Wenn der Betrieb gut läuft, sehen viele Unternehmer nicht die Notwendigkeit, Kosten auf den Prüfstand zu stellen. Doch das ist ein Fehler. Auch in guten Zeiten, sollten die Kosten regelmäßig überprüft werden, denn sinkende Kosten stärken die eigene Marktposition und machen den Betrieb wettbewerbs- und zukunftsfähiger. Was für den einen Betrieb eine Kür ist, ist für den anderen eine Pflicht. Denn für Betriebe, in denen es nicht so gut läuft, ist Kostensenkung oberstes Gebot.
Kosten sind oft das Zünglein an der Waage. So entsteht ein Gewinn immer nur, wenn die Kosten niedriger sind als der Umsatz. Wie gering die Margen heutzutage sind, weiß jeder. Und wer dauerhaft flüssig sein will, dessen Einnahmen müssen höher sein als die Ausgaben. Nur ein liquides Unternehmen wird langfristig am Markt Bestand haben. Kurz gesagt bedeuten diese beiden Aussagen: Wer sein Unternehmen auf Dauer erfolgreich führen will, darf die Kosten nie aus den Augen verlieren. Die folgenden Tipps sollen helfen, die einen oder anderen Kosten mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
TIPP: Materialeinkauf priorisieren
Im vergangenen Jahr hatten Maler- und Stuckateurbetriebe vielerorts steigende Einkaufspreise in Kauf zu nehmen. Doch nur ein Teil der Betriebe gaben die gestiegenen Kosten an den Kunden weiter, wie aktuelle Umfragen zeigen. Vielen Betrieben war es offensichtlich nicht möglich, ihre Angebots- und Verkaufspreise anzupassen. Umso stärker hat der Materialeinkauf ins Bewusstsein der Betriebsinhaber zu rücken. Das Sprichwort „Im Einkauf liegt der Gewinn“ hat nach wie vor Gültigkeit. Daher sollte mit dem Lieferanten das Gespräch gesucht werden, um die für den Betrieb optimalsten Einkaufskonditionen herauszuholen. Für Kleinbetriebe bieten Einkaufskooperationen die Möglichkeit von Kostenvorteilen.
TIPP: Materialfluss steuern
Ein gutes Materialmanagement ist in Malerbetrieben unerlässlich. Wer kennt ihn nicht, den „Chef mir fehlt was“ – Anruf. Erst auf der Baustelle während der Arbeitsausführung merkt der Mitarbeiter, dass Material fehlt und setzt dann den berühmt berüchtigten Anruf ab. Das fehlende Material wird dann entweder den Mitarbeitern hinterhergefahren oder schlimmstenfalls sogar noch beim Großhändler abgeholt. Zeit- und Fahrtkosten, die nicht sein müssten. Der Materialfluss muss Bestandteil einer funktionierenden Baustellensteuerung sein und darf keine unproduktiven Zeiten verursachen.
TIPP: Wissen, was gebraucht wird
Ein sorgloser Umgang mit Material zeigt sich auch bei so manchem Blick ins Lager. Falsche Vorratshaltung lässt vielerorts die Lager geradezu überquellen. Zu Aktionspreisen eingekauft, lagert die Ware oft Jahre und wird dann schließlich entsorgt. Bares Geld verschenkt auch, wer die sogenannte „Reste-Ecke“ im Lager zwar bestückt, aber nicht verwertet. Schnell gammeln eingetrocknete Farbe, vergilbte Tapetenrollen, Bodenbelagsreste und vieles mehr vor sich. Das muss alles nicht sein. Auftragsbezogene Bestellungen, die sich am tatsächlichen Bedarf orientieren, vermeiden ein überfülltes Lager und unnötige Kapitalbindung.
TIPP: Überstunden nicht teuer bezahlen
Das Malerhandwerk hat naturgegeben je nach Jahreszeit mit Auftragsspitzen und Auftragsflauten zu kämpfen. Flexible Arbeitszeitmodelle sorgen hier nicht nur für mehr Flexibilität, sondern helfen auch Kosten sparen. Wer für seine Mitarbeiter Arbeitszeitkonten führt, muss keine Überstunden teuer bezahlen. Er schreibt die geleistete Mehrarbeit als Zeitguthaben auf, das dann in auftragsschwächeren Zeiten abgebaut werden kann. Davon profitieren Betrieb und Mitarbeiter.
Lesen Sie hierzu: Mehr Flexibilität durch Arbeitszeitkonten
TIPP: Teure Bankdarlehen umschulden
In Zeiten der Null-Zins-Politik erhält zwar der Sparer keine Zinsen mehr für sein Erspartes, aber auch Kreditzinsen verharren auf niedrigem Niveau. Das sollten Betriebe nutzen und ihre Zins- und Darlehenskonditionen checken. Oft ist eine Umschuldung eine kostenreduzierende Maßnahme. Bei einer Umschuldung wird eine bestehende Kreditschuld durch Aufnahme eines neuen, günstigeren Darlehens beglichen. Solche Umschuldungsmaßnahmen sollten immer im Detail durchdacht und berechnet sowie nur mit einem vertrauenswürdigen Finanzinstitut wie der eigenen Hausbank geplant und durchgeführt werden.
Fortsetzung folgt…
Lesen Sie in der nächsten Woche wie Sie unter anderem bei Versicherungen und im Büro Kosten sparen können.