Ein Innungstreffen. Auch der Handwerkskollege aus dem Nachbarort nimmt teil. Er parkt sein prestigeträchtiges, teures Auto direkt vor dem Eingang. Beim gemeinsamen Abendessen erzählt er dann von seinem neuen Firmengebäude und von seinen beiden Urlaubsreisen in ferne Länder, die er sich bereits in diesem Jahr gegönnt hat. Er erntet neidvolle Blicke der Kollegen. Für viele Handwerksunternehmer ist Urlaub ein Fremdwort, das eigene Auto ist schon in die Jahre gekommen und das Büro könnte auch eine Renovierung vertragen. Da wird neidisch auf jene Kollegen geblickt, die sich offensichtlich mehr leisten können.
Neid ist ein schlechter Ratgeber
Laut Wikipedia bezeichnet Neid den Wunsch der neidenden Person, selbst über mindestens als gleichwertig empfundene Güter wie die beneidete Person zu verfügen. In dem benannten Beispiel sind es Statussymbole, die den Neid wecken, denn diese symbolisieren für Außenstehende Erfolg. Und erfolgreich sein, möchte schließlich jeder Unternehmer. Doch Neid führt einen selbst nicht zu mehr Erfolg. Neid ist ungesund und bringt den Menschen in seinem Streben nach Erfolg nicht weiter. Da die Gedanken nur noch um den vermeintlich erfolgreichen Kollegen kreisen, ist Neid vielmehr ein Hemmschuh für das eigene Vorwärtsstreben. Denn dabei geht wertvolle Energie verloren, die für den eigenen unternehmerischen Erfolg besser verwendet werden könnte.
Konzentration auf den eigenen Erfolg
Wer mit seinem betrieblichen Erfolg nicht zufrieden ist, muss sich an seiner eigenen Nase fassen. Denn nur der Betriebsinhaber selbst kann das Ruder herumreißen und einen anderen Kurs einschlagen, wenn es ihm an Erfolg fehlt. Hier zeigt sich: Es geht nicht um andere. Es geht nur um einen selbst. Daher sollten die Gedanken ausschließlich um das eigene Unternehmen kreisen und nicht neidvoll auf den oder die Kollegen geblickt werden.
Eigene Ziele setzen
Doch was ist Erfolg? Ein Sportler ist erfolgreich, wenn er bei Wettkämpfen auf dem Treppchen steht. Ein erfolgreicher Schüler zeichnet sich durch gute Noten aus. Erfolg ist messbar. Neben diesem objektiven Kräftemessen, spricht man aber oft auch von „persönlichem Erfolg“. Was ist darunter zu verstehen? Einen persönlichen Erfolg verzeichnet ein Sportler, wenn er seine persönliche Bestzeit überbietet und ein Schüler, wenn seine Noten besser sind als im Vorjahreszeugnis. Persönlicher Erfolg ist ein Grund zur Freude. Er beflügelt und schafft Zufriedenheit.
So ähnlich ist es auch bei Unternehmen. Ob ein Unternehmen erfolgreich ist oder nicht, wird objektiv anhand von Kennzahlen, gerne auch als „Erfolgskennzahlen“ bezeichnet, bestimmt. Dieser Unternehmenserfolg ist messbar. Doch neben diesen objektiv bestimmbaren Kennzahlen, die Aufschluss über den ökonomischen Erfolg geben, gibt es den vom Malerunternehmer subjektiv empfundenen Erfolg. Dahinter steckt das Erreichen von selbst gesetzten Zielen. Werden diese Ziele erreicht, sorgt dies beim Betriebsinhaber für eine tiefe Zufriedenheit und kann als „persönlicher Erfolg“ verbucht werden. Ökonomischer und persönlicher Erfolg stehen in engem Zusammenhang, denn nur wer sich Ziele setzt und diese erreicht, wird sein Unternehmen langfristig erfolgreich führen können. Am Anfang steht daher immer die Zielsetzung. Das können Teilziele sowie kurzfristig, aber auch lang- und mittelfristig zu erreichende Unternehmensziele sein. Das große unternehmerische Gesamtziel, der ökonomische Erfolg, wird dabei nicht aus den Augen verloren, sondern es wird peu à peu auf dieses Ziel zugesteuert.
Ein Lächeln schenken
Statt neidvoll auf vermeintlich erfolgreichere Kollegen zu schielen, sollte man sich offen und ehrlich der eigenen Situation stellen, diese analysieren und sich eigene Ziele setzen. Kollegen, die Statussymbole zur Schau tragen, sollten nur mit einer Sache bedacht werden: Einem freundlichen Lächeln!