Das Interesse des deutschen Handwerks an digitalen Technologien ist groß. Vier von fünf Handwerksbetrieben (81 Prozent) stehen dem Thema Digitalisierung aufgeschlossen gegenüber. Diese Offenheit spiegelt sich auch an der gestiegenen Investitionsbereitschaft wider. So planen Handwerksbetriebe für das laufende Jahr die Investitionen in digitale Technologien und Lösungen um rund 50 Prozent gegenüber 2016 zu erhöhen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Untersuchung im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Befragt wurden 504 Handwerksbetriebe in Deutschland.
Mehr Zeit fürs Handwerk
Das Handwerk wird also zunehmend digital. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder bringt in wenigen Worten den Vorteil der Digitalisierung auf den Punkt: “Handwerksbetriebe, die konsequent digitale Technologien einsetzen, gewinnen Zeit für ihre eigentliche Aufgabe: das Handwerk.“
Chance und Herausforderung
Das haben viele Betriebe durchaus erkannt. In der Digitalisierung sehen gut zwei Drittel der Handwerksbetriebe (69 Prozent) eine Chance für ihren Betrieb. Doch trotz dieser positiven Grundeinstellung gegenüber digitalen Anwendungen, kommen diese längst noch nicht in allen Handwerksbetrieben umfänglich zum Einsatz. 71 Prozent der Betriebe bezeichnen sich selbst beim Thema Digitalisierung als Nachzügler. Die Erkenntnis und die betriebliche Umsetzung sind eben zwei Seiten einer Medaille. Für die Betriebe ist es oft schwer, die richtige Digitalisierungsstrategie für das eigene Unternehmen zu finden und umzusetzen.
Digitale Partnerschaft
Nur jeder fünfte Handwerksbetrieb (18 Prozent) hat bislang eine Partnerschaft mit Unternehmen aus der Digitalwirtschaft geschlossen. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder sagt dazu: „Für Handwerksbetriebe lohnt sich eine Zusammenarbeit mit IT- und Internetunternehmen, um die Potenziale digitaler Technologien auszuschöpfen.“
Digitale Kommunikation
In der digitalen Kommunikation via Web hat sich in den letzten Jahren aber schon einiges getan. 95 Prozent der Handwerksbetriebe verfügen der Befragung zufolge über eine eigene Website. 89 Prozent sind in Online-Verzeichnissen zu finden, etwa bei Google-Maps. Gut ein Viertel nutzt soziale Netzwerke wie Facebook für die Kommunikation mit Kunden. Die Handwerksbetriebe haben in den letzten Jahren die extreme Bedeutung des Internet erkannt und in das betriebliche Marketing integriert. Das Handwerk ist auf einem guten Weg und wird sicher auch die umfassende Herausforderung der Digitalisierung meistern.