Ungewisse Zeiten sind heraufgezogen. Wo man hinsieht, verändern sich Dinge, in vielen Bereichen wird es gefühlt schwieriger. Viele reden von krisenbehafteten Zeiten. Ob dem so ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Eins ist aber auch klar: Jeder Unternehmer sollte jederzeit gut aufgestellt sein. Das heißt auch, die eigenen strategischen Ziele zu hinterfragen, sich gegebenenfalls neu zu orientieren, neue Ziele zu setzen und diese dann auch zu erreichen. Erfolgreiche Unternehmer zeichnen sich genau dadurch aus: Sie bleiben nie stehen, blicken nie zurück, sondern stets nach vorn.
Wer keine Ziele hat, „dümpelt“ vor sich hin, vergeudet seine Zeit mit vielleicht unwichtigen Dingen und landet irgendwann in Frustration und Resignation, weil Erfolge ausbleiben.
Doch, das was so leicht klingt, ist für viele Unternehmer nicht so einfach. Viele haben zwar Ideen, was sie gerne in ihrem Betrieb umsetzen würden. Es fällt ihnen aber schwer aus dieser Idee ein Ziel zu formulieren, das sie messbar erreichen können. Genau darauf kommt es an.
Sich schwammige oder unkonkrete Ziele zu setzen, macht keinen Sinn. Wer einfach ein Ich-Will-Mehr-Umsatz-Machen für sich als Ziel definiert, liegt daneben. Es handelt sich mehr um einen frommen Wunsch als um ein messbares Ziel. Es bleibt also die Frage: Wie sollte ein Malerunternehmer bei der Zieldefinition vorgehen?
Hier kommt die „SMART Methode“ ins Spiel, eine hilfreiche Methode, um klare und effektive Ziele zu formulieren, sei es im Management, in der persönlichen Entwicklung oder anderen Bereichen des Lebens. Werden die der Methode zugrunde liegenden Kriterien berücksichtigt, haben es auch Malerunternehmer leichter, ihre Ziele besser zu planen und umzusetzen.
Die SMART-Methode wurde zum ersten Mal im Jahr 1981 in einem wirtschaftswissenschaftlichen Artikel von George T. Doran erwähnt. Das Wort „SMART“ steht grundsätzlich für clever oder intelligent. Bei der SMART-Methode handelt es sich jedoch nicht nur um eine clevere Methode, sondern das Wort SMART steht sogleich für die fünf wichtigen Kriterien, die dabei helfen, das Ziel zu formulieren, zu fokussieren und umzusetzen. SMART ist also eine Kurzform. Jeder Buchstabe steht für den Anfangsbuchstaben eines Adjektivs, das das jeweilige Kriterium beschreibt. In der deutschen Sprache stehen die folgenden Kriterien für die SMART-Methode:
S – Spezifisch: Ziele sollten so spezifisch und konkret wie möglich formuliert werden
M – Messbar: Es sollten quantitative aber auch qualitative Messgrößen bestimmt werden
A – Attraktiv: Das Ziel muss für das Unternehmen von Relevanz und damit attraktiv sein
R – Realistisch: Das Erreichen des Zieles sollte machbar, also realistisch sein
T – Terminiert: Ein bindender Zeitplan darf aufgestellt werden, an den es sich zu halten gilt
Die konkrete Anwendung der SMART-Methode verdeutlicht, wie Ziele in einem Malerbetrieb aussehen könnten. In den folgenden drei Beispielen soll die SMART-Methode praxisnah dargestellt werden, so dass diese verständlich und von jedem Unternehmer im Anschluss leicht für seinen eigenen betrieblichen Nutzen umgesetzt werden kann.
Beispiel 1: Erhöhung der Anzahl an Privatkunden
Spezifisch: Der Betrieb wird sich auf die Erhöhung der Kundenzahl im Privatkundenbereich durch eine gezielte Marketingkampagne konzentrieren, um mehr Aufträge von Privatkunden aus der Region zu gewinnen.
Messbar: Das Ziel ist es, die Kundenzahl um 20 Prozent innerhalb der nächsten sechs Monate zu erhöhen.
Attraktiv: Die Erhöhung der Privatkunden ist für das Wachstum des Malerbetriebs entscheidend. Durch die Gewinnung von mehr Privatkunden kann das Unternehmen seine Umsätze steigern und seinen Ruf in der Region stärken.
Realistisch: Basierend auf den bisherigen Erfolgen des Unternehmens und den Ressourcen, die für die Marketingmaßnahme zur Verfügung stehen, ist eine Steigerung der Kundenzahl um 20 Prozent in einem halben Jahr realistisch und machbar.
Terminiert: Das Ziel, die Kundenzahl um 20 Prozent zu erhöhen, wird innerhalb der nächsten sechs Monate erreicht sein. Die Marketingkampagne wird schnellstmöglich, spätestens innerhalb der nächsten zwei Monate umgesetzt sein und bis zum Ende des Zeitraums laufen.
Ein weiteres Beispiel, das anschaulich zeigen soll, wie die SMART-Methode angewendet wird, kommt aus dem Personalbereich. So kann die SMART-Methode auch verwendet werden, um klare und effektive Ziele mit Mitarbeitern zu definieren.
Beispiel 2: Verbesserung der fachlichen Fähigkeiten
Spezifisch: Das Unternehmen wird ein internes Schulungsprogramm für Mitarbeiter einführen, um ihre Fähigkeiten im Umgang mit neuen Kreativtechniken zu verbessern.
Messbar: Das Ziel ist es, dass mindestens 80 Prozent der Mitarbeiter bis zum Ende des Quartals an den Schulungsprogramm teilnehmen und ihre Fortschritte durch eine abschließende Bewertung nachgewiesen wird.
Attraktiv: Die Verbesserung der Ausführung von Kreativtechniken trägt dazu bei, die Qualität der Arbeit zu steigern und das Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen. Das spornt auch die Mitarbeiter an.
Realistisch: Die Planung der Schulungen, die Bereitstellung von Ressourcen und die Schulungsdurchführungen machen es erforderlich, dass mindestens 80 Prozent der Mitarbeiter teilnehmen.
Terminiert: Das interne Schulungsprogramm wird kurzfristig ausgearbeitet und bis zum Ende des Quartals vollständig umgesetzt sein. Die Fortschritte der Mitarbeiter werden bis dahin nachgewiesen sein.
Last but not least soll ein letztes Beispiel aus dem Bereich der Finanzen zeigen, wie mit Hilfe der SMART-Methode realistische und messbare Ziele formuliert werden können.
Beispiel 3: Senkung der Materialkosten
Spezifisch: Das Unternehmen wird die Kosten für Materialbeschaffung reduzieren, um die Profitabilität zu steigern.
Messbar: Das Ziel ist es, die Materialkosten um 10 Prozent innerhalb der nächsten sechs Monate zu senken.
Attraktiv: Die Senkung der Materialkosten trägt dazu bei, die Bruttomarge zu verbessern und die finanzielle Gesundheit des Unternehmens zu stärken.
Realistisch: Durch die Suche nach günstigeren Lieferanten sowie den effizienten Einsatz von Materialien und Reduzierung des Lagerbestandes ist es möglich, eine Kostenreduzierung um 10 Prozent zu erreichen.
Terminiert: Die Maßnahmen zur Kostenreduzierung werden innerhalb der nächsten sechs Monate umgesetzt sein, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
Mithilfe dieser Beispiele sollte es leichtfallen, eigene Ziele zu formulieren und deren Umsetzung gezielt anzugehen. Jeder Unternehmer weiß, dass sich jeder Betrieb optimieren lässt. Mit der SMART-Methode lassen sich Ziele strukturiert formulieren und am Ende der Erfolg auch messen.
Noch ein Tipp zum Schluss: Nicht immer wird alles so reibungslos, geradlinig und perfekt ablaufen, wie man es sich vielleicht gewünscht oder geplant hat. Das ist normal und sollte nicht entmutigen. Wichtig ist, sich davon nicht abbringen zu lassen, sondern seinen Weg konsequent weiterzugehen – so lange bis das Ziel erreicht ist.