Energie sparen heißt Stromkosten senken. So wird der Geldbeutel geschont und man leistet einen aktiven Beitrag in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Für größere Unternehmen ist das Stromsparen ab diesem Jahr sogar ein Muß. Sie sind gesetzlich verpflichtet ein sogenanntes Energieaudit durchzuführen. Dies wird zigtausend Großunternehmen betreffen. Kleinunternehmen wie Maler- und Stuckateurbetriebe sind hiervon nicht betroffen. Dennoch lohnt es sich auch für diese den Stromverbrauch im Büro mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, denn hier läßt sich ohne großen Aufwand viel Geld sparen. Ein verantwortungsbewußter Umgang und einige Stromspartricks lassen den Stromverbrauch auch in kleinen Betrieben sinken.
TIP 1: Arbeitplatz mit einer schaltbaren Steckdosenleiste ausrüsten
Ein durchschnittlicher PC mit Monitor verbraucht jährlich in etwa soviel wie ein effizienter Kühlschrank. Übertragen auf alle Arbeitsplatzcomputer in Deutschland (ca. 26,5 Millionen) heißt das, sie verbrauchen zusammen mehr Strom als ein großes Kohlekraftwerk im Jahr produzieren kann. Da lohnt es sich doch der Umwelt zuliebe am eigenen Arbeitsplatz mit dem Stromsparen anzufangen.
Natürlich schreiben sich auch die Hersteller einen effizienten Umgang mit Energie auf die Fahnen und so verfügen heute fast alle Computer über Energiesparfunktionen.
Was viele Nutzer aber nicht wissen: Viel Energie benötigen Bildschirmschoner. Bunte und vor allem animierte Motive sind zwar schön anzusehen, verbrauchen aber mehr Strom als der Bildschirm im Normalbetrieb. Daher lohnt es sich den Bildschirmschoner über die Systemsteuerung im Betriebssystem Windows einfach abzuschalten.
Wer seinen Rechner „herunterfährt“ glaubt, der Rechner sei vom Stromnetz getrennt und verbrauche keinen Strom mehr. Doch dies ist meist nicht der Fall, denn die wenigsten Rechner verfügen über einen Netzschalter. Wer also nicht den Stecker ziehen will, sollte auf eine Steckdosenleiste mit Schalter zurückgreifen. Einfach Schalter ausschalten und schon wird Strom gespart. Was nicht am Netz hängt, kann auch nichts verbrauchen.
TIP 2: Drucker, Kopierer, Scanner nur für die Zeit der Nutzung einschalten
Das gilt übrigens auch für die Zubehörgeräte wie Drucker, Kopierer und Scanner. Sind diese arbeitsplatzbezogen eingebunden, so kann eine abschaltbare Mehrfachsteckdosenleiste zum Einsatz kommen. Am Abend und zum Wochenende einfach den Schalter umlegen und die Stromfresser bleiben hungrig.
Werden Drucker, Kopierer, Scanner oder Multifunktionsgeräte nicht genutzt, gehen sie in den sogenannten Stand-by-Modus. Wer schläft „sündigt“ nicht, heißt es so schön. Die gilt aber nicht für die genannten Bürogeräte, denn diese verbrauchen alle im Stand-by-Modus viel Strom. Untersuchungen zufolge verbraucht ein Drucker in einem Büro durchschnittlich 60 Prozent seines Stroms im Stand-by-Modus. Daher sollten diese Geräte nur eingeschaltet werden, wenn das Büro besetzt ist bzw. wenn sie gebraucht werden.
TIP 3: Ladegeräte nach Gebrauch aus der Steckdose ziehen
Für das mobile Arbeiten unterwegs werden im Büro Smartphone, Tablet und Notebook „aufgetankt“. Oft verbleibt das Ladegerät dauerhaft an einer Steckdose. Auch hier gilt: Das Netzteil des Notebooks sowie Ladegeräte von Smartphones, Tablets und anderen Geräten mit Trafos sollten nach Gebrauch sogleich von der Stromversorgung getrennt werden.
TIP 4: Kaffeemaschinen nach Nutzung abschalten
Ein guter Start am Morgen beginnt mit einer guten Tasse Kaffee. Je nach Geschmack erfolgt die Kaffeezubereitung in den Büros mit einer Filter-Kaffeemaschine, einer Pad- oder Kapselkaffeemaschine oder einem Kaffeevollautomaten. Auch hier sind Warmhalte- und Leerlaufzeiten die größten Stromfresser. So verbraucht eine Filter-Kaffeemaschine im Durchschnitt 80 Prozent ihres Stroms fürs Warmhalten und nur 20 Prozent für das Erhitzen des Wassers. Das Umfüllen in eine Thermoskanne hilft hier Strom sparen.
Aber auch die Leerlaufzeiten einer Pad-Kaffeemaschine oder eines Kaffeevollautomaten sind nicht zu unterschätzen. Hier sollte bereits beim Kauf darauf geachtet werden, daß nur Kaffeemaschinen mit einer automatischen Abschalt-Automatik zum Einsatz kommen.
Übrigens dürfen seit 1. Januar 2015 nur noch Kaffeemaschinen mit einer Abschalt-Automatik auf den Markt kommen. Künftig müssen sich Filterkaffeemaschinen mit Thermoskanne nach 5 Minuten abschalten, solche mit Glaskanne nach 40 Minuten und Pad- und Kapselmaschinen 30 Minuten nach dem letzten Brühvorgang. Allerdings dürfen Altgeräte ohne Abschaltautomatik vom Handel noch abverkauft werden. Das heißt: Augen auf beim Einkauf.
Besitzt die Büro-Kaffeemaschine noch keinen automatischen Abschalter, so kann man sie nach erfolgter Kaffeezubereitung einfach ausschalten.
TIP 5: Bei Verlassen des Raums Licht ausschalten
Was eine Selbstverständlichkeit ist, wird doch immer wieder gerne vergessen. Man ist in Eile oder in Gedanken bereits bei dem bevorstehenden Baustellentermin und schwupps bleibt das Licht an. Und so brennt das Licht über Stunden im Büro oder Lager, Archiv oder Sanitärbereich. Passiert das öfter im Betrieb, dann lohnt es sich kleine Hinweiszettel an der Tür anzubringen „Licht ausschalten nicht vergessen! Danke!“ Hilft garantiert.
Übrigens: Maler und Stuckateure wissen um die Macht der Farbe. Wer sein Büro hell streicht, schafft nicht nur ein angenehmes Arbeitsklima, sondern spart auch Energie. Bei der nächsten Renovierungsmaßnahme einfach darauf achten.
Mitarbeiter beim Energiesparen einbinden
Wer seine Mitarbeiter fürs Energiesparen gewinnen will, muß die Stromfresser ins Bewußtsein holen. Alle genannten Ratschläge sind auch im privaten Haushalt umsetzbar. Umwelt- und Klimaschutz sowie die Senkung der Stromkosten sind Grund genug und dürfte Mitarbeiter motivieren, Zuhause und am Arbeitsplatz Strom sparen zu wollen. Zeigt die Stromrechnung erste Erfolge, sollte dies natürlich belohnt werden, vielleicht mit einem leckeren Eis für alle.