Was für die einen das absolute Highlight des Jahres ist, empfinden andere Menschen als große Bürde und Belastung: Hitze! Und die soll es, laut deutschem Wetterbericht, in den nächsten Wochen satt geben. Von einer regelrechten Hitzewelle mit Spitzenwerten um die 40 Grad ist da die Rede. Wer bereits seinen wohlverdienten Jahresurlaub angetreten hat und die Zeit im kühlen Naß am Baggersee oder im Schwimmbad verbringen kann, der hat gut lachen. Für alle, die weiterhin arbeiten müssen, sind diese extremen Temperaturen eine echte Herausforderung – vor allem dann, wenn man auf Außenbaustellen der prallen Sonne und Hitze ausgesetzt ist. Und gerade jetzt brummt es im Maler- und Stuckateurhandwerk, die Arbeit ist da und sie muß termingerecht erledigt werden.
Konzentrationsmangel, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind nur einige und eher harmlose körperliche Wehwehchen, mit denen man zu kämpfen hat. Malerblog.net hat einige Tipps zusammengetragen, mit denen man gut durch die Hitzetage kommt.
Arbeitszeiten anpassen
Gerade körperliche Arbeit verlangt einem bei heißem Wetter so einiges ab. Die höchsten Tagestemperaturen werden allerdings erst in den Mittags- und Nachmittagsstunden erreicht. Deshalb macht es durchaus Sinn, den Arbeitstag schon früher beginnen zu lassen. Nämlich dann, wenn morgens noch ein halbwegs kühles Lüftchen weht. Wenn es die Baustellensituation zuläßt, sollte auch über eine „Siesta“, sprich eine längere Pause über die Mittagszeit, so wie es im Süden Europas üblich ist, nachgedacht werden. Das schont das Herz-Kreislaufsystem.
Pausen und Ruhephasen planen
Wer keine Wahl hat und in jedem Fall im Freien arbeiten muß, sollte immer wieder darauf achten, kurze Ruhepausen einzuplanen. Körperliche Anstrengung bei über 30 Grad Celsius sollte nicht unterschätzt werden. Schwindel, Abgeschlagenheit und das Gefühl als hätte man einen Bremsklotz am Bein, sind nur erste Anzeichen dafür, daß der Körper einer hohen Belastung ausgesetzt ist, der er nicht sehr lange stand halten kann. Ist kein schattiges Plätzchen auf der Baustelle zu finden, sollte man als Chef für ein solches sorgen. Hier wäre ein Sonnenschirm mit Sitzgelegenheit eine erste gute Maßnahme.
Flüssigkeitshaushalt beachten
Gerade an sehr heißen Tag schwitzt der Körper mehr als gewöhnlich. Deshalb ist es wichtig, mehr Flüssigkeit als gewöhnlich zu sich nehmen. Finger weg von süßen Limonaden und Eistees oder zu kalten Getränken. Stilles Wasser ist perfekt und sollte in großen Mengen vorhanden sein – und zwar in unmittelbarer Nähe, so daß man seine Arbeit nicht ständig unterbrechen muß, um zu den Wasservorräten zu gelangen. Wer zwei bis drei Liter zu sich nimmt, macht viel richtig. Und wer als Chef seinen Mitarbeitern etwas richtig Gutes tun will, sorgt dafür, daß an super heißen Tag genügend Wasser oder ähnliches auf der Baustelle vorhanden ist. Warum also nicht spontan mal eine Kiste Wasser auf die Baustelle fahren? Gesten wie diese motivieren Mitarbeiter nicht nur, sondern geben ihnen das Gefühl, daß man sich um sie sorgt und sie wichtig sind. Derjenige, der seine Mitarbeiter hegt und pflegt und sich kümmert, schafft nicht nur ein gutes Betriebsklima, sondern hilft auch „spontane Hitzeausfälle“ in Form von Krankmeldungen zu unterbinden.
Direkte Sonneneinstrahlung meiden
Wenn irgendwie möglich, sollte darauf verzichtet werden, sich in der prallen Sonne aufzuhalten. Natürlich gestaltet sich das schwierig, wenn die Baustelle sich nun mal in direkter Sonneneinstrahlung befindet. Hier gilt es Haut und Augen zu schützen. Eine Sonnenbrille ist Pflicht, denn wer seine Augen lange Zeit ungeschützt der Sonne aussetzt, riskiert am grauen Star zu erkranken. Besteht die Möglichkeit einer anderen Tätigkeit in „kühleren“ und „schattigeren“ Bereichen der Baustelle nachzukommen, sollte dies wahrgenommen werden. Dies sollte vom Chef bereits bei der Baustellenbesprechung am Morgen entsprechend berücksichtigt und angeordnet werden.
Die richtige Kleidung tragen
Es empfiehlt sich in jedem Fall leichte Kleidung zu tragen, die den Körper bedeckt. Auf Arbeiten mit freiem Oberkörper sollte völlig verzichtet werden. Die Haut wird es danken, denn Kleidung dient auch als Schutz!
Sonnenschutz verwenden
Die Kernbotschaft ist hier, einen Sonnenbrand zu vermeiden. Gerade im Hinblick auf drohenden Hautkrebs sollte diese Gefahr nicht unterschätzt werden. Deshalb müssen alle Körperteile, die der Sonne ausgesetzt sind auch entsprechend eingecremt werden. Die Sonnencreme sollte sowohl einen Schutz vor UV-A-Strahlen als auch vor UV-B-Strahlen bieten. Und Achtung: Es genügt nicht, sich einmal am Tag einzucremen. Wer der Sonne länger ausgesetzt ist, sollte die Creme immer wieder auffrischen. Auch die Lippen dürfen nicht vergessen werden. Hierfür gibt es spezielle Stifte. Leider ist es häufig so, daß Mitarbeiter völlig ohne entsprechende Maßnahmen in der prallen Sonne arbeiten. Als Chef sollte man sich seiner Verantwortung bewußt sein. Es macht also durchaus Sinn den entsprechenden Sonnenschutz den Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen und auch mit Hinweisen zur richtigen Benutzung nicht zu geizen. Denn nur wem bewußt ist, was Sonne im Zweifel „anrichten“ kann, wird sich auch um entsprechende Vorkehrungen bemühen.
Mitarbeiter sensibilisieren
Wer noch lange Freude an seinen Mitarbeitern haben will, sollte diese zum Thema Sonne und Hitze sensibilisieren und aufklären. Hier empfiehlt es sich auch regelmäßige Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen, damit im Falle des Falles jeder weiß, was zu tun ist und vor allem Hitzeerkrankungssymptome erkennen kann. Werden derartige Symptome festgestellt, ist sofort zu reagieren und sich umgehend in ärztliche Obhut zu begeben.
Anzeichen für Hitzschlag und Co. frühzeitig erkennen
Ein Sonnenstich entsteht durch lang anhaltende, direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und Nacken. Die Symptome äußern sich mit Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Nackenschmerzen.
Bei einem Hitzschlag, der bedeutend ernster zu nehmen ist als der Sonnenstich, versagt die Kühlfunktion des Körpers und die Schweißproduktion versiegt. Die Haut ist trocken, gerötet und heiß. Der Hitzschlag kann bis zur Bewußtlosigkeit führen.