Wird von Digitalisierung gesprochen, ist aktuell in Politik und Wirtschaft ein Schlagwort in aller Munde. Die Rede ist vom „Medienbruch“. Was unter einem Medienbruch zu verstehen ist, beschreibt Wikipedia wie folgt: „Ein Medienbruch entsteht, wenn innerhalb eines Informationsbeschaffungs- oder Verarbeitungsprozesses Informationen manuell erfasst (abgetippt) werden müssen. Die Informationen suchende (oder verarbeitende) Person wird dadurch gezwungen, im Verlauf des Prozesses Daten manuell/mehrfach zu erfassen, was Zeit beansprucht und (Tipp-)Fehler produziert. Man geht davon aus, dass durch einen Medienbruch in der Informationskette der Beschaffungs- oder Verarbeitungsprozess für Daten, Information und Inhalte verlangsamt und in der Regel auch in seiner Qualität gemindert wird.“ Vereinfacht gesagt, entsteht ein Medienbruch immer dann, wenn einmal digital erfasste Daten nicht durchgehend für weitere Arbeits- und Geschäftsprozesse weiterverarbeitet werden können, da es an der nötigen Kommunikationsfähigkeit der Systeme untereinander fehlt. Der Betrieb arbeitet dann mit sogenannten Insellösungen.
Medienbrüche können unternehmensintern entstehen, aber auch zu einem externen Dritten. So ist es in vielen Maler- und Stuckateurbetrieben noch durchaus gängige Praxis, dass Buchungsbelege, obwohl sie bereits digital vorliegen, in Papierform und im Pendelordner ihren Weg zum Steuerberater finden und dort manuell in die Buchhaltungssoftware eingegeben werden. Oder der Betrieb verwendet zwar schon eine mobile Zeiterfassungslösung, aber die „digitalen Stundenzettel“ werden auf Papier ausgedruckt, um sie dann mühevoll per Hand nochmals für die Nachkalkulation in den Büro-PC zu tippen oder sie werden in Papierform ans Steuerbüro übergeben, damit die Arbeitsstunden dort nochmals mühsam manuell ins Lohnprogramm übertragen werden. Diese beiden Beispiele sind klassische Medienbrüche und verdeutlichen, dass eine solche Arbeitsweise nicht mehr zeitgemäß und nicht zielführend ist. Derlei Beispiele gibt es viele. Das gilt nicht nur für die digitale Anbindung von externen Geschäftspartnern. Dies gilt auch für den unternehmensinternen Informationsfluss. So entstehen Brüche oftmals bereits dann, wenn Daten auf der Baustelle erfasst und ins Büro gelangen müssen oder umgekehrt vom Büro ihren Weg auf die Baustelle finden sollen. Eine einmal erfasste Information muss aber jederzeit verfügbar, wiederauffindbar und weiterzuverarbeiten sein. Das heißt, der digitalisierte Baustellenmitarbeiter oder der mobile Chef müssen in die digitale Infrastruktur des Betriebs medienbruchfrei eingebunden sein. Ist dies der Fall sind nicht nur effizientere Arbeits- und Geschäftsprozesse die Folge, sondern es entstehen gänzlich neue Führungs-, Kontroll- und Steuerungsinstrumente.
Das Ziel eines jeden Maler- und Stuckateurbetriebs muss sein, mit integrierten Lösungen zu arbeiten, sodass Medienbrüche vermieden werden. Die digitale Infrastruktur des Betriebs muss den automatischen Informationsfluss gewährleisten. Dies sicherzustellen ist die neue, digitale Herausforderung für Betriebe. Der Malerbetrieb 4.0 steht für dieses medienbruchfreie Arbeiten.