Die Zeiten, in den wir leben, sind schwierig. Sorgte zuletzt die Pandemie für Unwägbarkeiten und Herausforderungen, kommt jetzt ein Krieg in unmittelbarer Nähe zu Deutschland hinzu. Unsicherheiten und erhöhtes Krisenpotential sind die Folge in allen erdenklichen Lebensbereichen und treffen damit natürlich auch Maler- und Stuckateurunternehmer. Niemand weiß, wie sich diese Szenarien auf Wirtschaft, Wohlstand und das gesellschaftliche Leben in diesem Land auswirken werden. Aber die Angst vor dem Ungewissen bleibt.
Das Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins beschleicht zunehmend viele Menschen. Wie soll man damit umgehen oder reagieren? Was kann man tun, um sich nicht in Panik oder Verstörtheit zu verlieren?
Die erste Reaktion: Schock
Zu Beginn ist die vorherrschende Situation erst mal ein Schock – für jedermann. Es macht sich Chaos im Inneren breit. Menschen sind verwirrt und bestürzt und haben natürlich auch Angst. Man hat das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und nichts dagegen tun zu können. Man fühlt sich ausgeliefert und stellt sich Fragen wie: Welche Auswirkungen hat das auf meine Firma und die Mitarbeiter? Was kann ich tun, um hier unbeschadet rauszukommen? Man fühlt sich gelähmt und gleichzeitig bedroht. Manche Menschen reagieren, indem sie die Situation einfach verdrängen, um so, zumindest kurzfristig, besser klarzukommen.
Akzeptanz ist unumgänglich
Unternehmer haben eine besondere Verantwortung ihren Mitarbeitern gegenüber. Nur wer in der Lage ist, den Status Quo zu akzeptieren, wird in der Lage sein, Entscheidungen für das Unternehmen und die Belegschaft zu treffen, die der jeweiligen Situation angemessen sind. Krisen sind oft ein Wendepunkt im Leben, natürlich auch im unternehmerischen Sinne. Althergebrachte Arbeitsweisen funktionieren dann vielleicht nicht mehr und man muss umsteuern, um im Markt Bestand zu haben. Dies zu erkennen und umzusetzen ist enorm wichtig. Folgt auf den Schockzustand die Phase der Akzeptanz, wird der Situation klar ins Auge geblickt. Es wird versucht, einen Ausweg oder eine Lösung zu finden und mit der Situation besser umzugehen, bis sich schließlich eine Neuorientierung auftut und man neue Wege beschreitet. Denn irgendwie geht es immer weiter. Doch der Weg dahin ist manchmal mühsam, steinig und schwer. Aufgeben oder sich permanent zu grämen, sind keine Optionen. Schon gar nicht für Unternehmer.
Innere Einstellung stellt Weichen
Das führt uns zum nächsten und sehr entscheidenden Punkt: Der inneren Einstellung. Jemand, der sich schon früh morgens Sätze wie: „Das schaffe ich sowieso nicht“, eintrichtert, wird es deutlich schwerer haben als jemand, der mit Optimismus und Mut an die Sache herangeht und eine gehörige Portion Entschlossenheit mit an den Tag legt. Die innere Einstellung zählt. Es zählt zu wissen, dass man sich nicht unterkriegen lässt, und seien die Zeiten noch so schwer. Es zählt, mit Ausdauer und Zusammenhalt die Zukunft gestalten zu wollen. Es zählt Beharrlichkeit, nicht aufzugeben und einfach weiterzumachen. Auch, wenn es manchmal hart ist. Der Chef hat immer Vorbildfunktion und sollte daher eine durch und durch positive, unternehmerische Haltung einnehmen.
Wer in einer Krise Bestand haben will, muss es schaffen, diese zu überwinden, indem er sich selbst und natürlich auch seine Mitarbeiter führt und leitet. Der Chef hat hier eine besondere Verantwortung. Er gibt den Weg vor, macht den Mitarbeitern Mut, gibt ihnen das Gefühl, alles gemeinsam schaffen zu können. Er hält die Truppe zusammen, motiviert sie und stellt die richtigen Weichen, damit alle konsequent an einem Strang ziehen können.
Offene Kommunikation ist dabei ein absolutes Muss. Es bringt nichts Mitarbeitern etwas vorzugaukeln, ihnen Informationen vorzuenthalten oder Halbwahrheiten zu verbreiten. Das schürt zusätzliche Ängste bei den Beschäftigten, führt zu unliebsamen Gerüchten und trägt keinesfalls zur Lösung bei. Eine gute Führung ist in Krisenzeiten extrem wichtig, wobei dem Malerunternehmer als Chef dabei die tragende Rolle zukommt. Er ist der Leader, der Führer, der Visionär. Er geht mit gutem Beispiel voran, lässt den Kopf nicht hängen, zieht seine Leute mit, setzt positive Signale und gibt Wege vor.
Die Krise als Chance nutzen
Oft wird verkannt, dass eine allgemeine Marktveränderung sogar eine Chance für eine bessere Zukunft bringen kann. Manchmal öffnen sich durch Krisen neue Türen und Märkte verändern sich nachhaltig. In Corona-Zeiten erlebten unter anderem Streaming-Dienste einen echten Aufwind und Software für Video-Konferenzen waren gefragter denn je. Das sind nur zwei Beispiele, die zwar nicht das Malerhandwerk direkt betreffen aber sehr gut zeigen, dass man Chancen erkennen kann und seine Waren und Leistungen an veränderte Gegebenheiten anpassen sollte, wenn es nötig ist. Denn so können alle daran wachsen und sich, trotz Krise, positiv weiterentwickeln.
Unternehmer stecken nicht den Kopf in den Sand, wenn es mal schwierig wird. Sie stellen sich den Herausforderungen. Sie reden sich Gegebenheiten und äußere Umstände nicht schön, sondern suchen nach einer Lösung. Sie wissen, dass es nicht den einen goldenen Weg raus aus der Krise gibt. Jeder Betroffene muss seine eigenen Hausaufgaben machen. Aber wie heißt es so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.