
Um Planungsprozesse beim Bau von Wohnungen, Straßen oder Schienen zu beschleunigen, hat sich die Bundesregierung entschlossen, die Digitalisierung im Bauwesen voranzutreiben. Hierbei spielt BIM (Building Information Modeling) eine entscheidende Rolle. Die Einführung von BIM hat das Potenzial Bauvorhaben schneller, transparenter und kostengünstiger umzusetzen.
Vor diesem Hintergrund wurde jetzt von Bundesminister Dr. Volker Wissing und Bundesministerin Klara Geywitz das BIM-Portal des Bundes freigeschaltet. Das BIM-Portal soll eine Plattform darstellen, die es ermöglicht, einen abgestimmten Datenaustausch zwischen allen an der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Bauvorhaben Beteiligten zu ermöglichen. Hierzu unterstützt das Portal Auftraggeber und Auftragnehmer bei der Erstellung von Projekt- und Produktdaten, die über offene Datenformate ausgetauscht werden können. Das Portal ist dabei zentral verfügbar und kostenlos.
Zur Freischaltung sagte Wissing: „Digitalisierung ist die Voraussetzung für schnelleres Planen und Bauen. Dank BIM bauen wir effizienter, kostengünstiger und transparenter. Bei der Verkehrsinfrastruktur setzen wir die digitale Bauweise deshalb bereits zunehmend ein. Ab 2025 soll BIM bundesweit Standard sein. Das neue Portal wird dabei helfen, die Implementierung wesentlich zu beschleunigen. Es wird uns und die Branche bei diesem Entwicklungs- und Veränderungsprozess unterstützen. Von dem Portal erhoffe ich mir einen Anstoß für einen echten Kulturwandel beim Bauen und die konsequente Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Bis 2025 wird es bei öffentlichen Bauvorhaben bundesweit heißen: Digital ist besser.“
Ziel: Vereinheitlichung des BIM Wortschatzes
Mit dem Portal möchte der Bund für eine Vereinheitlichung im BIM-Wortschatz sorgen. Dadurch soll erreicht werden, dass die ausgetauschten Daten ohne Medienbrüche nutzbar sind, und dass am Ende die standardisierte Abwicklung von Bauvorhaben steht.
Dazu stellt das BIM-Portal den Nutzern in der ersten Stufe standardisierte Vorlagen für die Erstellung ihrer BIM-Modelle zur Verfügung. Nach aktuellem Stand stellt ab Anfang 2023 das Portal Unterstützung bei der Erstellung und Veröffentlichung von Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) als BIM-Bestandteil bereit. Zu diesem Zeitpunkt sollen auch Prüfwerkzeuge für eine automatisierte Überprüfung der Daten in digitalen Bauwerksmodellen zur Verfügung stehen.
Ziel: Dialog und Kommunikation, um BIM in Deutschland voranzubringen
Hintergrund des BIM-Portals des Bundes ist nicht nur die Bereitstellung einer technischen Plattform, sondern auch die Initiierung eines Dialogs unter den im Bauprozess Beteiligten, um BIM in Deutschland insgesamt voranzubringen. Daher ist das Portal auch als Kommunikationsplattform vorgesehen, über die die Akteure unter anderem Vorschläge und Kommentare zur Weiterentwicklung einreichen können. Ebenso ist eine spätere Vernetzung mit internationalen Plattformen geplant.
Weitere Information zum BIM-Portal finden Sie unter dem folgenden externen Link: www.bimdeutschland.de/leistungen/bim-portal