
Innenstädte bieten oft eine reiche Vielfalt an Gebäuden, doch an der Fassade lauert eine Herausforderung, die viele Hausbesitzer und Bewohner in Verzweiflung stürzt: Spechte und die Wärmedämmung. Wärmedämmung ist ein wichtiges Thema in modernen Städten, da sie dazu beiträgt, Energiekosten zu senken und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Verwendung von Dämmmaterialien wie Polystyrol (Styropor) bietet jedoch eine ungewollte Einladung für Spechte. Die weichen Materialien sind für die Vögel besonders attraktiv, da sie sich leicht eindrücken lassen und ein geeignetes Loch für ihr Nest bilden. Insbesondere in den Frühlings- und Sommermonaten suchen Spechte nach Nistmöglichkeiten. Dabei hinterlassen sie unansehnliche Löcher und Beschädigungen an gedämmten Fassaden, die nicht nur das Erscheinungsbild beeinträchtigen, sondern auch zu teuren Reparaturen führen können.
Diese ungewöhnliche Verbindung kann zu ernsthaften Problemen führen, wie die Bildzeitung in ihrer Online-Ausgabe vom 31. Juli 2023 berichtete. In Radeburg/Sachsen stellte die Bürgermeisterin an den gedämmten Fassaden von zwei Schulen Vogelschäden durch den Buntspecht fest. Bild.de zitiert die Bürgermeisterin mit den Worten: „Die Schäden befinden sich in den oberen Bereichen der Gebäude kurz unter dem Dach an den Hausecken. Die Kosten werden aktuell ermittelt und können noch nicht beziffert werden.“ Gerne würde sie die Löcher schnell reparieren lassen. Doch im Sommer ist ein solches Vorhaben nicht so einfach umzusetzen, wie Bild.de von der Sprecherin des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Karin Bernhard, erfährt. Demnach müssen sich Hausbesitzer streng an das Bundesnaturschutzgesetz halten und alle ins Auge fassten Maßnahmen eng mit der unteren Naturschutzbehörde abstimmen. So ist eine Reparatur der Wärmdämmung verboten, wenn die Vögel die Nester bauen oder brüten. Das sei bis Ende August der Fall. Ein Ornithologe verweist in dem Artikel von Bild.de zudem darauf, dass Meisen oder Sperlinge gerne als Nachmieter in die Spechtlöchter einzögen, sodass sich die Reparatur auch schnell bis in den Herbst oder Winter ziehen könne.
Das Thema ist nicht neu. Spechtlöcher in Wärmefassaden sind schon seit Jahren ein Ärgernis, vornehmlich in Städten, wo Vögel nicht mehr die Nist- und Brutbedingungen wie im ländlichen Raum vorfinden. Die Reparatur ist oft aufwendig, vor allem an Mehrfamilien- oder Hochhäusern. Hier kommen erfahrene Fassadenkletterer zum Einsatz wie ein Bericht von Malerblog.net bereits aus dem Jahr 2015 über die Sanierung von Spechtlöchern an einer Berliner Hausfassade zeigt. Den vollständigen Artikel über die aufwendigen Reparaturarbeiten lesen Sie hier: Styroporsanierung in luftiger Höhe: Wenn der Maler an der Fassade hängt
Erste erfolgversprechende Ideen zur Vermeidung von Vogelschäden gibt’s bereits. Lesen Sie: Bei der Fassadendämmung Nistkästen einplanen