65plus: Wohnraumgestaltung im Alter

65plus: Wohnraumgestaltung im Alter

Kaum erblicken wir das Licht der Welt, machen sich die jungen Eltern Gedanken über die Kinderzimmergestaltung. Ästhetisch soll das Wandkleid sein, aber eben auch an den Bedürfnissen des Kindes orientiert. Jeder, der ein Kinderzimmer betritt, erkennt nicht erst an dem Plüschhasen in der Spieleecke, um welche Art Zimmer es sich handelt. Die Wandgestaltung spricht für sich. Es gibt sogar Farbhersteller, die Farbkonzepte mit speziellen Wandfarben für Kinderzimmer anbieten. Doch die Gesellschaft wird nicht jünger, sondern älter. Der demographische Wandel hat Deutschland voll im Griff. Ende des Jahres 2016 lebten in Deutschland 4,47 Millionen Kinder unter 6 Jahren und 17,51 Millionen Menschen, die älter als 65 Jahre waren (Quelle: statista.de). Damit gehört bereits jeder fünfte Einwohner Deutschlands zur Generation 65plus.

Hohe Kaufkraft von Senioren
Menschen werden jedoch nicht nur älter. Ältere Menschen haben auch eine höhere Kaufkraft. So ergab eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für demographische Entwicklung, dass die über 60-jährigen pro Kopf über die höchste Kaufkraft verfügen. Rund 30 Prozent aller Konsumausgaben in Deutschland entfallen auf diese Altersgruppe. Das heißt nahezu jeder dritte Euro stammt von ihnen. Für Unternehmen wie Malerbetriebe ist dieses Untersuchungsergebnis nicht uninteressant, werden Senioren doch so zu einer wichtigen Zielgruppe im Markt. Kurz vor oder nach dem Eintritt ins Rentenalter werden die eigenen vier Wände gerne nochmals verschönert oder zu einem späteren Zeitpunkt auch barrierefrei ausgestaltet. Malerbetriebe können sich hier als Fachbetriebe für „barrierefreie Wohnraumgestaltung“ empfehlen. Dazu bedarf es einiger Fachkenntnis, um orientiert an den Bedürfnissen älterer Menschen Lösungskonzepte entwickeln zu können.

Bedürfnisse kennen und erkennen
„Alt werden will jeder, alt sein nicht“, lautet ein landläufiger Spruch älterer Menschen. Damit soll verdeutlicht werden, dass das Alter Einschränkungen mit sich bringt. Einschränkungen, mit denen man leben muss, aber nicht will. Neben Einschränkungen in der Mobilität, gehen mit dem Alter häufig auch Hördefizite oder Sehbeeinträchtigungen einher. Bedenkt man, dass Menschen circa 80 Prozent aller Informationen mit dem Auge wahrnehmen, so wird schnell klar, welche Bedeutung der Sehkraft zukommt. Klassische Sehbeeinträchtigungen im Alter wie der graue oder der grüne Star können Farbverfälschungen beim Betroffenen hervorrufen. Aber auch verschwommenes Sehen oder ein eingeschränktes Gesichtsfeld sind häufige Sehbehinderungen im Alter, die den betroffenen Personen die Orientierung im Raum erschweren. So zeigt sich schnell, dass im Alter Farbe nicht nur eine Frage der Ästhetik ist, sondern dieser auch Signalfunktion zukommt. Farbe eignet sich hervorragend zur räumlichen Gliederung des Wohnraums und trägt daher zur Orientierung der Bewohner mit Sehbehinderung maßgebend bei. Es ist also nicht damit getan, im Malerbetrieb Senioren zur neuen Zielgruppe auszurufen. Wer diese Kunden zufriedenstellend bedienen will, muss sich mit den Bedürfnissen dieser Altersgruppe auseinandersetzen. Nur so wird es möglich sein, auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner einzugehen.

Alterseinrichtungen nicht vergessen
Betriebe, die sich auf barrierefreie Wohnraumgestaltung spezialisieren, sollten öffentliche Senioreneinrichtungen nicht außer Betracht lassen. Seniorenheime stehen bundesweit in den nächsten Jahren vor einer Mammutaufgabe. Die Ansprüche der Heimbewohner haben sich geändert. Doppelzimmer werden diesen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Der Wunsch nach mehr Individualität und Privatsphäre setzt sich allmählich auch auf politischer Ebene durch und so werden Einzelzimmer bereits per Gesetz zum Standard erhoben. Nordrhein-Westfalen strebt eine 80-Prozent-Quote bei Einzelzimmern in Senioreneinrichtungen an und Baden-Württemberg erwartet eine vollständige Umstellung auf Einzelzimmer. Sollten in anderen Bundesländern die Einrichtungsbetreiber nicht von sich aus dieses Bedürfnis der Senioren erkennen und umsetzen, dürften sicherlich auch weitere Bundesländer dem Beispiel von NRW und Baden-Württemberg folgen. Letztendlich bedeutet dieses Umdenken hin zu mehr Einzelzimmern einen erhöhten Renovierungsbedarf bei Bestandsbauten. Hier sind auch Malerbetriebe gefragt mit ihrem Fachwissen und altersgerechten Farbkonzepten die Modernisierung in den Alterseinrichtungen professionell zu unterstützen.

In unserer Gesellschaft werden ältere Senioren leider allzu oft belächelt und ihren Bedürfnissen zu wenig Beachtung geschenkt. Malerbetriebe können dies ändern und auf die Bedürfnisse abgestimmte Farb- und Wohnkonzepte ihren Kunden präsentieren.

 

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