Die Anziehungskraft von schimmernden Metalloberflächen ist im Interieurbereich weiterhin ungebrochen. Diesen Trend greift die von Robert Paulus vorgestellte Oberflächentechnik auf. Hierbei handelt es sich um eine edle Oberfläche, die fast aussieht wie fliesendes Metall. Sie kann, je nach Geschmack, in gröberen oder feineren Strukturen erstellt werden und eignet sich besonders für Kunden, die es gerne etwas auffälliger mögen.
Die einzelnen Schritte:
Für die Erstellung des Grundmaterials vermischt Robert Paulus langsam das Lamurista Bindemittel Lucido mit einem Messing-Echtmetall in Pulverform. Dadurch entsteht später der Farbton. Und Paulus ist sich sicher: „Messing ist das schönere Gold“.
Den Untergrund der zu bearbeiteten Oberfläche hat Paulus im Vorfeld mit dem hydrophobierenden, quarzgefüllten Haftgrund Lamurista „Prime“ vorgrundiert. Dieser sorgt für eine bessere Haftung am Untergrund und verlängert die Verarbeitungzeit deutlich. Mit dem sehr feinen Quarzkorn sorgt die Grundierung außerdem für die später entstehende Struktur.
Das Material wird nun in zwei Schichten mit einer Stahlkelle sehr fein aufgezogen. Stahlkellen eignen sich besonders gut, da sie einigermaßen weich sind, nachgeben und weniger Abrieb als Edelstahlkellen erzeugen.
Paulus zieht die erste Schicht fein auf.
Nachdem die Oberfläche angetrocknet ist, zieht er auch die zweite Schicht dünn auf.
Durch den vorher aufgebrachten quarzgefüllten Haftgrund entsteht eine Struktur mit feinen Linien. Die Oberfläche muss anschließend völlig durchtrocknen, bevor sie weiter verarbeitet werden kann.
Um den gewünschten Glanz zu erhalten und der Oberfläche den typisch metallischen Look zu verleihen, wird sie poliert. Für diesen Vorgang darf die Technik nicht zu weich sein. Sie muss vollständig getrocknet sein (mind. 24 – 36 Stunden)
Paulus verwendet nacheinander 7 verschiedene Schleifpapiere (von grob zu fein). Er beginnt mit einer 220er Körnung und verwendet dann nacheinander eine 320er, 400er, 500er, 800er, 1000er und 1200er.
Er gleitet leicht und locker über die Fläche und verweilt nicht zu lange auf einer Stelle.
Die Fläche wird durch die unterschiedlich starken Körnungen mehr poliert, aber weniger geschliffen. So wird die feine Struktur nach und nach herausgearbeitet und der Glanzgrad steigt.
TIPP VON PAULUS: Weist der Schleifmaschinenteller eine Unregelmäßigkeit auf, können auf der Oberfläche kleine „Polieturnester“ entstehen. Um dieses Problem zu beheben, geht Paulus in der Körnung des Schleifpapieres einfach etwas zurück und geht erneut über die gesamte Fläche, um diese gleichmäßig werden zu lassen. Wichtig ist hierbei ein neues, noch nicht verwendetes Schleifpapier zu verwenden.
Je feiner geschliffen wird, desto höher ist der Glanzeffekt. Nach und nach entsteht eine Spiegelung.
Zur vollen Veredelung der Oberfläche verwendet Robert Paulus ganz zum Schluss ein 2000er Schleifvlies.
Durch diesen Schleifvorgang entsteht der ultimative Glanzeffekt. Der Metall-Look wird vollendet.
Wow! Die Oberfläche wirkt fast wie ein Spiegel.
Lucido ist vielseitig und kann in den unterschiedlichsten Farbtönen und Strukturen erstellt werden.
Sogar eine Holzstruktur ist machbar!
Verwendete Materialien: Lamurista Lucido, Echtmetall in Pulverform
Verwendete Arbeitsgeräte: Stahlkelle, Exenterschleifer, Schleifpapier, Schleifvlies
Verwendete Materialien: Lamurista Lucido, Lamurista Prime, Echtmetall in Pulverform (hier Messing)
Zeitbedarf je QM: Auftrag und Polieren ca. 1,5 Std
Weitere interessante Oberflächentechniken aus der Malerblog-Serie „Edle Oberflächen mit Robert Paulus“ finden Sie unter https://www.malerblog.net/tag/robert-paulus/