Fast täglich wird der Begriff „Künstliche Intelligenz“ oder die Kurzform „KI“ in den Medien genutzt. Doch was verbirgt sich dahinter? Carsten Andrä, geschäftsführender Gesellschafter der C.A.T.S.-Soft GmbH, hat darauf die folgende Antwort:
Wenn man von künstlicher Intelligenz oder kurz KI spricht, dann meint das das maschinelle Lernen oder die Automatisierung von intelligentem Verhalten. Es geht darum, dass der Computer in der Lage ist, bestimmte Entscheidungskriterien des Menschen nachzubilden.
Wenn man von KI spricht stößt man schnell auf praktische Anwendungsgebiete, wie zum Beispiel die Erkennung von Mustern. Jeder kennt wahrscheinlich die Gesichtserkennung beim Fotografieren mit der Smartphonekamera. Das Gerät bzw. die implementierte KI erkennt hierbei die Form eines Gesichts und verfolgt dieses im Bild. Dieses Prinzip funktioniert auch bei Livebildern zum Beispiel von Überwachungskameras. Wenn dann das Gesicht erkannt wurde, kann natürlich die gleiche KI dieses in biometrische Strukturen zerlegen und sehr schnell mit anderen Gesichtern in einer Datenbank vergleichen. Gleiches gilt bei der automatisierten Kennzeichenerfassung, die bereits heute schon angewendet wird und beispielsweise eine automatisierte Zufahrt zu Parkplätzen ermöglicht.
Ein weiteres Beispiel ist auch die Wettervorhersage, bei der künstliche Intelligenz in Form einer erweiterten Mustererkennung als Vorhersage herangezogen wird. Dabei wird anhand von vorliegenden Daten und Erfahrungen für bestimmte Muster versucht anhand von Wahrscheinlichkeiten die weitere Entwicklung des Wetters (Wolken, Strömungen, Temperaturverläufe) vorherzusagen.
Ein Begriff, der im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind die sogenannten neuronalen Netze oder auch das „deep learning“. Es geht hierbei darum, die Strukturen und Funktionen der menschlichen Gehirnzellen (Neuronen) auf dem Computer nachzubilden. Viele Anwendungsgebiete, wie die Erkennung von Handschriften, von Sprache (Sprachsteuerung beim Smartphone), die maschinelle Sprachübersetzung zum Beispiel bei Google Translate oder das teil- und bald auch vollautomatisierte Fahren beruhen auf dieser Technik.
Es ist zu erwarten, dass künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren mehr und mehr in die alltäglichen Bereiche des Lebens vordringt und immer mehr Aufgaben übernimmt.
Wie sich jedoch an dem eingangs erwähnten Beispiel des automatisierten Gesichtsabgleichs erkennen lässt, kann KI auch immer Gefahren bergen, in dem Fall die der allgegenwärtigen Überwachung. Der Einsatz von KI ist somit im Einzelfall immer auch ethisch zu kontrollieren und gesellschaftlich zu bewerten.