Diese Oberfläche ist der Hingucker schlechthin und liegt derzeit extrem im Trend: Rostoptik. Was früher belächelt wurde oder als alt und vergammelt galt, ist heutzutage fast Kunst. Die Patina wirkt edel, irgendwie besonders und eignet sich für viele Bereiche. Für Traditionalisten erfordert sie jedoch etwas Mut. Wer sich allerdings traut, wird mit einer „abgefahrenen“ Technik belohnt, vor der sicherlich jeder Besucher mit großen Augen stehenbleibt.
Die einzelnen Schritte:
Um das Grundmaterial für die Technik zu erstellen, mischt Robert Paulus Neueisenpulver und Graugusspulver in einem Mischungsverhältnis von 1:1 miteinander.
Der Mischung wird ein PU Klarlack hinzugefügt. Durch diese Mischung entsteht eine relativ dickliche Masse, die gerade noch so streichbar sein sollte.
Unter der Zugabe einiger Spritzer Wasserstoffsuperoxid oxidiert die Masse dann vor.
TIPP VON PAULUS: Lässt man die Masse einen kompletten Tag ruhen, erleichtert das den späteren Oxidationsvorgang an der Wand. Die Grundmasse ist dann quasi voroxydiert.
Auf die im Vorfeld grau grundierte Fläche wird nun das Rostmaterial aufgetragen. Um die Masse auf die Oberfläche zu bringen, sollte eine Edelstahlkelle verwendet werden, da diese nicht oxidiert.
Die Masse wird nun einfach auf die Oberfläche aufgespachtelt. Hierbei sollte das Material immer in die gleiche Richtung gezogen werden. Das sorgt später für die „Walzoptik“ einer echten Metallplatte.
Mit der Kelle wird dann die gewünschte Struktur eingearbeitet, damit die Oberfläche einen ungleichmäßigen Touch bekommt.
Anschließend sollte sie antrocknen, bis sie relativ matt ist. Die Fläche sollte sich nun nicht mehr mit einem Fingerdruck verschieben lassen.
Paulus füllt nun Wasserstoffsuperoxid in eine Sprühflasche um, damit die Flüssigkeit im nächsten Arbeitsschritt perfekt dosiert bzw. platziert werden kann.
Die chemische Substanz wird gleichmäßig auf die Oberfläche aufgesprüht.
Achtung: Nicht einatmen und für gute Belüftung sorgen!!
Die Oberfläche verändert sich durch diesen Vorgang stark und wird daraufhin deutlich heller.
In einem weiteren Schritt glättet Paulus die Oberfläche nochmals, damit wird im noch frischen Zustand die entstehende Oxydationsmilch plattenartig verteilt. Dieser Vorgang kann bis zur gewünschten Intensität wiederholt werden.
Das Wasserstoffsuperoxid benötigt nun einige Stunden Zeit, um auf der Oberfläche zu oxidieren.
Nach ungefähr 12 Stunden hat sich eine Rostoptik entwickelt. Paulus schleift das überschüssige Material an den Kanten ab.
Kunstvolles Design: Die fertige Technik in ihrer gesamten Schönheit. Wow Effekt garantiert.
Verwendete Arbeitsgeräte: Edelstahlkelle, Sprühflasche
Verwendete Materialien: Neueisenpulver, Graugußpulver, PU Klarlack, Wasserstoffsuperoxid
Oder verarbeitungsfertig: Lamurista „Arugo“ Edelrost als Streichrost oder Spachtelrost
Zeitbedarf je QM: ca. 1 Stunde ohne Vorarbeiten