Fast jeder kennt sie und fast jeder nutzt sie. Aus sozialen Netzwerken sind sie nicht mehr wegzudenken. Egal, ob bei Facebook, WhatsApp, Instagram oder Twitter – sie sind überall zu finden. Die Rede ist von sogenannten „Emojis“. Emojis stammen ursprünglich aus Japan, sodass auch der Begriff auf die japanische Sprache zurückgeht und übersetzt so viel heißt wie „Bild-Schriftzeichen“.
Bei Emojis handelt es sich also um Piktogramme, mit denen Informationen und Gefühle in Bildern ausgedrückt werden. Denken wir an Emojis, so fallen uns meist die bekannten gelben Smileys ein, mit denen verschiedene Gesichtsausdrücke grafisch dargestellt werden. Lachen, weinen, Wutausbrüche, Liebesküsse und vieles mehr lassen sich so bildlich versenden. 2021 war das Gesicht mit Freudentränen das meistverwendete Emoji der Internetnutzer auf der ganzen Welt. Doch Emojis sind nicht nur auf Gesichtsausdrücke beschränkt. So lag auf Platz zwei der erwähnten Ranking-Liste kein Smiley, sondern das rote Herz-Symbol. In das Portfolio von Emojis gehören verschiedenste Symbole. Ob Pflanzen, Menschen, Tiere, Gegenstände oder Flaggen, sie alle verleihen Textnachrichten mehr Ausdruck. Ende des Jahres 2021 standen laut Unicode-Konsortium weltweit 3.633 Emojis zur Verfügung. Eine schier unglaubliche Anzahl, die aber zugleich zeigt, welche Bedeutung diesen grafischen Symbolen mittlerweile in der digitalen Kommunikation zukommt. Hier kann ohne Zweifel von einem anhaltenden Trend gesprochen werden.
Acht von zehn Menschen in Deutschland (78 Prozent) verwenden Emojis. Das ergab eine Bitkom-Umfrage aus dem vergangenen Jahr. Lustiger Weise finden Emojis aber nicht nur Eingang in die digitale Kommunikation. Ältere Menschen, genauer gesagt fast jeder Zweite der über 65-Jährigen (46 Prozent) gaben in der Befragung an, Emojis in handgeschriebenen Briefen oder Postkarten zu nutzen. Aber auch die Jüngeren in der Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren nehmen manchmal den Stift zur Hand (22 Prozent). Und mal Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal einen lachenden Smiley auf Papier gekritzelt? Wesentlich weniger häufig als auf einer handgeschriebenen Postkarte finden sich Emojis übrigens in E-Mails. Nur jeder Achte (13 Prozent) verwendet laut der Umfrage Emojis seinen E-Mails. Dies zeigt deutlich: Emojis sind elementarer Bestandteil der Internetkultur, vor allem der Sozialen Medien.
Diese Erkenntnis ist ein guter Ansatz für Unternehmen, um sich vor Augen zu führen, wo in der Unternehmenskommunikation Emojis angebracht sind und wo nicht. Denn dort, wo der Kunde selbst keine oder nur wenige Emojis nutzt, sollte auch das Unternehmen Abstand von einer Emoji-Verwendung nehmen. In analogen oder elektronischen Geschäftsbriefen, also E-Mails, sollten sie spärlich bis gar nicht zur Anwendung kommen. Auch wenn Emojis derzeit im Trend liegen, darf und sollte man es mit deren Einsatz nicht übertreiben. Vielmehr sollte deren Nutzung zielgerichtet erfolgen. Im betrieblichen Online-Marketing, beispielsweise einem Facebook-Post oder einem Tweet, gehören Emojis selbstverständlich dazu. Hier werden sie geradezu erwartet. Zugleich stehen sie für einen lockeren Informations- und Kommunikationsstil, der vor allem von der jüngeren Generation geschätzt wird. Es ist aber stets darauf zu achten, dass nur Emojis verwendet werden, die wirklich auf den Sachverhalt passen. Denn die Herausforderung besteht nicht darin, jede Menge Emojis in einer Textnachricht unterzukriegen. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, die passenden Emojis ziel- und treffsicher zu platzieren. Hierbei ist manchmal weniger mehr.
Werden Emojis eingesetzt, sollte die Bedeutung des verwendeten Symbols eindeutig und klar sein. Nichts ist für eine Unternehmensnachricht schädlicher als ein missverständlich verwendetes Emoji. Dabei ist auch zu bedenken, dass Emojis je nach Anbieter wie Apple, Google, Facebook, Twitter etc. etwas anders dargestellt werden können. Eine schöne Zusammenstellung von Emojis mit entsprechender Erklärung und der unterschiedlichen Darstellungsweise findet sich auf Emojipedia. Emojipedia ist ein Online-Nachschlagewerk für Emojis, das von dem Australier Jeremy Burg gegründet wurde. Hier werden alle Emojis mit Name, Bedeutung und die unterschiedlichen Darstellungen je nach Betriebssystem oder Messengerdienst vorgestellt. Eine gute Hilfe für all jene, die sich professionell mit Emojis auseinandersetzen müssen und sich keinen Lapsus leisten wollen.
Jeremy Burg hat im Übrigen auch den Welt-Emoji-Tag ins Leben gerufen, der alljährlich seit dem Jahr 2014 am 17. Juli begangen wird. Viele Unternehmen nutzen diesen Tag für einen Emoji-Event als Werbeaktion.