Als kleine Alleskönner wurden sie hochgeprießen, die Tablets. Mit einem größeren Display als ein Smartphone und wesentlich handlicher und leichter als ein Notebook schien es das perfekte Mobilgerät für unterwegs oder für die Internetrecherche auf dem Sofa zu Hause. Doch der Siegesflug bleibt aus, stattdessen befinden sich Tablets auch im Jahr 2016 weiter im Sinkflug. Dieser rückläufige Trend zeigt sich damit bereits das zweite Jahr in Folge wie den Prognosen der IT-Marktforscher IDC zu entnehmen ist. Die Analysten schätzen den Markteinbruch im vierten Quartal 2016 auf 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Hersteller Apple musste den Marktforschern zufolge einen Rückgang an iPad-Verkäufen um fast 19 Prozent hinnehmen, der Hersteller Samsung um gut 11 Prozent. Der Gabentisch zu Weihnachten war also offensichtlich nicht auf Tablets programmiert. Der Blick auf das Gesamtjahr 2016 zeigt kein anderes Bild. IDC beziffert den Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf mehr als 15 Prozent.
Gerät ohne Hardware-Tastatur
Es verwundert nicht wirklich, warum Tablets nicht die mobile „Wundermaschine“ schlechthin sind. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Malerblog.net in einem Beitrag mit der Frage „Tablet-Computer auf der Baustelle und im Büro. Macht das Sinn?“ auseinandergesetzt. Zu diesem Thema befragt, äußerte sich Dipl.-Ing. Kerstin Steindorf von der BG Bau wie folgt: “Beim Einsatz im Büro sollte eine separate Tastatur eingesetzt werden und eine Haltevorrichtung für den Tablet-Comupter angeboten werden. Dann kann aber auch gleich auf einen modernen Laptop zurückgegriffen werden. Inzwischen gibt es auch leichte, flache Modelle.“ Damit bringt Kerstin Steindorf die für den beruflichen Einsatz eingeschränkte Nutzbarkeit und Praxistauglichkeit auf den Punkt. Kurz gesagt: Tablets verfügen über keine mechanische Tastatur. Ohne Zusatzgeräte wie externe Tastatur, Maus und Bildschirmhalterung ist aber ein ergonomisches Arbeiten mit dem Tablet, egal ob im Büro oder Zuhause, nicht möglich. Die fehlende Hardware-Tastatur macht daher Tablets für den beruflichen als auch privaten Einsatz wenig attraktiv. Den Einschätzungen der IDC-Marktforscher zufolge, werden typische Tablets wegen der fehlenden Hardware-Tastatur an Relevanz in allen Regionen verlieren.
2-in-1 sorgt für gewünschte Flexibilität
Tablets eignen sich hervorragend um von unterwegs schnell auf Informationen zuzugreifen oder für kurzzeitige Anwendungen auf der Baustelle, wenn ein Smartphone aufgrund der Displaygröße dem Anwender nicht komfortabel erscheint. Wer ein solches Mobilgerät zu umfangreicheren Arbeiten nutzen möchte, sollte sich unter den mittlerweile zahlreich angebotenen „2-in-1“ Geräten umschauen. Sie verfügen über eine Tastatur und sind daher flexibel einsetzbar. Ob als Tablet mit externer Hardware-Tastatur oder als Notebook mit abnehmbarer Tastatur, der Kunde hat die Wahl und sollte seine Entscheidung primär im Hinblick auf den geplanten Einsatzbereich treffen. Es geht nicht darum, irgendwie mobil zu sein. Es geht darum, einsatzorientiert mobil zu sein.
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