Viele Chefs sind schnell dabei, Fehler zu kritisieren. Läuft etwas nicht rund, wird sofort reagiert. Doch gute Leistungen? Die gelten häufig als selbstverständlich und bleiben unkommentiert. Dabei ist genau das ein Fehler: Lob kostet nichts, motiviert enorm – und wirkt stärker als jede Kritik.
Feedback ist mehr als Fehlerkorrektur
Dabei ist Feedback so wichtig. Mitarbeiter brauchen Rückmeldung – und zwar nicht nur, wenn etwas schiefgelaufen ist. Erfolgreich erledigte Arbeiten verdienen Anerkennung, am besten sofort und nicht erst Wochen später. Ohne positives Feedback entsteht schnell der Eindruck: „Egal, wie ich meine Arbeit mache, es interessiert sowieso niemanden.“
Kommt dann auch noch ausschließlich Kritik, entsteht Frust. Die Folge: Resignation, Dienst nach Vorschrift und innere Kündigung. Wer dagegen regelmäßig echtes Lob erhält, bringt mehr Freude, Motivation und Eigeninitiative mit ein.
Lob braucht einen konkreten Bezug
Lobhudelei nach dem Motto „Wenn ich Sie nicht hätte, könnte ich den Laden dicht machen“ oder „Ohne Sie läuft hier gar nichts“ verfängt nur kurz – und wirkt schnell durchschaubar. Wirkungsvolles Lob hat immer einen klaren Bezug: Was genau war besonders gut? Welche Leistung hebt sich ab?
Ein Beispiel: „Die Arbeit im Badezimmer bei Familie Müller ist wirklich hervorragend gelungen – vor allem die sauberen Abschlüsse, echt perfekt.“ Solche Aussagen sind glaubwürdig, konkret und bleiben im Gedächtnis. Noch stärker wirkt Lob als persönliche Ich-Botschaft: „Ich finde, das hast du richtig gut gemacht.“
Anerkennung steigert die Leistung
Schon während der Arbeit kann gezieltes Lob die Motivation steigern. Sätze wie „Klasse, wie du den Putz hier aufgetragen hast – das hätte ich selbst nicht besser gekonnt“ beflügeln Mitarbeiter oft, noch mehr Gas zu geben. Wer spürt, dass seine Leistung gesehen wird, strengt sich automatisch stärker an. Das Ergebnis: ein besseres Arbeitsergebnis und ein zufriedenes Team – eine echte Win-Win-Situation.
Lob im richtigen Rahmen
Wichtig ist auch das „Wie“: Das i-Tüpfelchen für ein gutes Lob ist, das Lob von Angesicht zu Angesicht zu äußern. Lob sollte daher idealerweise im kleinen Kreis erfolgen, etwa im Vier-Augen-Gespräch. So bleibt es persönlich, ehrlich und wirkt authentisch. Man nimmt sich kurz Zeit für den Mitarbeiter. Kein Lob im Vorbeigehen. Das ist Wertschätzung pur.
Kleine Worte mit großer Wirkung
Gezieltes, ehrliches und konkretes Lob ist einer der stärksten Motivationsfaktoren überhaupt – und kostet nichts außer ein paar Sekunden Aufmerksamkeit. Wer als Chef seine Mitarbeiter regelmäßig wertschätzt, steigert nicht nur deren Produktivität, sondern auch die Zufriedenheit im gesamten Betrieb.
Die drei goldenen Regeln des Lobens
1. Konkret statt allgemein
Beziehen Sie Ihr Lob immer auf eine klar erkennbare Leistung, nicht auf vage oder pauschale Aussagen.
2. Sofort statt später
Anerkennung wirkt am besten unmittelbar nach der erbrachten Leistung – nicht erst Wochen danach.
3. Persönlich statt öffentlich
Ein ehrliches Lob im Vier-Augen-Gespräch motiviert stärker und wirkt authentisch.