Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung sind nicht nur für Politiker, Sozialversicherung und Fiskus Reizwörter. Die Bauwirtschaft leidet ebenso darunter, denn Lohndumping und Steuerverkürzungen führen nicht nur zu prekären Arbeitsverhältnissen, sondern auch zu Wettbewerbsverzerrungen. Kein legal handelnder Unternehmer kann sich gegen Schwarzarbeiter am Markt behaupten. Illegaler Konkurrenz kann aber Einhalt geboten werden.
SOKA-BAU sagt der Schwarzarbeit jetzt den Kampf an und bietet auf ihrer Website die Möglichkeit, Hinweise auf Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung zu melden. Die Anzeige kann sowohl anonym als auch unter Angabe der eigenen Personalien erfolgen. Ein Meldeformular erleichtert die Eingabe. Zu ihren Beweggründen führt SOKA-BAU aus: „Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung sind in der Bauwirtschaft weit verbreitet und treten in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf. Diese reichen von Mindestlohnunterschreitung, Scheinselbstständigkeit, unerlaubter Arbeitnehmerüberlassung, wirtschaftskriminellen Aktivitäten bis hin zu Menschenhandel. Hierdurch entstehen Wettbewerbsverzerrungen und prekäre Arbeitsverhältnisse sowie ein großer finanzieller Schaden für die öffentlichen Finanzen und sozialen Sicherungssysteme. Der Zoll deckt regelmäßig Fälle auf, in denen durch Schwarzarbeit Millionenschäden verursacht werden. So soll das kürzlich aufgedeckte organisierte Netzwerk in Nordrhein-Westfalen einen Schaden in Höhe von 48 Mio. Euro verursacht haben. SOKA-BAU hat bereits in der Vergangenheit zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die legale Beschäftigung zu fördern, einen ordnungsgemäßen Einzug der Sozialkassenbeiträge zu gewährleisten sowie gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Baubetriebe herzustellen. Dazu zählen Mindestlohnprüfungen oder Unterstützungsleistungen beim Nachunternehmereinsatz (zum Beispiel durch SOKA-BAU-Bescheinigungen). Darüber hinaus wird das Vorliegen unerlaubter Arbeitnehmerüberlassung geprüft (§ 1b Arbeitnehmerüberlassungsgesetz). Ferner wirkt SOKA-BAU in Bündnissen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit mit. Schließlich arbeitet SOKA-BAU zur Förderung der legalen Beschäftigung eng mit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, der Zollverwaltung und der Bundesagentur für Arbeit zusammen. Die Kooperation mit dem Zoll wurde vor kurzem durch Datenlieferungen an das Risikomanagement des Zolls noch intensiviert.“
SOKA-BAU will eingehende Hinweise auf Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung überprüfen und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten.
Zur Meldeplattform der SOKA-BAU geht’s hier:
https://www.soka-bau.de/arbeitnehmer/leistungen/mindestlohn/meldeformular/