Die Welt hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Wo früher ein Werbeprospekt des eigenen Unternehmens verteilt oder eine Anzeige in einer Zeitung geschaltet wurde, um Aufmerksamkeit beim Endkunden zu generieren, ist heute das Internet DAS Medium der Wahl. Es gibt faktisch fast keinen Handwerksbetrieb mehr, der nicht mit einer eigenen Website am Start ist. Ohne sie geht heute gar nichts mehr. Die Firmenwebsite ist mittlerweile das absolute Muss, um im ständigen Wettbewerb mithalten zu können.
Der Endkunde informiert sich schließlich im Internet. Und wer da einen guten Auftritt hinlegt, wird zweifelsohne wahrgenommen. Und genau darum geht es im ersten Schritt – um Wahrnehmung!
Außerhalb der eigenen Website gibt es weitere Möglichkeiten im Internet von sich Reden zu machen. Besonders Social Media (Soziale Medien) Kanäle werden immer mehr genutzt. Das Zusammenspiel von einer gut gemachten Website und einem korrespondierenden Social Media Kanal kann durchaus sehr erfolgreich und hilfreich für das Unternehmen sein. Rund 95% der deutschen Unternehmen sind in irgendeiner Form im Bereich Social Media aktiv. Macht das auch Sinn für den eigenen Betrieb? Welche Kanäle sind sinnvoll? Auf was muss man als Maler und Stuckateur achten?
Was ist Social Media?
Social Media Kanäle sind Online Plattformen wie z.B. Facebook, Twitter, Instagram etc. Über diese digitalen Medien erfolgt ein Austausch medialer Inhalte (Fotos, Videos etc.). Sie dienen der Kommunikation und Vernetzung von Benutzern über das Internet sowie des Austausches von Informationen. Darüber hinaus kann Social Media für Unternehmen als Marketingtool genutzt werden und eine Möglichkeit bieten, für sich zu werben und den Bekanntheitsgrad zu steigern.
Welche Sozialen Medien gibt es?
Soziale Medien lassen sich in erster Linie in soziale Netzwerke und Messenger unterteilen. Wobei einige Plattformen beide Funktionalitäten miteinander vereinen. Facebook, Instagram, Twitter, Youtube, XING, Snapchat und Pinterest sind die populärsten sozialen Medien in Deutschland und damit die wichtigsten Plattformen für Marketing im Bereich Social Media. Facebook jedoch, ist mit Abstand das relevanteste und am meisten genutzte soziale Netzwerk deutschlandweit und weltweit.
Facebook ist ein soziales Netzwerk auf dem Texte, Bilder oder Videos gepostet, geteilt, geliked und kommentiert werden können. Seit 2004 zählt das Unternehmen mittlerweile 2,3 Milliarden Mitglieder weltweit und gilt daher als Vorreiter im Social Media Bereich. Die Plattform spricht mittlerweile nicht mehr so sehr das jugendliche Publikum an, sondern eher vermehrt ältere, zahlungskräftige Personen, die sich hier rege tummeln. Die Jugend orientiert sich eher zu Snapchat und Instagram. | |
Instagram gehört seit 2012 zu Facebook und ist daher ähnlich wie Facebook aufgebaut. Die Onlineplattform wird zum Teilen von Fotos oder Videos verwendet. Seit Juni 2018 offeriert Instagram sogar auch einen TV-Stream, mit dem Videos von bis zu 60 Minuten Laufzeit gepostet werden können. Seit 2018 hat das Netzwerk über eine Milliarde aktiver Nutzer und wird vornehmlich von jüngeren Menschen genutzt. Der Fokus liegt hier ganz eindeutig auf den Bildern und weniger, wie z.B. bei Facebook, auf Kommentaren oder Textreihen. | |
YouTube ist eine Videoplattform. Nutzer können Videos kommentieren, teilen oder ein „Like“ abgeben. YouTube ist mittlerweile zu einer interessanten Social Media Plattform für Werbetreibende geworden und eignet sich gut, um Werbebanner oder Inserate auf beliebten Videos einzublenden. Es ist zudem ideal für professionelle Unternehmensvideos oder andere Videos, die den Wirkungsgrad des eigenen Betriebs zeigen. | |
Die Kurznachrichtenplattform gibt es seit 2006. Sie wird vor allem von Politikern, Unternehmen aber auch Privatpersonen genutzt. Mit Twitter können schnell und bündig Nachrichten, genannt Tweets, zu bestimmten Themen verfasst werden. Laut Twitter-Statistik ist der typische Nutzer männlich, über 32 Jahre alt und in einer unternehmerischen Führungsposition tätig. Twitter hat rund 1,5 Milliarden Mitglieder. | |
Die Plattform wurde im Jahr 2010 gegründet und dient als soziales Netzwerk, in dem Ideen durch visuelle Darstellungen und Bilder festgehalten werden können. Diese Bilder können von anderen Usern geteilt oder kommentiert werden. Mithilfe der virtuellen Pinnwände werden Hobbys oder Einkaufstipps verbreitet. Pinterest hat mittlerweile über 100 Millionen aktive Nutzer. | |
Snapchat ist ein Instant-Messaging-Dienst. Auf Snapchat wird kein Profil angelegt, sondern ein sogenannter Channel, auf dem Inhalte (Bilder- und Videonachrichten) hochgeladen werden können. Diese Inhalte sind aber nur temporär sichtbar und werden nach einiger Zeit wieder gelöscht. Snapchat entspricht deshalb eher einem vorübergehend sichtbaren Tagebuch und wird besonders häufig von Jugendlichen benutzt, da diese weniger Textnachrichten verschicken, sondern sich hauptsächlich von Bildern und Videos angesprochen fühlen. | |
XING richtet sich an Berufstätige und Berufseinsteiger. Dort kann man seinen Lebenslauf virtuell einstellen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Publikum besteht dabei in erster Linie aus Unternehmen, die auf Mitarbeitersuche sind. Aber auch Arbeitnehmer können sich auf dieser Plattform selbst darstellen. |
Nutzen von Social Media
Man kann Social Media auf verschiedene Art und Weise nutzen. Viele Menschen im Privatbereich tun es, um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen oder Vorbildern zu folgen. Im Geschäftsbereich spielen häufig andere Dinge eine übergeordnete Rolle, wie z.B. Imagepflege, Erweiterung des Bekanntheitsgrad, Austausch von Informationen mit Kunden, mehr „Trafficgenerierung“ für die eigene Website und klassische Kundenbindung.
Das setzt voraus, dass man den Kunden mitnimmt auf eine virtuelle Reise und ihn teilhaben lässt an den Geschehnissen rund um die Firma. So wird unmittelbare Nähe zum Unternehmen geschaffen und das Gefühl vermittelt „live“ mit dabei zu sein. Diese „Nähe“ kann durchaus ein großes Potential bieten. Im Grunde genommen nutzt man Social Media um sich besser darzustellen, zu verkaufen und der Welt (Kunden und Followern) zu zeigen, was der eigene Maler- oder Stuckateurbetrieb zu bieten hat. Wer seine Kunden so immer zu den Geschehnissen rund um das Tagesgeschäft auf dem Laufenden hält und Inhalte bietet, die den „Lesern“ nützen oder sie weiter bringen, kann diese zu echten Fans machen.
Seine Zielgruppe kennen – Die richtigen Kanäle nutzen
Wer in den sozialen Netzwerken erfolgreich sein will, sollte genau wissen, wer seine Zielgruppe ist oder werden soll. Denn daran sollte sich orientieren, welche Inhalte auf welcher Social Media Plattform geteilt werden und womit ein entsprechendes Feedback generiert werden kann. Es braucht schon ein vernünftiges Konzept. Wer einfach wahllos und zusammenhanglos irgendwelche Dinge postet oder Geschäftliches mit Privatem vermischt, wird es schwer haben, ernst genommen zu werden.
Beispiel: Möchte man eine eher zahlungskräftige Gruppe ab 40 aufwärts für sich gewinnen, ist Facebook sicher ein vernünftiges Medium. Wer Nachwuchs im Azubibereich für sein Unternehmen sucht, sollte es eher auf Plattformen wie Instagram oder Snapchat versuchen. Die heutige Jugend meidet Facebook und laut einer aktuellen Umfrage finden nur 11% der Jugendlichen Facebook überhaupt angesagt.
Privates und Geschäftliches unbedingt trennen
Ein privater Social Media Kanal hat nichts mit einem Geschäftlichen gemein. Inhalte, die hier gepostet werden sind in erster Linie nicht für Freunde gedacht und auch nicht zur Selbstdarstellung der eigenen Person. Daher interessieren keine Urlaubs- oder Essensfotos, keine privaten Fitness- oder Kinobesuche und Fotos aus dem Familienalbum. Dies gilt es unbedingt zu berücksichtigen. Immerhin soll auf das eigene Unternehmen aufmerksam gemacht und der Wirkungsgrad dessen dargestellt werden. Wer bereits einen privaten Kanal nutzt, benötigt für sein Unternehmen auf jeden Fall einen Geschäftlichen, der sich vom Privaten stark unterscheidet.
Der Firmen-Kanal ist mit entsprechenden Inhalten zu bespielen, die einen geschäftlichen Charakter haben und das Unternehmen von seiner bestmöglichen „Schokoladenseite“ zeigen. Authentisch und keinesfalls übertrieben sollte es sein.
Mehrwert und Inhalte bieten
In den sozialen Medien tummeln sich vor allem viele Privatpersonen. Ein Firmenaccount mit kommerziellen Interessen kann im ersten Moment wie ein „Alien“ wahrgenommen werden. Vor allen Dingen dann, wenn sein Profilbild beispielsweise ein langweiliges Firmenlogo ist. Der Auftritt sollte also freundlich gestaltet werden, ein „Gesicht“ haben. Das muss nicht unbedingt das Bild einer Person sein, aber es sollte zumindest etwas mit dem Handwerk eines Malers und Stuckateurs zu tun haben und Emotionen wecken können.
Damit die Follower bei „der Stange bleiben“, ist es wichtig den Kanal mit echten Inhalten, wertigen Informationen und hochwertigen Bildern oder Videos zu füllen. Wacklige, unscharfe Handybilder, lieblose Texte und inhaltsloses Geplapper bringen keinen weiter und werden auch deshalb nicht gelesen.
Die Posts müssen für den Leser einen Mehrwert haben. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten in einem Maler- und Stuckateurbetrieb von seinem Alltag zu berichten. Es dürfen „Geschichten“ erzählt werden, bei dem sich der Leser etwas mitnehmen kann. Man kann eine neue Technik vorstellen, das neue Material, welches gerade getestet wurde, mit einbringen, ein neu entstandenes Fimenvideo, was auf Youtube zu finden ist, bewerben oder Bilder der Betriebsfeier einstellen (hier sollten freundliche und gut gelaunte Menschen zu sehen sein). Wichtig: Gute Bilder sind Gold wert und werten jeden Beitrag auf. Das gilt vor allem für vorher/nachher Fotos von Gebäuden und Wohnräumen, die renoviert wurden.
Auch Kommentare und Einschätzungen zu verschiedenen, aktuellen Themen können im Social Media Bereich einen Platz haben – aber bitte immer mit Bild versehen. Es gibt durchaus Kollegen, die über Social Media eine Art Blog betreiben und ihr Meinung zu Entwicklungen, die das Handwerk betreffen, kundtun.
Dranbleiben: Regelmäßigkeit ist ein Muss
Wer mit Social Media startet, der muss auch dranbleiben – und zwar langfristig und regelmäßig. Wer nur alle paar Monate mal Zeit für einen Post aufbringen kann, der sollte es gleich lassen. Wichtig ist, sich für den richtigen Kanal zu entscheiden und diesen dann konsequent und inhaltlich hochwertig zu bespielen. Wer zum Beispiel eine tolle Website hat, kann sie nutzen, um auf den Social Media Kanal (z.B. Facebook) aufmerksam zu machen und ihn ins Laufen zu bekommen. Ein potentieller Kunde wird sicherlich als erstes die Website besuchen. Findet er dort ein eingebettetes Firmenvideo von Youtube und einen Link auf die Facebook Seite, kann er sich ein weiteres Bild des Unternehmens machen. Diese „Dreifaltigkeit“ ist im Übrigen ein idealer „Marketing Mix“, sofern die Inhalte unterschiedlicher Natur sind und hochwertig aussehen.
Richtig vernetzen
Ein Social Media Kanal baut sich nicht von heute auf morgen auf. Geduld, Ausdauer und Kontinuität sind hier gefragt. Auch die Leser und Follower kommen nicht von allein. Erst einmal müssen sie wissen, dass es den Kanal überhaupt gibt, was eine Verlinkung von der eigenen Website unumgänglich macht. Zudem sollte zu Beginn versucht werden, sich innerhalb des gewählten Social Media Kanals einigermaßen gut in der Maler- und Stuckateurbranche zu vernetzen. Das kann den eigenen Kanal pushen und Aufmerksamkeit erlangen. Natürlich empfiehlt es sich die eigenen Kunden nicht zu vergessen – die meisten Menschen sind heute auf Social Media unterwegs.
Wer mit Social Media startet, auf den wartet Arbeit. Aber er tritt nach außen hin als modernes Unternehmen auf, das es verstanden hat, sich in einer neuen digitalen Welt zu positionieren.