögen am Erfolg mitzuwirken. Mit der richtigen Truppendynamik klappt es dann auch und das Ziel rückt in greifbare Nähe.
Das Hinarbeiten auf ein gemeinsames Ziel und die damit verbundenen Erfahrungen schweißen zusammen und tragen zu einer guten Teambildung bei, die auch weit über die Corona-Zeit hinaus wirken dürfte.