
Erfolgreiche Führung beginnt mit dem Wissen um die eigenen Mitarbeiter – um ihre fachlichen Stärken ebenso wie um ihre persönlichen Eigenschaften. Nur wer beides kennt, kann Aufgaben sinnvoll verteilen und die Leistungsfähigkeit des Betriebs gezielt fördern.
Ein Beispiel aus der Praxis: In einem Malerbetrieb zeigt ein Geselle bei Spachtelarbeiten herausragende Ergebnisse und arbeitet motiviert. Bei filigranen Tapezierarbeiten dagegen schleichen sich Fehler ein, die Kunden verärgern. Offenbar liegt ihm die eine Tätigkeit deutlich besser als die andere. Wer das erkennt und berücksichtigt, vermeidet Reklamationen und sorgt zugleich für mehr Zufriedenheit beim Mitarbeiter.
Solche Unterschiede sind keine Seltenheit. In vielen Betrieben entscheidet der Chef aus dem Bauch heraus, wer welche Aufgabe übernimmt. Doch der erste Eindruck kann täuschen. Ein Mitarbeiter, der als zuverlässig gilt, ist nicht automatisch auch in jedem Bereich fachlich stark oder besonders kundenorientiert. Umgekehrt können handwerklich hervorragende Kräfte Schwierigkeiten im Team oder im direkten Kundenkontakt haben.
Stärken-Schwächen-Analyse
Eine strukturierte Einschätzung hilft, den Überblick zu behalten. Dabei lohnt es sich, fachliche und persönliche Kompetenzen getrennt zu betrachten. Fachlich kann die Bewertung anhand des Leistungsspektrums des Betriebs erfolgen: Welche Arbeiten beherrscht der Mitarbeiter sicher, wo gibt es Defizite, wo sticht er positiv hervor? Eine einfache Punkteskala von 0 bis 3 reicht aus, um Stärken und Schwächen sichtbar zu machen. Die nachfolgende Check-Box kann beliebig geändert, Tätigkeiten gestrichen oder ergänzt werden, je nach betrieblicher Anforderung.
Check-Box: Fachliche Fähigkeiten
Bewertung:
0 = kann er/sie nicht 1 = ausführbar, aber mit Mängeln 2 = fachgerecht 3 = überdurchschnittlich / sehr sicher
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Tätigkeit |
0 |
1 |
2 |
3 |
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Spachtelarbeiten |
☐ |
☐ |
☐ |
☐ |
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Tapezierarbeiten |
☐ |
☐ |
☐ |
☐ |
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Dekorative Techniken |
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☐ |
☐ |
☐ |
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Fassadenanstriche |
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☐ |
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Lackierungen (Innenraum) |
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☐ |
☐ |
☐ |
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Trockenbau |
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☐ |
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Wärmedämm-Verbundsysteme |
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Sonstige Spezialarbeiten |
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☐ |
☐ |
☐ |
Gesamtbewertung Punktzahl: _____ / 24
Ebenso wichtig wie die fachliche Mitarbeiterkompetenz ist der Blick auf das Verhalten: Zeigt der Mitarbeiter Teamgeist? Bringt er Einsatzbereitschaft mit? Arbeitet er organisiert und selbstständig? Erkennt er Probleme frühzeitig? Und wie tritt er nach außen auf – gepflegt, freundlich, sicher im Kundenkontakt? Nicht jeder Mitarbeiter ist fähig, mit einem Kunden umzugehen. Nicht jeder ist fähig, in einem Team zu arbeiten. Auch das muss ein Chef wissen, wenn er den Mitarbeiter mit den richtigen Aufgaben betrauen will. Die folgende Check-Box hilft, sich schnell über die persönlichen Kompetenzen eines Mitarbeiters klar zu werden.
Check-Box: Persönlichkeit & Verhalten
Bewertung: 0 = unzureichend 1 = verbesserungswürdig 2 = gut 3 = vorbildlich
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Kriterium |
0 |
1 |
2 |
3 |
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Teamgeist – arbeitet mit anderen zusammen, hilft Kollegen |
☐ |
☐ |
☐ |
☐ |
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Einsatzbereitschaft – zeigt Eigeninitiative und Leistungswillen |
☐ |
☐ |
☐ |
☐ |
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Selbstorganisation – arbeitet strukturiert und kontrolliert Ergebnisse |
☐ |
☐ |
☐ |
☐ |
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Problembewusstsein – erkennt Fehler und sucht Lösungen |
☐ |
☐ |
☐ |
☐ |
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Auftreten nach außen – gepflegt, freundlich, kundenorientiert |
☐ |
☐ |
☐ |
☐ |
Gesamtbewertung Punktzahl: _____ /15
Am Ende der Bewertung ergibt sich ein klares Bild: Wo liegen die Stärken, wo besteht Schulungsbedarf, und wer ist für welche Aufgaben am besten geeignet?
Wer Mitarbeiter nach einem solchen System beurteilt, trifft seine Entscheidungen nicht mehr nur aus dem Bauch heraus – sondern auf Basis klarer Kriterien. Das sorgt für gerechtere Bewertungen, höhere Motivation und eine präzisere Einsatzplanung im Betrieb.
Clever planen mit C.A.T.S.-WARICUM
Apropos Einsatzplanung: In der digitalen Mitarbeiterkartei der Maler-Software C.A.T.S.-WARICUM lassen sich beispielsweise die beruflichen Stärken eines jeden Mitarbeiters hinterlegen und bei der Planung direkt abrufen. So ist sofort ersichtlich, wer für welche Aufgabe am besten geeignet ist. Auch wenn der Chef einmal ausfällt, bleibt der Betrieb handlungsfähig und die Baustellen optimal besetzt.

