4 Tipps wie das Smartphone nicht zur Ablenkungsfalle wird

4 Tipps wie das Smartphone nicht zur Ablenkungsfalle wird

Seit gut zehn Jahren gehören Smartphones zu unserem Alltag. Allein in Deutschland wurden 22,1 Millionen* Smartphones im Jahr 2020 verkauft. Für das Jahr 2021 wird mit einem entsprechenden Absatz gerechnet. Diese Verkaufszahlen kommen nicht von ungefähr, denn die Anzahl der Smartphone-Nutzer wächst stetig. 60,7 Millionen* Menschen nutzten im vergangenen Jahr in Deutschland ein Smartphone. Fast jeder Deutsche, der unter 50 Jahre alt ist, besitzt ein solches Mobilgerät. Smartphones sind mittlerweile digitale Alleskönner, vielseitig nutzbar und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch genau hier lauert die Gefahr. 

Eltern greifen gegenüber ihren daddelnden Kindern immer wieder zu den mahnenden Worten: „Leg bitte dein Smartphone weg. Jetzt wird zu Abend gegessen.“ Doch das, was viele Menschen als ein Problem der jungen Generation abtun, ist es nicht. Das Smartphone hat die Menschen generationsübergreifend im Griff, egal ob alt oder jung. Viele Erwachsene wollen sich dies nur nicht eingestehen.

Wer kennt seine tägliche Nutzungszeit?
Jeder, der schon einmal seine tägliche Nutzungszeit kontrolliert hat, weiß, wovon die Rede ist. iOS und Android sowie diverse Apps bieten solche Funktionen zur Kontrolle der eigenen Smartphone-Nutzungszeit. Nicht wundern, wie viele Stunden täglich wir diesem Gerät unsere Blicke schenken. Bereits im Jahr 2019 verbrachte der durchschnittliche Nutzer 3,7 Stunden täglich an seinem Smartphone. Dies berichtete faz.net im vergangenen Jahr unter Berufung auf eine Berechnung der Analyse-Plattform „App Annie“. Durch Corona dürfte die Tendenz sicher weiter steigend sein. So mancher (Ehe-) Partner und so manches Kind würden sich über so viel tägliche Aufmerksamkeit freuen.

Die Ablenkungsfalle mit Folgen
Doch beim richtigen Umgang mit den kleinen Alleskönnern geht es nicht nur um ein gutes Zeitmanagement. Das Smartphone kann schnell zur Ablenkungsfalle mit schwerwiegenden Folgen werden. Daher ist es wichtig, sich über den richtigen Gebrauch und Einsatz des Smartphones bewusst zu werden. Auch dies gehört zum Aufbau einer guten, individuellen Digitalkompetenz. Sie beinhaltet die Fähigkeit, den digitalen Alltag, privat und beruflich, so zu meistern, dass das Smartphone nicht den Nutzer beherrscht, sondern der Nutzer das Smartphone. Der Nutzer muss in der Lage sein zu erkennen, wann das Smartphone seine Aufmerksamkeit zu stark bindet und dadurch Gesundheit, Produktivität, persönliches Miteinander und vieles mehr auf der Strecke bleiben.

Die folgenden Tipps sollen helfen, sich der Problematik bewusst zu werden und Abhilfe zu schaffen.

Tipp 1: Nicht immer stand-by
Hand aufs Herz: Kaum gibt das Smartphone ein akustisches Signal ab, wird nach dem Handy gegriffen und nachgeschaut. Die Neugier ist einfach zu stark. Nichts darf verpasst werden: kein Telefonat, keine Messenger-Nachricht, keine Push-Mitteilung. Nicht nur das Mobilgerät befindet sich ständig im stand-by Modus. Das gleiche gilt für den Nutzer. Er ist ständig stand-by und reagiert prompt. Die Gefahr liegt auf der Hand und hat einen Namen: digitaler Dauerstress. Doch dieser Stress wird nicht von außen an den Nutzer herangetragen. Er macht ihn sich ausschließlich selbst.

Niemand muss rund um die Uhr erreichbar sein. Chat-Nachrichten sowie Push-Mitteilungen sind nicht lebenswichtig. Sie zu bestimmten Zeiten am Tag zu checken, ist völlig ausreichend. Sie grundsätzlich auf lautlos zu schalten, ist eine erste, gute Maßnahme, um dem ständigen Stand-by entgegenzuwirken. Wichtige Anrufe erreichen einen dann immer noch, aber ein nicht zu unterschätzender Störfaktor ist weg.

Tipp 2: Ablenkung nicht zulassen
Dauerstress macht krank und Ablenkung kann unter Umständen sogar tödlich enden. Nicht von ungefähr ist die Handynutzung während des Autofahrens untersagt und unter Strafe gestellt. Nicht zu unterschätzen ist daher auch die Gefahr, wenn ein Maler oder Stuckateur auf dem Gerüst oder auf der Leiter arbeitet. Wer sich von seinem Smartphone dauernd ablenken lässt, riskiert schnell einen Arbeitsunfall. Denn wer permanent Push-Mitteilungen checkt oder WhatsApp-Nachrichten liest und darauf antwortet, ist nicht bei der Sache. Er ist unkonzentriert und das kann auf der Baustelle gefährlich werden. Daher sollte auch hier das Smartphone nur dann zum Einsatz kommen, wenn es nötig ist.

Tipp 3: Smartphone-Regeln für die Baustelle
Jeder Betrieb sollte für die Beschäftigten auf der Baustelle klare Regeln ausgeben. Solche Regeln dienen der Arbeitssicherheit wie bereits ausgeführt, aber auch der Produktivität. Wird regelmäßig auf das Smartphone geschaut, um Nachrichten zu lesen, zu chatten oder Telefonate zu führen, geht dies natürlich auch auf Kosten der Produktivität. Das weiß jeder. In der Pausenzeit darf dann jeder nach Herzenslust chatten oder surfen. Apropos Handy-Regeln: Auf der Baustelle darf nicht einfach herumgeknipst werden. Schnappschüsse sind schön, aber kein Kunde und kein Handwerkskollege möchten sich ungefragt auf Facebook & Co. wiederfinden. Darauf sollte jeder Mitarbeiter hingewiesen und entsprechend sensibilisiert werden. Und wenn ein Mitarbeiter mal telefonieren muss, dann bitte in angemessener Lautstärke, sodass nicht die ganze Nachbarschaft das Telefonat mitanhören muss.

Tipp 4: Sendepause fürs Smartphone
Der letzte Blick vor dem Schlafengehen gilt dem Handy. Viele Menschen praktizieren dies gleich einem Ritual allabendlich. Von diesem Ritual sollte sich schnellstmöglich verabschiedet werden. Es ist Gift für die Seele und raubt dem Nutzer oft den Schlaf. Eine Textnachricht von einem sauren Kunden? Die Mitteilung eines Mitarbeiters, dass er für vier Wochen wegen eines Beinbruchs ausfällt? Die Kenntnisnahme solcher Nachrichten bringt so machen Chef um den Schlaf. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein hochinteressanter Artikel, der das Interesse weckt und der sich zwar zu lesen lohnt, aber schnell eine Stunde Schlafenszeit kostet. Im Übrigen gilt als erwiesen, dass das blaue Licht der Displays uns Menschen wach statt müde macht. Bei solchen Ritualen sind also Einschlafstörungen keine Seltenheit. Spätestens zur nachtschlafenden Zeit sollten daher Smartphone und Nutzer Feierabend haben. 

Quellenangabe: Die mit * gekennzeichneten Zahlen entstammen dem Statistikportal statista.de

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