Es ist in jedem Jahr ein wiederkehrendes Thema. Pünktlich zum Sommerbeginn steigen in Deutschland die Temperaturen schon mal über die 30 Grad Marke. Wer im Freien arbeiten muss, auf Baustellen, Gerüsten oder sonst wo, ist der unerbittlichen Sonne und damit einhergehenden Hitze ausgesetzt.
Und die kann ganz schön an den Kräften zehren und neben Sonnenstich und Hitzeschlag sogar Krankheiten wie weißen Hautkrebs auslösen. Damit es dazu erst gar nicht kommt, gilt es einige wichtige Verhaltensregeln zu beachten.
Welche gesundheitlichen Probleme drohen?
Wer in der prallen Sonne oder bei extremen Temperaturen arbeitet, muss damit rechnen, dass der Kreislauf hier irgendwann nicht mehr mitmacht. Vor allem dann, wenn die Außentemperatur extrem ansteigt und die eigene Körpertemperatur übersteigt, wird es richtig unangenehm. Es können Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten, im schlimmsten Fall droht ein Hitzschlag.
Wie erkenne ich das Problem?
Symptome bei „Erschöpfung durch zu viel Hitze“: Die meisten Menschen schwitzen stark, klagen über Übelkeit und Kopfschmerzen und haben einen sehr schnellen Puls. Manchmal kommt es zu Schüttelfrost und der Blutdruck fällt rapide ab. Der Körper befindet sich im Schockzustand.
Symptome bei „Sonnenstich“: Neben Übelkeit, Erbrechen und starkem Kopfweh, kann es zudem zu einer Nackensteifheit kommen.
Symptome bei „Hitzschlag“: Die Haut ist trocken, sehr heiß und in den meisten Fällen errötet. Zudem klagen die Betroffenen über starkes Kopfweh, Übelkeit und Schwindel und müssen sich in zahlreichen Fällen übergeben. In einigen Fällen kann auch eine Bewusstlosigkeit eintreten.
Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden?
Die betroffenen Personen sollten sofort aus der Sonne in ein schattiges Plätzchen gebracht werden. Es ist wichtig ihre Beine hoch zu lagern und auch den Kopf auf eine leichte Erhöhung zu bringen. Ganz wichtig: Die meisten Menschen trinken grundsätzlich zu wenig, und bei sehr heißen Temperaturen rächt sich das natürlich doppelt. Deshalb sollte sofort Flüssigkeit in Form von Wasser zugeführt und parallel ein Notarzt gerufen werden. Bei einem Hitzschlag besteht akute Lebensgefahr. Schon bei dem kleinsten Verdacht sollte der Notarzt gerufen und Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Die Notruf-Leitstelle unterstützt Laien, die erste Hilfe leisten. Hier wird das Smartphone schnell zum Lebensretter.
Die Symptome und Maßnahmen sind hier nicht abschließend aufgeführt. Detailinformationen können im Web auf netdoktor.de abgerufen werden.
Welche Schutzmaßnahmen müssen auf Baustellen erfüllt werden?
Sonne meiden: Nicht immer ganz einfach umzusetzen, doch eine effektive Maßnahme. UV-Strahlung sollte man in jedem Fall ernst nehmen. Besonders in der Zeit zwischen 11.00 und 16.00 Uhr ist sie sehr stark. Das wird heutzutage immer noch von vielen Menschen unterschätzt.
Arbeitszeiten ändern: Da Baustellentermine sich nicht nach dem Wetter oder der Sonneneinstrahlung und den Temperaturen richten, kann es jedoch eine sehr hilfreiche Maßnahme sein, die Arbeitszeiten so zu planen, dass sie nicht in der direkten Mittagshitze stattfinden. Viele Maler- oder Stuckateurbetriebe starten bereits mit Sonnenaufgang oder verlegen Arbeiten in die Abendstunden. Eine sehr sinnvolle Sache.
Kopf, Haut und Augen schützen: Kleidung eignet sich am besten, um die Haut vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch wenn es sehr heiß ist, sollten lange Hosen und langärmelige Shirts in Baumwolle oder Leinen getragen werden. Sie schützen besser als jeder Sunblocker. Zudem sollten gerade die Augen mit einer ordentlichen Sonnenbrille geschützt werden. Besonders Menschen mit sehr hellen Augen sollten eine hochwertige Brille nach dem „UV-400“ Standard tragen. Es macht zudem Sinn eine Kopfbedeckung zu tragen, da sie ebenfalls einen guten Schutz bietet.
Ausreichend trinken: Es ist nach wie vor eine weit unterschätzte Komponente, eine ausreichende Menge an Flüssigkeit, und zwar am besten Wasser, zumindest aber keine übersüßten Getränke oder Energydrinks zu sich zu nehmen. Die BG Bau empfiehlt Menschen, die körperlich schwer arbeiten, pro Arbeitsschicht mindestens 2,5 Liter Mineralwasser, Früchtetee oder Fruchtschorle zu trinken.
Sonnenschutz verwenden: Was sich eigentlich von selbst versteht, wird doch gerne unterschätzt. Die Rede ist hier von Sonnenschutz in Form von Sonnencreme. Sie nicht nur im Urlaub am Strand zu verwenden, sondern auch bei der Tätigkeit auf Baustellen oder generell wenn man sich im Freien aufhält, macht mehr als Sinn. Gesicht, Arme, Hände und alle Körperteile, die der Sonne ausgesetzt sein, sollten mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 30, eher höher) eingecremt werden. Die Sonne scheint übrigens auch durch eine Wolkendecke, was bedeutet, dass man auch an bewölkten Tagen der UV-Strahlung ausgesetzt ist.
Mitarbeiter unterweisen
Unternehmer müssen dafür Sorge tragen ihre Mitarbeiter im Hinblick auf den Umgang mit Sonneneinstrahlung zu coachen und einzuweisen. Die BG Bau stellt einige Hilfsmittel zur Verfügung, um einen bestmöglichen Mitarbeiterschutz zu ermöglichen.
Mit dem Poster „5 Regeln zum Schutz vor UV-Strahlung“ bietet die BG Bau eine schnelle Mitarbeiterinformation, die gut sichtbar ausgehängt werden kann. Zum Download der PDF-Datei von den Seiten der BG Bau geht’s hier: www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Aushang_Poster/UV-Schutz_DIN_A3_Poster.pdf
Eine ausführliche Betriebsanweisung zum „Arbeiten im Freien“ kann ebenfalls auf der BG-Bau Seite als PDF-Datei runtergeladen werden: www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Betriebsanweisungen/06_BA_Arbeiten_im_Freien_20190325_NE_2.pdf
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