Termine, Telefonate, Mails und Besprechungen. Die meisten Chefs stehen ständig unter Strom. Immer will irgendjemand irgendetwas von einem. Wenn es nicht gerade ein Kunde ist, ruft sicherlich ein Mitarbeiter an, der eine Frage hat. Das führt dazu, dass sich viele Maler- und Stuckateurunternehmer enorm gestresst fühlen. Stress macht unglücklich und krank. Stress führt zu schlechter Stimmung. Doch warum machen wir es uns so schwer?
Der Hang alles perfekt und sofort erledigen zu wollen und sich vielleicht noch mehr aufzubürden als man eigentlich schaffen kann, führt oft dazu, dass Menschen irgendwann einen gewissen Stress verspüren. Ständig kreisen die Gedanken um die zahlreichen Arbeiten, Erledigungen, Aufgaben, die es abzuarbeiten gilt. Doch warum? Warum nicht entspannt bleiben und eins nach dem anderen erledigen – egal, wie lange es dauert.
Ein Tag hat 24 Stunden, das ist für jeden Menschen gleich – und die dürfen so sinnvoll genutzt werden, ohne sich selbst unter Druck zu setzen. Denn das führt unweigerlich zu Stress, den wir uns letztendlich in unserem Kopf machen, weil wir zu viel wollen. Stress entsteht im Kopf.
Tipp 1: Nur wer die Ursache kennt, kann sich der Lösung widmen
Wir denken in Stresszyklen. In unserem Kopf rattert es ständig: „ Dies muss ich noch erledigen. Das ist noch zu tun. Das darf ich auf keinen nicht vergessen.“ Permanente Gedanken zu Verpflichtungen und Erledigungen lösen unbewusst Stress aus. Man hat das Gefühl etwas machen zu müssen, es aber doch nicht zu schaffen, weil es einfach zu viele Aufgaben sind und man immer nur hinterherläuft. Die unsichtbare Zeitschranke im Kopf sollte ausradiert werden.
Tipp 2: Sich von Zwängen lösen, heißt die Denkweise ändern
Natürlich erlebt jeder Mensch Stress anders. Was für den einen fast einem Zusammenbruch gleichen mag ob der vielen Aufgaben ist für den anderen ein lustiger Spaß-Ritt. Hier gilt es genau auszuloten, von was man wie viel vertragen kann, ohne sich selbst kaputt zu machen.
Auch die Erwartungshaltung sich selbst gegenüber sollte man runter schrauben. Es muss nicht immer alles sofort, heute noch und so schnell wie möglich gemacht werden. Im Übrigen ist es ein sehr großer Denkfehler zu glauben, man „müsse“ etwas tun. Man „muss“ gar nichts im Leben – außer sterben. Wer sich das klar macht, kann viel gelassener mit Dingen umgehen und sich dafür einsetzen, dass er etwas tun „darf“ und nicht tun „muss“.
Eine entscheidende neue Denkweise, die sehr viel in einem selbst bewirken kann: Etwas einfach nicht mehr zu „müssen“, aber zu „dürfen“ oder auch zu „wollen“ und zu „können“: „Ich will heute noch die Rechnung schreiben“ oder „Ich darf mich heute noch mit einem neuen Kunden zusammen setzen und ihm neuen Muster zeigen“. Das sind die richtigen Denkansätze, die zudem Positivität in das Ganze bringen. Der Zwang ist damit weg, die Negativität, die das Wort „müssen“ zwangsläufig mit sich bringt auch. Wer das Wort „müssen“ einfach mit anderen Verben ersetzt, gewinnt mehr Lebensqualität, schon allein durch die neue Denkweise, dass einfach kein Zwang mehr besteht eine Arbeit erledigen zu müssen. Das gelingt sicher nicht auf Anhieb, aber Übung macht bekanntlich den Meister.
Tipp 3: Alte Gewohnheiten verabschieden, neue Routinen entwickeln
Die meisten Menschen haben in ihrem Berufs- und auch Privatleben feste Routinen etabliert. Das kann positiv sein, um Zeit zu sparen und effizient zu sein. Aber es kann auch sehr negativ sein, wenn diese Routinen hausgemachten Stress befeuern. Gerade Dinge, „die man ja schon immer so gemacht hat“ sind hier wenig hilfreich. Ein Hamsterrad aus dem nur schwer zu entkommen ist, wird so weiter etabliert.
Wer dem Stress entsagen und entkommen will, darf feste Routinen aufbrechen und Dinge ändern. Gerade Dinge, die unweigerlich Stress verursachen. Auch wenn das zu Beginn ein Weg ins Ungewisse ist. Noch ist nicht klar, ob der neue Weg funktionieren wird, die neue Routine passt. Aber wer es nicht versucht, wird es nicht wissen.
Tipp 4: Unternehmer sind in ihren Entscheidungen frei
Heutzutage ist das Thema „Work-Life-Balance“ in aller Munde. Sie soll ein Gleichgewicht zwischen Berufs- und dem Privatleben darstellen. Wer beides miteinander perfekt in Einklang bringen kann, habe ein erfüllteres Leben und weniger Stress. Doch das Leben kommt manchmal dazwischen und erschwert dieses In-Einklang-bringen. Das gilt auch für Unternehmer. Sie haben oft eine 60- bis 70-Stunden-Woche im Betrieb zu absolvieren. Da bleibt an Familienzeit und Freizeit nicht so viel übrig wie bei den angestellten Beschäftigten. Das Gute ist: Unternehmer können selbst bestimmen, was sie unternehmen, um weniger Stress und mehr vom Leben zu haben. Jeder Unternehmer ist sein eigener Dirigent im eigenen Unternehmen und bestimmt daher, was gemacht wird oder eben auch nicht. Er hat es selbst in der Hand, die richtigen Weichen zu stellen. Die folgenden drei Denkansätze können helfen, genau damit zu beginnen.
Besseres Zeitmanagement etablieren: Viele sind gestresst, weil sie sich zu viel in zu wenig Zeit aufhalsen. Das kann nie gutgehen. Hier müssen Prioritäten gesetzt werden. Was ist absolut wichtig, was nicht? Die Aufgaben, die in jeden Fall erledigt werden müssen, dürfen in einem realistischen Zeitfenster eingeplant werden. Aber auch für essen, schlafen und private Aktivitäten sollte Zeit übrig bleiben.
Nein sagen lernen: Der Gamechanger schlechthin! Man erstickt schon in Arbeit und fühlt sich trotzdem Anderen immer wieder verpflichtet. Doch das ist falsch. Man muss nicht auf jeder Hochzeit tanzen, nicht jeden Auftrag annehmen, nicht glauben alles tun zu müssen, was von einem erwartet wird. Ein klares „Nein“ und die Erklärung warum eine Ablehnung erfolgt, sollten natürlich drin sein.
Eigene Ziele und Bedürfnisse konsequent verfolgen: Was will ich und wie viel davon? Wo will ich hin? Fragen, die sich jeder Unternehmer stellen darf und sich dabei ganz auf sich selbst konzentrieren sollte. Daraus folgt, dass Dinge, die nicht unmittelbar mit diesen Zielen zu tun haben, auch nicht priorisiert werden und so Zeit für das Wesentliche bleibt.
Alles in allem sollte sich jeder Unternehmer einmal Zeit nehmen, neue Strukturen zu etablieren.