Digitalisierung, digitaler Wandel, digitale Transformation sind allesamt Begriffe, die unsere Zeit prägen. Das digitale Zeitalter hat uns fest im Griff. Unser Leben hat sich in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert. Wie eine Flut braust die Digitalisierungswelle über uns hinweg. Der digitale Wandel verändert Unternehmen. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) halten in den Betrieben Einzug. Geschäfts- und Arbeitsprozesse ändern sich – auch in Maler- und Stuckateurbetrieben.
Die digitale Transformation lässt keine Wahlmöglichkeit. Sie ist keine Option, die man sich aussuchen kann oder nicht. Sie ist auch keine Frage der Betriebsgröße oder eines bestimmten Wirtschaftszweiges. Sie kann kein verantwortungsvoller Unternehmer ignorieren. Sie trifft jeden Unternehmer, ob er will oder nicht.
Je früher Maler- und Stuckateurbetriebe die Chancen erkennen, die sich ihnen durch die Digitalisierung bieten, umso früher werden sie in ihrem Betrieb digitale Techniken gewinnbringend einsetzen können. Mit Umsetzung der richtigen Digitalisierungsstrategie lassen sich im Betrieb schnell Kosten senken, die Effizienz erhöhen und die Produktivität steigern. Nur wer rechtzeitig handelt, wird den Anschluss nicht verpassen und weiter wettbewerbsfähig bleiben.
Daran haben auch Bund und Länder ein Interesse. Deutschland ist einer der Top-Wirtschaftsstandorte in Europa und in der Welt. Damit dies so bleibt, unterstützt der Staat kleine und mittelständische Unternehmen bei Investitionen in ihre digitale Infrastruktur. Nur so lässt sich Wettbewerbsstärke aufbauen und die Zukunft sichern. Jede einzelne Fördermaßnahme ist daher zugleich eine Förderung in den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Die Mehrheit der Bundesländer hat Förderprogramme aufgelegt. Der Name ist Programm und so laufen die Fördertöpfe unter den klangvollen Namen wie Digi-Zuschuss, Digitalbonus, Digitalisierungsprämie, DigitalStarter und vielem mehr. In einem föderalen System wie Deutschland kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen und so unterscheiden sich die einzelnen Förderprogramme nicht nur von ihrem Namen her, sondern sind auch inhaltlich völlig unterschiedlich ausgestaltet. In der Regel werden sie als reine Zuschussförderung oder als Tilgungszuschuss in Verbindung mit einem Förderdarlehn angeboten.
Im Sommer dieses Jahres endete in Baden-Württemberg ein einjähriger Modellversuch, der als Tilgungszuschuss mit Förderdarlehn ausgestaltet war. 2.300 kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) hatten in den 12 Monaten Förderanträge gestellt, über 2.200 Förderungen wurden bis Sommer dieses Jahres bereits bewilligt. Nach einjähriger Laufzeit der Digitalisierungsprämie zog die Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg eine positive Zwischenbilanz. „Die große Nachfrage zeigt, dass wir mit der Digitalisierungsprämie den Bedarf der Unternehmen im Land getroffen haben. Ich werte das als gutes Signal für die fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft im Land. Mit den Anträgen der letzten zwölf Monate stoßen die Unternehmen Investitionen von über 70 Millionen Euro an“, so Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut. Mit am stärksten genutzt wird die Digitalisierungsprämie übrigens von baden-württembergischen Handwerksbetrieben. Sie sind mit rund 17 Prozent bei den Antragszahlen vertreten, gleichauf mit der Branche der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, gefolgt von Handel (rund 14 Prozent und Verarbeitendes Gewerbe (rund 13 Prozent). Die Digitalisierungsprämie soll in Baden-Württemberg auch über das Jahr 2019 hinaus fortgesetzt werden.
Die Digitalisierung wird für Maler- und Stuckateurbetriebe zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Je früher ein Betrieb seine eigene Digitalisierungsstrategie entwickelt und umsetzt, umso besser.