Vielen Menschen fällt es in der aktuellen Krise schwer, positiv zu denken. Sie zeigen sich oft von einer lustlosen, zerknirschten Seite und sind obendrein noch schlecht gelaunt. Corona macht es uns allen nicht leicht. Dieses kleine, fiese Virus bestimmt nun schon unser Leben seit fast zwei Jahren und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Diese Ungewissheit macht Angst. Hinzu kommen unzählige und sich ständig ändernde Ge- und Verbote, die nicht immer nachvollziehbar, logisch und zu überblicken sind. Das alles macht es den Menschen wahrlich nicht leicht, gutgelaunt durchs Leben zu gehen.
Durchhängen ist keine Alternative
Unternehmer haben es gleich doppelt schwer. Sie haben nicht nur privat ihr Corona-Päckchen zu tragen. Ihnen kommt auch eine besondere Verantwortung zu. So haben sie im Betrieb die Verantwortung für die Sicherheit und die Gesundheit ihrer Beschäftigten. Zahlreiche neue sowie regelmäßig erweiterte und angepasste Arbeitsschutzregeln bis hin zur aktuellen 3G-Zutrittskontrolle verlangen Unternehmern alles ab. Oftmals werden sogar betrieblich noch strengere Regeln umgesetzt, da Firmeninhaber versuchen, den bestmöglichen Infektionsschutz auf den Weg zu bringen. Vor allem das Bauhandwerk, das vollauf zu tun hat, kann derzeit auf keinen Mitarbeiter verzichten, wenn die Aufträge planmäßig abgearbeitet werden sollen. Der Ausfall von gleich mehreren Beschäftigten käme einem Supergau gleich. Umso verständlicher ist es, dass hier der Firmeninhaber nicht immer gutgelaunt von Baustelle zu Baustelle tanzt. Aber schlechte Laune motiviert natürlich auch nicht die Mitmenschen, die solch einen „Miesepeter“ ertragen müssen. Ein dauerhaftes Durchhängen ist also für Unternehmer keine Option.
Positives Denken und gesunder Optimismus
Unternehmer haben Vorbildcharakter. Sie müssen andere motivieren statt demotivieren. Dies kann aber nur gelingen, wenn man selbst motiviert ist. Selbstmotivation ist daher eine Ur-Tugend eines jeden erfolgreichen Unternehmers. Ein Unternehmer weiß, dass im Geschäftsleben – auch ohne Corona – nicht immer alles glatt läuft. Gerade in Krisenzeiten – gleich welcher Art – zeigt sich, wer ein echter Unternehmer ist. Er steckt eben nicht den Kopf in den Sand, wenn es mal schwierig wird. Er stellt sich der Herausforderung. Er macht das Beste aus der Situation. Er sucht nach Lösungen und er findet sie. Dies demonstriert sogleich eine weitere Unternehmer-Fähigkeit: Durchhaltevermögen. Nicht aufgeben, wenn der Wind ins Gesicht bläst, sondern einfach weitergehen, wenn auch mit etwas mehr Kraftaufwand. Entscheidend ist allein, dass am Ende das Ziel erreicht wird.
Ein Unternehmer geht mit einer positiven Grundeinstellung durchs Leben. Das heißt, er neigt eher zum Optimismus. Der berühmte Schauspieler Heinz Rühmann soll einmal gesagt haben: „Ein Optimist ist ein Mensch, der alles halb so schlimm oder doppelt so gut findet.“ Optimisten sind also per se Positivdenker. Steht vor ihnen ein 200 ml-Glas, das mit 100 ml Wasser gefüllt ist, so sieht der Positivdenker kein halb leeres, sondern ein halb volles Glas vor sich stehen. An der Tatsache selbst ändert sich durch die Denkweise – ob positiv oder negativ – nichts. Das 200 ml-Glas enthält weiterhin 100 ml Wasser. Aber der Zustand lässt sich positiv oder negativ betrachten. Es ist eine Frage der Perspektive. Wir haben die Wahl und können den Blick auf das Glas Wasser selbst bestimmen.
Positives Denken schafft Veränderung
Realistischer Optimismus und positives Denken gehören zusammen. Dem Realisten wird schnell klar, dass er die Situation so annehmen muss wie sie ist. Er akzeptiert die Dinge, die er nicht ändern kann. Sogleich fokussiert er sich darauf, die Dinge zu verändern, die in seinem Einflussbereich liegen. Es bringt nichts, sich mit Umständen zu beschäftigen, die man selbst nicht (ver)ändern kann. Jede darauf verwendet Minute, ist verschwendete Zeit und zieht einen mental nur runter. Wird die Energie hingegen darauf verwendet, das zu verändern, was man beeinflussen kann, kommen schnell gute Gedanken auf. Dies zeigt sich in dem Beispielfall mit dem Wasserglas. So sehr der Negativdenker auch das halb leere Glas bedauert, führen Ärger und Trauer am Ende nicht zu mehr Wasser. Das Glas ist und bleibt halb leer. Der Positivdenker freut sich hingegen über das halb volle Glas und überlegt, was er damit machen könnte. Er könnte es trinken und damit seinen Durst löschen. Er könnte es als Blumenwasser nutzen und sich über die blühende Pflanze freuen. Er könnte aber auch vielerlei andere Dinge damit machen. Letztendlich nutzt der Positivdenker das halb volle Glas Wasser für eine positive Veränderung, die zugleich auch ihm nützt.
Sich negativer Gedanken entziehen
Natürlich ist niemand vor negativen Gedanken gefeit, auch Unternehmer nicht. Corona-Schreckensnachrichten prasseln derzeit gefühlt minütlich auf uns alle herein. Gewinnen aber negative Gefühle Oberhand, sind die negativen Gedanken nicht weit. Dem gilt es, frühzeitig entgegenzuwirken. Die folgenden Tipps sind ein Anfang, um das eigene Verhalten zu überprüfen und genau dahin zu trainieren, dass man nicht dauerhaft negativen Gefühlen und Gedanken ausgesetzt ist.
Tipp 1: Nachrichten sorgsam dosieren
Mit Push-Nachrichten bin ich stets auf dem Laufenden. Das zumindest glauben viele Menschen. Oft wird ihr Eintreffen auf dem Smartphone mit einem Klingelton angekündigt. Das stresst enorm. Der permanente Blick auf eingehende Nachrichten. Und mal ganz ehrlich: Wie oft hat sich der Blick wirklich gelohnt? Wie oft waren es positive Schlagzeilen, die zum Lesen angeboten wurden und die einem Freude bereitet haben? Wie oft hatten diese „Nachrichten“ wirklich Nachrichtenwert? Um auf dem Laufenden zu bleiben, reicht es völlig, zu bestimmten Tageszeiten, ein- oder zweimal am Tag, sich einen Überblick über das nationale und internationale Tagesgeschehen zu machen. Permanente Schreckensmeldungen stressen nur und führen zu negativen Gefühlen und schlechter Laune. Es ist auch nicht ratsam, schon am frühen Morgen am Frühstückstisch, sich das „Frühstücksfernsehen“ reinzuziehen. Besser in Ruhe mit der Familie frühstücken als sich schon am frühen Morgen mit Krisen, Naturkatastrophen und sonstigen Ereignissen zu belasten, an denen man ohnehin nichts ändern kann. Niemand sollte mit schlechter Laune in den Morgen starten.
Tipp 2: Lebensfreude nicht rauben lassen
„Sage mir, mit wem Du umgehst und ich sage dir, wer du bist.“ Ein ziemlich altes, aber bewährtes Sprichwort. Natürlich färben unsere Mitmenschen auf uns ab. Wer sich also nur mit „Schwarzsehern“ umgibt, wird ebenfalls ganz schnell nur noch alles durch die negative Brille betrachten. Am besten geht man diesen Menschen einfach aus dem Weg. Gehören sie jedoch zum engen Freundes-, Kollegen- oder gar Familienkreis, darf man gerne auch sagen, dass man keine Lust hat, sich über bestimmte Themen zu unterhalten. Dies kann und sollte man auch erklären, denn vielleicht sorgt dies bei diesen „Miesepetern“ ebenfalls zu einem Umdenken. Niemand sollte sich seine eigene Lebensfreude rauben lassen. Übrigens: Auch in Krisen darf und sollte gelacht werden, denn wie heißt es so schön: „Lachen ist die beste Medizin.“
Tipp 3: Verschnaufpausen gönnen
Viele Gedanken schwirren derzeit im Kopf herum. Da ist es richtig, sich eine Auszeit, eine Verschnaufpause zu gönnen. Kein Mensch kann dauerhaft Gas geben, ohne dass die Gesundheit leidet. Was einem selbst gut tut, weiß jeder am besten. Das können Meditation, Spaziergänge, Joggen, das Lesen eines guten Buches, ein regelmäßiger Mittagsschlaf oder das gemeinsame Familienkochen am Abend sein. Wichtig ist nur, dass es einem gut tut. Es darf keine zusätzliche Belastung sein und muss einfach Spaß machen. Ein Ausgleich zum beruflichen Alltag benötigt jeder Mensch. Also einfach anfangen. Weihnachten und die Zeit „zwischen den Jahren“ bieten sich an, genau für diese Zeit einen schönen Fahrplan zu erstellen, um einfach mal durchzuschnaufen und sich selbst etwas Gutes zu tun, unabhängig von irgendwelchen verhängten Coronamaßnahmen.
Zerknirscht, schlecht gelaunt, lustlos? Das war gestern. Unternehmer, die wissen, worauf es ankommt, gehen positiv durch den Tag.