Oft hört man heute den Begriff „Wearables“. Doch was sind „Wearables“? Carsten Andrä, geschäftsführender Gesellschafter der C.A.T.S.-Soft GmbH lüftet das Geheimnis und erklärt, was sich hinter diesem Begriff verbirgt und wofür man Wearables nutzen kann.
Mit dem Begriff „Wearable“ bezeichnet man im weitesten Sinne Elektronikprodukte bzw. Computertechnik, die man am oder nahe beim Körper trägt. Frühe Beispiele für diese Definition sind der Generation 50+ vielleicht noch bekannt wie der „Walkmann“ aus den 80er Jahren, aber auch Herzschrittmacher oder Hörgeräte gehören dazu sowie in Schuhen oder Kleidung angebrachte Elektronik wie beispielsweise GPS-Tracker.
Fitnesstracker, Smartwatches und Co.
Im engeren Sinne wird der Begriff heutzutage meist für Smartwatches, Fitnessarmbänder oder Datenbrillen verwendet. Ein entscheidender Punkt, der diesen „Wearables“ gemein ist, dass Daten der Umgebung durch verschiedenste Sensoren erfasst, gespeichert oder weitergegeben werden.
So misst ein Fitnessarmband beispielsweise den Puls, Herzfrequenz, Blutdruck, Schrittanzahl und weitere, ähnliche Daten des Trägers und verbindet diese oft auch mit Zeit und Ort. Diese Daten werden dann, meist per USB oder Bluetooth, an einen PC oder das Smartphone übertragen und dort in Grafiken und Tabellen zum Beispiel zur zeitlichen Entwicklung des Pulsschlages aufbereitet.
Neben den oben genannten Tracking-Funktionen der Fitnessarmbänder bieten Smartwatches meist noch weitere Funktionen: So lassen sich neben der komfortablen Anzeige der Uhrzeit (Watch = Uhr) auf dem Display auch Bilder und teilweise Videos anschauen. Über eine eingebaute Kamera können Fotos oder Videos erstellt werden und über Mikrofon und Lautsprecher, ganz so wie schon in der Fernsehserie Knight Rider der 80 Jahre, Telefonate führen. Natürlich können auch Nachrichten von Messangerdiensten wie Whatsapp empfangen oder gesendet werden. Ein neuer Trend, der sich immer weiterverbreitet, ist es, die Smartwatch als Zahlungsart zu nutzen (Apple-Pay, Google-Pay, Samsung-Pay usw.). Eine Smartwatch ist also eigentlich ein kleiner Computer, der ein eigenes Betriebssystem (zum Beispiel watchOS von Apple oder Tizen von Samsung) mitbringt und damit auch die Erweiterbarkeit der Funktionen über weitere Apps ermöglicht.
Die in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht so weit verbreiteten Datenbrillen werden im professionellen Einsatz meist in Verbindung mit sogenannter augmented- (erweiterte) bzw. assisted-reality in Verbindung gebracht. Dabei werden externe Daten in die aktuelle Umgebung, die über eine Kamera in der Datenbrille aufgenommen wurde, integriert. Hier ergeben sich vielfältige Anwendungsgebiete, zum Beispiel in der Logistik in Paketzentren wo Positionen der Artikel als Wegführung eingeblendet werden oder bei Maschinenwartungen, bei denen der Techniker von einem externen Supporter unterstützt oder mit Anleitungen, die auf die Datenbrille angezeigt werden, durch die Wartung geführt wird.
Was bei „Wearables“ auch immer eine wichtige Rolle spielt, ist das Design und die Benutzerfreundlichkeit (Mensch-Maschine Interaktion) bzw. Bequemlichkeit für den Anwender. So haben sich gerade bei den Smartwatches die unterschiedlichen Armbänder, zum Beispiel der Apple Watch, zu richtigen Kultobjekten entwickelt.
Ethische Aspekte und Datenschutz
Da gerade von den genannten „Wearables“ viele persönliche Daten, unter denen sich auch viele besonders schützenswerte Daten wie Gesundheitsdaten befinden, und ausführliche Bewegungsprofile durch die meist dauerhafte Nutzung entstehen, ist hier entsprechende Kritik angebracht und die Rolle des Schutzes der Daten und der Persönlichkeit („Bin ich bereit mich selbst vollständig zu überwachen?“) des Anwenders.
Wearables sind also eine sinnvolle Sache, die in der Praxis viele sinnvolle Anwendungen und Nutzen für den Anwender bringen. Allerdings sind wie bei jeder Technik auch die möglichen Gefahren abzuwägen.