Die Diskussion über Dieselfahrverbote in deutschen Städten ist in vollem Gang. Doch das ist nur die eine Seite. Schon seit Jahren führen in Städten verstopfte Straßen zur Rushhour zu einem riesigen Zeitaufwand. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass in Großstädten die Parkplatzsuche einer Odyssee gleicht und in vielen Altstädten die Gassen so eng sind, dass heutige PKWs sich nur mühsam hindurchquälen können. Handwerker, die Stadtkunden betreuen, müssen sich täglich damit auseinandersetzen. Da sind alternative Fortbewegungsmittel gefragt.
Das Institut für Verkehrsforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) versteht sich als Wegbereiter für ein umwelt- und sozialverträgliches Verkehrssystem und widmet sich derzeit dem Projekt „Ich entlaste Städte“, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, ob Lastenräder im Alltag auch für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen praktikable Transportalternativen sind. Ein Lastenrad, auch gerne als Transportrad oder Cargobike bezeichnet, nutzt zur Unterstützung des Fahrers einen Elektromotor, sodass der Transport kleinerer Lasten ohne große Muskelanstrengung erfolgen kann. Eine sinnvolle Ergänzung erfahren diese Räder beim Transport größerer Lasten durch einen Anhänger. Gestartet wurde das Projekt im September 2017. Es läuft noch bis Mitte 2019. Testfahrer haben die Möglichkeit, über drei Monate hinweg ein solches Lastenrad einem Praxistest auszusetzen. Für die Teilnahme fällt eine minimale Nutzungspauschale in Höhe von 1 Euro pro Rad und pro Tag an, mit der neben dem Transport zum Testfahrer auch Wartung, Reparatur und Versicherungsschutz abgedeckt sind. Wer als Handwerker die Alltagstauglichkeit eines solchen Rads gerne testen möchte, kann sich bewerben. 17 verschiedene Modelle und 150 Testräder warten darauf, in Einsatz zu kommen. Für das Lastenrad-Testangebot können sich Handwerker bewerben unter https://www.lastenradtest.de
Die Idee ein E-Bike als Transportrad zu nutzen, hatte Malermeister Vogelsang aus Georgsmarienhütte schon vor einigen Jahren. Seitdem radelt der sportliche Malermeister zu seinen Kunden und legt mehr als 4.000 Kilometer im Jahr mit seinem Rad zurück. „Ich fahre alle Kunden für ein Beratungsgespräch mit dem Rad an“, sagt Vogelsang und freut sich zudem über den positiven Nebeneffekt, den ihm diese Fortbewegungsart in Sachen persönlicher Gesundheit beschert. Darüber hinaus liegt die Elektromobilität derzeit im Trend und erzeugt daher jede Menge Aufmerksamkeit, und das nicht nur bei den Kunden. Über Malermeister Jürgen Vogelsang (www.malerhandwerk-vogelsang.de) wurde bereits in Presse und Fernsehen berichtet. Aktiver Umwelt- und Klimaschutz zahlt sich aus – und das in vielerlei Hinsicht.