Der erste Einstieg eines neuen Mitarbeiters im Unternehmen hat großen Einfluss darauf, wie die weitere Entwicklung erfolgt. Fühlt er sich willkommen? Arbeitet er gerne mit im Team? Passt er zum Betrieb. Bringt er die nötige Leistung? Gerade die ersten Monate sind meist eine kritische Zeit.
Wenn ein neuer und motivierter Mitarbeiter im Maler- oder Stuckateurbetrieb anfängt, sollten von Beginn an alle Weichen so gestellt werden, dass der oder die Neue sich wohl fühlen, perfekt eingearbeitet werden und sich integrieren können. Doch das kann nur gelingen, wenn man im Vorfeld schon einen genauen Plan hat wie die Einarbeitung erfolgen soll.
Schlechter Start – Schlechte Leistung
Wer am ersten Arbeitstag einen neuen Mitarbeiter ins kalte Wasser wirft und ihn mehr oder weniger sich selbst überlässt, kann damit mehr zerstören als aufbauen. Demotivation macht sich schnell breit. Wer den Neuen gleich zu Beginn „einfach so mitlaufen“ lässt, Zusammenhänge, Strukturen und andere Dinge des täglichen Arbeitsleben nicht erklärt, wird es auch in Zukunft schwer haben. Bei Mitarbeitern, die von Anfang an nicht richtig im Unternehmen integriert wurden bzw. von Anfang an nicht verstanden haben, worauf es ankommt und wie gearbeitet wird, zeigen sich häufig schlechtere Arbeitsergebnisse und eine weniger positive Einstellung dem Unternehmen gegenüber. Die folgenden Punkte sollen helfen, den Einstieg erfolgreich zu gestalten.
1. Einarbeitungsplan erstellen
Eine systematische Einarbeitung ist absolut erforderlich und sollte oberste Priorität haben. Eine Erleichterung bietet es grundsätzlich, vor dem ersten Arbeitstag des neuen Mitarbeiters einen Einarbeitungsplan zu schreiben. Mit einer Art Checkliste, die nach und nach abgehakt werden kann, wird die Einarbeitung dann deutlich leichter. Wichtige Dinge, die man sich vorgenommen hat, werden so nicht vergessen und umgesetzt.
Für den ersten Tag sollte sich besonders viel Zeit genommen werden. Neben der Vorstellung der Kollegen und einem Rundgang durch die Räumlichkeiten wie Büros und Lager, Werkstatt sollten auch die Arbeitszeiten und Einsatzorte (Baustellen) für die ersten Tage besprochen werden. Die Begrüßung ist dabei Chefsache! So vermittelt man gleich, dass der neue wichtig und willkommen ist, nimmt eine gewisse Nervosität und stellt einen ersten Kontakt her. Außerdem wird dadurch unmissverständlich klar, dass nicht irgendein Kollege oder Bauleiter oder sonst wer das Sagen hat, sondern letztendlich immer noch der Chef.
2. Kollegen informieren
Damit auch alle Kollegen mitziehen und sich nicht übergangen fühlen oder um ihren eigenen Arbeitsplatz fürchten, sollten sie ebenfalls, so weit es geht, mit eingebunden werden. Schon im Vorfeld macht es Sinn, die Kollegen darüber in Kenntnis zu setzen, dass in Kürze ein neuer Mitarbeiter anfängt. Auf gar keinen Fall dürfen die Gesellen einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden, frei nach dem Motto: „So, das hier ist der Neue, dann macht mal und kümmert euch, damit der weiß wie’s hier läuft.“ Das kommt weder beim neuen Mitarbeiter noch bei den Kollegen gut an. Im Gegenteil, es legt nicht nur relativ schnell offen, wie professionell der Betrieb arbeitet, sondern konditioniert die Mitarbeiter gleich schon zu Beginn negativ. Denn die meisten Menschen haben keine besondere Lust, sich um einen Neuzugang zu kümmern und diesen „ans Händchen“ zu nehmen. Außerdem ist die Ansprache viel zu allgemein und keiner fühlt sich so richtig in der Pflicht. So kann es durchaus sein, dass sich niemand wirklich angesprochen fühlt und der neue Kollege einfach links liegen gelassen wird. Ein ganz schlechter Start.
3. „Paten“ zur Seite stellen
Damit es aber von Anfang an gleich richtig läuft, macht es Sinn, dem neuen Mitarbeiter eine Art „Paten“ zur Seite zu stellen. Dies sollte ein guter Mitarbeiter aus dem Team sein, der sich in den kommenden Wochen und Monaten um seinen Kollegen kümmert, ihn einweist, Dinge erklärt und den Einstieg erleichtert. Er ist sogleich auch Ansprechpartner für alle Fragen und Anregungen, die der Neue haben könnte. Logischerweise arbeiten beide natürlich auf denselben Baustellen. Der „Pate“ schaut genau hin, hilft seinem Kollegen bei Wissenslücken, zeigt ihm entsprechende Techniken und informiert natürlich den Chef über Einarbeitung und Fortschritte.
4. Feedbackgespräche führen
Natürlich muss der Chef sich auch immer selbst ein Bild von dem machen, was so läuft. Hier bieten sich sogenannte Feedbackgespräche an, in denen der neue Mitarbeiter von seinen bisherigen Erfahrungen im Team berichtet und erzählt, wie er klar kommt. Durch diese Gespräche kann der Chef leichter nachvollziehen, ob die Zusammenarbeit fruchtbar ist oder gegebenenfalls noch an der einen oder anderen Stelle nachgearbeitet werden muss. Aber auch der Mitarbeiter sollte erfahren, wie er bis jetzt im Unternehmen da steht und wie seine Leistung eingeschätzt wird. Gerade bei neuen Mitarbeitern, die sich anfangs noch schwer tun, kann durch regelmäßige Feedbackgespräche und die enge Betreuung des „Paten“ viel erreicht werden. Denn nur wer weiß, wo er steht, kann zum Ziel gelangen.