Die Betroffenheit im Handwerk von gestörten Lieferketten und gestiegenen Beschaffungspreisen geht auf hohem Niveau zurück. Dies geht aus einem Bericht des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) zu einer im Februar 2023 durchgeführten Betriebsbefragung zu den Auswirkungen der aktuellen Krisensituationen hervor. Hatten im November 2022 noch 80 Prozent der Betriebe von diesen Problemen berichtet, waren es nunmehr nur noch 71 Prozent. Nicht zuletzt macht die nach wie vor hohe Preisdynamik bei den Beschaffungspreisen den Betrieben zu schaffen. Bestehende Aufträge werden schnell unwirtschaftlich. Gut zwei Drittel (68 Prozent) gaben an, dass sie mit Aufträgen faktisch Verluste erzielen.
Aufgrund fehlenden Materials und hohen Einkaufspreisen kommt es laut Umfrage bei 66 Prozent der Betriebe weiterhin zu Verzögerungen bei der Erfüllung von Aufträgen oder gar Auftragsstornierungen. Die Betroffenheiten in den verschiedenen Handwerksbranchen sind dabei durchaus unterschiedlich. Von unwirtschaftlichen Aufträgen infolge der gestiegenen Beschaffungspreise berichten vor allem die Bauhaupt- (80 Prozent) und die Lebensmittelhandwerke (78 Prozent). Während Auftragsverschiebungen oder -stornierungen stärker bei den Kfz- (87 Prozent) sowie den Ausbauhandwerken (81 Prozent) auftreten. Lieferengpässe werden weiterhin besonders häufig bei Elektronik-Komponenten und Metallen beklagt.
Der ZDH hat gemeinsam mit den Handwerkskammern und den Fachverbänden des Handwerks die Handwerksbetriebe zu den Auswirkungen der multiplen Krisensituationen in dem Zeitraum vom 13. bis zum 26. Februar 2023 befragt. Insgesamt haben sich 2.339 Handwerksbetriebe beteiligt. Den vollständigen Bericht des ZDH zu den Umfrageergebnissen kann unter nachfolgendem Link als PDF-Datei von der Internetseite des ZDH abgerufen werden: ZDH-Bericht zur Auswertung der Sonderumfrage (Stand: 2.3.2023)
Quelle: ZDH-Bericht zur Auswertung zur aktuellen Krisenumfrage KW 7/2023, Stand: 2.3.2023