100 Jahre Frauenwahlrecht. Dieses Recht fiel nicht vom Himmel. Es wurde von Frauen Anfang des letzten Jahrhunderts erkämpft. Eine der herausragenden Kämpferinnen war Clara Zetkin. Am 19. März 1911 fand der erste Internationale Frauentag statt. 108 Jahre später wird der Weltfrauentag erstmals in einem deutschen Bundesland zum gesetzlichen Feiertag erhoben. Und so ruht am 8. März 2019 in der Hauptstadt Berlin die Arbeit.
Mit diesem Feiertag wird ein Zeichen gesetzt. In Deutschland herrscht Gleichberechtigung – und das nicht nur beim Wahlrecht. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist im Grundgesetz fest verankert. Sie ist Kernbestandteil unserer weltoffenen Gesellschaft. Sie zu bewahren ist Aufgabe der nachfolgenden Generationen. Nur wer sich den langen Weg und den langen Kampf um Frauenrechte bewusst macht, weiß das Erreichte zu schätzen, bei aller Verbesserungsbedürftigkeit.
Es gibt in vielen Vorstandspositionen zu wenige Frauen. Das ist Fakt. Aber es gibt auch zu wenige Frauen im Handwerk. Auch das ist Fakt. So ist das Malerhandwerk immer noch eine Männerdomäne. Im Jahr 2017 lag laut ZDH-Statistik der Frauenanteil bei der Gesellenprüfung als Maler/in und Lackierer/in in der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung bei 15,3 Prozent. Im selben Jahr lag bei den Meisterprüfungen der Frauenanteil bei 10,1 Prozent. Doch der geringe Frauenanteil liegt nicht an den männerdominierten Betrieben. Viele Malerbetriebe würden gerne mehr junge Frauen ausbilden. Doch es fehlt an Bewerbungen. Offensichtlich hat sich die Attraktivität des Malerberufs bei jungen Frauen noch nicht herumgesprochen.
Dabei überzeugen junge Frauen oft bei Prüfungen und Leistungswettbewerben mit herausragenden Leistungen. So ist Jessica Jörges eine preisgekrönte Malergesellin, die mit ihrem Blog www.buntezukunft.de auch kräftig die Werbetrommel für das Malerhandwerk rührt. Solche jungen Frauen machen Mut, dass sich der Frauenanteil auch im Malerhandwerk in Zukunft steigern könnte.
In der Schweiz ist dies schon geschehen. Hier ist offensichtlich ein Wandel in vollem Gang. Einem Bericht des Schweizer SRF zufolge, steht der Malerberuf bei Frauen derzeit hoch im Kurs. Der Schweizer Durchschnitt bei Malerabsolventinnen liegt bei 43 Prozent. In der Zentralschweiz sind sogar 62 Prozent der Lehrlinge weiblich. Vielleicht springt dieser Funke ja auch bald nach Deutschland über.
Den interessanten Bericht des SRF können Sie hier abrufen: https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/berufe-im-wandel-malerberuf-bei-frauen-hoch-im-kurs