Ein gut funktionierendes Team auf der Baustelle hat nichts mit Glück oder Zufall zu tun. Es ist viel eher das Ergebnis einer aktiven Förderung der Mitarbeiter über Motivation zu Leistung. Und diese kann man systematisch aufbauen.
Was aber kann getan werden, um motivierte Mitarbeiter zu haben, die ihrer Arbeit gerne nachgehen und das Unternehmen positiv repräsentieren?
Grundsätzlich finden es Menschen eher negativ, wenn sie permanent wie in der Schule und von oben herab vorgeschrieben bekommen, was sie wann zu tun haben. Natürlich muss es einen Leitfaden geben und Aufgaben dürfen selbstverständlich delegiert werden. Aber, es macht einen erheblichen Unterschied, wie dieses formuliert und rübergebracht wird. Es ist zudem so, dass nicht alle Mitarbeiter gleichermaßen begabt auf den gleichen Gebieten sind. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten und genau die gilt es zu nutzen. Chefs, die permanent alles und jeden Schritt kontrollieren, den jemand geht, machen es auch nicht gerade leichter ein Team zu etablieren.
Tipp 1: Alle einbeziehen
Wenn eine Gruppe als ein Team funktionieren soll, darf es als solches auch erst mal etabliert werden. Das geht nicht von heute auf morgen, aber man kann einiges dafür tun!
Ein gut funktionierendes Team sollte aus verschiedenen Charakteren bestehen und niemanden benachteiligen. In der Gruppe ist es durchaus so, dass schwächere Kollegen oder Einzelgänger gut integriert werden können, da sie von einer gewissen Gruppendynamik profitieren.
Kollegen, die lange dabei sind und wissen, wie der Hase läuft, können neuen Mitarbeitern oder solchen, die noch Schwierigkeiten in der Umsetzung der Arbeit haben, durchaus helfen.
Eine Truppe, die auch als solches funktioniert, sich gegenseitig hilft, Stärken ausspielt und Schwächen kompensiert durch einen starken Zusammenhalt, ist das, was jedes Unternehmen gerne hätte. Hier darf keiner ausgeschlossen oder benachteiligt werden, es sollten alle das Gefühl vermittelt bekommen gleichermaßen wichtig für die Ziele des Unternehmens zu sein.
Tipp 2: Blickwinkel ändern
Wer sich verbessern will, muss überhaupt erst mal wissen, wo er steht. Der „IST-Zustand“ im Unternehmen, bei den Kollegen und auf den Baustellen gehört unter die Lupe genommen. Wer kann und macht was, wann und wieviel davon? Wer übernimmt meist die Führung auf den Baustellen und damit auch die Verantwortung?
Genau das ist vielfach schwierig, da viele Unternehmer einfach zu „dicht dran“ sind an der eigenen Firma und damit oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Hier gilt es ein bisschen Abstand zu gewinnen und eine andere Sicht auf die Dinge zu erhalten, indem man sich etwas zurücknimmt.
Tipp 3: Fähigkeiten kennen und nutzen
Jeder Mitarbeiter hat unterschiedliche Stärken und vielleicht auch einige Schwächen. Diese gilt es herauszuarbeiten und den Kollegen entsprechend seiner Stärken einzusetzen. Damit auch die Schwächen ausgebügelt werden könne, dürfen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden wie Fortbildungen und Workshops in den entsprechenden Disziplinen. Jeder Mitarbeiter kann lernen und er wird es auch sicher tun, wenn man ihm klar macht, dass er unterstützt und gefördert wird.
Tipp 4: Regelmäßiges Feedback
Damit jeder Kollege weiß, wo er steht, was er verbessern kann, und was gut oder schlecht läuft, ist es wichtig in regelmäßigen Abständen sogenannte Mitarbeitereinzelgespräche sowie Teambesprechungen zu führen. Hier geht es nicht darum jemanden vorzuführen oder nur Negatives auf den Tisch zu bringen. Es geht darum den Ist-Zustand zu besprechen. Denn nur wer weiß, wo er steht, kann entsprechend weiter gehen und besser werden. Hier kann es auch hilfreich sein, mit Bewertungsbogen zu arbeiten, auf denen sich die Kollegen einmal selbst einschätzen können. Eine wichtige Herangehensweise, denn oft ist es so, dass Menschen sich selbst völlig falsch einschätzen, sich weniger zutrauen als sie eigentlich bewerkstelligen könnten. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein. Auch dann besteht Gesprächsbedarf. Individuelle Fähigkeiten, Schwächen und Stärken sollten in Einzelgesprächen thematisiert werden. Teambesprechungen eignen sich, um die Teamleistung, das Zusammenspiel der einzelnen Mitarbeiter sowie das Arbeitsergebnis zu erörtern und auch offen zur Diskussion zu stellen, falls es hier Probleme gibt.
Tipp 5: Die Chefrolle ausfüllen
Der Chef hat eine extrem wichtige Rolle im Unternehmen. Er ist Manager, Leader, Förderer und bestenfalls auch Versteher in einer Person. Die Mitarbeiterführung liegt in seinen Händen. Es reicht hier nicht die Kollegen zu kontrollieren und bei Schlechtleistung zu ermahnen. Auch Lob, Support und Weiterentwicklung sowie Gespräche sollten an der Tagesordnung sein.
Dem Chef als Unterstützer kommt eine tragende Rolle zu. Er sollte jemand sein, den man um Hilfe fragen kann, der sich kümmert und hilft, wenn entsprechender Bedarf herrscht. Mitarbeiter, die vor ihrem Chef Angst haben, werden in der Regel keine Glanzleistungen vollbringen. Schon allein deshalb nicht, weil sie unter Druck stehen. Das Klima und der Umgang im Unternehmen miteinander sind also relativ eng mit der Leistung der Kollegen verknüpft.
Für ein funktionierendes, produktives Team und ein gutes Betriebsklima ist das Vertrauensverhältnis absolut entscheidend. Kann der Chef seinen Mitarbeitern vertrauen und können diese sich auch auf ihren Chef verlassen, muss Leistung nicht lautstark eingefordert werden. Vielmehr ziehen alle an einem Strang und sind bestrebt, ihre Bestleistung abzurufen. Kritik wird nicht persönlich genommen, sondern als Auftrag verstanden, sich weiterzuentwickeln und besser zu werden. Derart motivierte Mitarbeiter machen letzten Endes einen guten und erfolgreichen Betrieb aus.