Die aktuelle Situation ist im Hinblick auf die Versorgungssicherheit mit Strom und Gas im kommenden Winter nicht gerade beruhigend. Gas und Strom könnten knapp werden, so dass Versorgungsengpässe zumindest zeitweise selbst von der Regierung nicht ausgeschlossen werden können.
Mögliche Szenarien: Stromschwankung, Stromunterbrechung (Brownout), Blackout
Die Einschätzungen gehen dabei von Beschränkungen im Gasbereich bei speziellen Großverbrauchern, was wirtschaftlich allein schon wesentlich sein dürfte, über wahrscheinlich stunden- oder tageweise Gas- oder Stromrationierungen in Regionen oder Bundesländern bis hin zu der Gefahr eines bundes- oder sogar europaweiten längerfristigen Stromausfalles, also eines Blackouts.
Während man sich die letztgenannten Szenarien und die damit verbundenen Folgen am liebsten gar nicht ausmalen möchte, sind zeitweise Abschaltungen der Stromversorgung in bestimmten Bereichen sehr wahrscheinlich. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass bei einer Gasmangellage es nötig werden könnte, neben den Industriekunden- auch im Privatkundenbereich Einsparungen vorzunehmen. Dies ist jedoch nach Expertenmeinungen nur über eine Stromabschaltung sinnvoll möglich, da zum Beispiel eine Absenkung des Gasdrucks in den Leitungen wohl mit hohen Kollateralschäden (Abschaltung von Notfallventile in Gas-Heizungsanlagen) einherginge.
Weiterhin gilt als gesichert, dass auch aufgrund der akuten Stromknappheit und der Komplexität des Stromnetzes es vermehrt zu Eingriffen in die Sicherheit durch die Übertragungsnetzbetreiber kommen wird. Jedoch können diese Umschaltungen, die sogenannten Redispatch-Maßnahmen, immer auch zu kurzen Schwankungen im Stromnetz führen. Während diese für den Menschen kaum merklich sind, können insbesondere elektronische Geräte und Maschinen negativ darauf reagieren.
Somit ist jeder Haushalt und vor allem jedes Unternehmen, also jeder Maler- und Stuckateurbetrieb, gut beraten sich auf diese möglichen Szenarien gut vorzubereiten.
IT-Systeme und elektronische Geräte schützen
Während die Vorbereitung auf einen längerfristigen oder großflächigen Stromausfall zum Beispiel durch Notstrom- oder Ersatzstromsysteme für ganze Betriebsstätten einiges an Planung und auch Kosten voraussetzt, ist der Punkt, empfindliche IT und sonstige Elektronik im Betrieb zu schützen, relativ einfach und zeitnah umsetzbar.
Hierzu können kleinere USV-Systeme einen wichtigen Beitrag leisten. Während USV-Lösungen im Bereich der Server heutzutage schon Standard sein sollten, sollte man in der aktuellen Lage auch darüber nachdenken zusätzliche Geräte wie Desktop-PC, Multifunktionsdrucker und Internetrouter abzusichern.
Hintergrund des Einsatzes dieser Geräte ist nicht vorrangig einen längeren Stromausfall abzusichern oder dauerhaft weiterarbeiten zu können, insbesondere wo davon auszugehen ist, dass spätestens nach einigen Minuten oder einer Stunde auch die Telekommunikationsnetze ausfallen, sondern sicherzustellen, dass genügend Zeit bleibt die Geräte auf geordnete Weise herunterzufahren bzw. begonnene Arbeiten zu sichern oder schnell zu beenden. Weiterhin schützen diese USV-Geräte vor Überspannungen im Stromnetz und stellen somit sicher, dass zweifellos in Zukunft häufigere kurzzeitige Stromunterbrechungen und die damit verbundenen Ein- und Ausschaltvorgänge während des Bettriebs keinen oder weniger Einfluss auf die Lebensdauer der Elektronik haben.
Für weitere Informationen zu unterschiedlichen Technologien bei USV-Systemen und möglichen Auswahlhilfen sei an dieser Stelle auch auf den Artikel „Ein Muss im Malerbetrieb: USV, die unterbrechungsfreie Stromversorgung“ verwiesen.
Was man auch in jedem Fall als Möglichkeit in Betracht ziehen sollte, sind Steckdosenleisten mit eingebautem Überspannungsschutz. Damit lassen sich elektrische Geräte im Malerbüro zum Beispiel zum Feierabend oder am Wochenende zum einen leichter physisch komplett ausschalten (Stromersparnis durch Vermeidung Standby-Betrieb) und zum anderen schützt der Überspannungsschutz die angeschlossenen Geräte.
Wir werden uns wohl mit der Tatsache abfinden müssen, dass unsere Stromversorgung und insbesondere unser Stromnetz in Zukunft nicht mehr so sicher und zuverlässig sein werden, wie wir das gewohnt waren, doch liegt es an jedem selbst sich darauf bestmöglich vorzubereiten, denn „Wer es nicht schafft sich vorzubereiten, ist vorbereitet, es nicht zu schaffen“.